Top 7 der Trashfilme mit Kultpotential, Teil 2

07.09.2011 - 08:50 Uhr
Tanga tanzt den Trash-Tango
Secret Key Motion Pictures
Tanga tanzt den Trash-Tango
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Es wird mal wieder Zeit, der Menschheit, für die ihr stellvertretend steht, ein paar Werke aus dem randständigsten Randbereich zu zeigen, denn seit der letzten Trash-Top-7 ist doch schon einige Zeit vergangen. Hier also sieben neue Filme, die potentiell das Zeug zum Kult haben.

Knapp ein Jahr ist es her, da präsentierten wir euch die Top 7 der unbekannten Trashfilme mit Kultpotential. Wir blickten hinter die Kulissen des guten Geschmacks, fernab der Meister des schlechten Films wie Russ Meyer, Ed Wood oder John Waters, auch fernab von gemeinhin bekannten Trashwerken wie Plan 9 aus dem Weltall, Story of Ricky oder diversen Troma-Produktionen kramten wir Werke heraus. Und da mit Conan (3D) nun ein Werk ins Kino kommt, der so aussieht, als ob er High Budget Trash erster Güte sein könnte, dachten wir uns: Jetzt suchen wir ein paar neue Filme aus den Untiefen der Zumutbarkeit heraus und stellen für euch eine Top 7 zusammen. Wenn schon Scheiße, dann Scheiße mit Schwung! Lasset uns also hinabtauchen in eine Welt, die vielen verschlossen bleibt, was aus rein gesundheitlichen Gründen schon empfehlenswert ist.

Platz 7: Jack Frost – Der eiskalte Killer
Wer immer schon Angst vor Schneemännern hatte, weil sie mit ihrer Karottennase und ihrem Schal wie ein perverser Voyeur im Vorgarten stehen, der kann seine irrationale Furcht durch den Genuss von Jack Frost – Der eiskalte Killer noch steigern. Der Film ist so dumm wie es den Anschein macht: Ein Serienkiller mutiert durch Chemikalien zu einem Schneemann und mordet von da an ganz “cool”. Immer hat er einen flotten Einzeiler parat, bevor er seinem Opfer den Garaus macht. Übrigens, die phallische Form der Karotte wird auch noch genutzt.

Platz 6: Die Abenteuer des Herkules, 2. Teil
Es passt so schön zu Conan (3D), dass es auch ein Herkules-Film in die Liste geschafft hat, schließlich gibt es hier wie dort Muskelmänner ohne Anflug von Gehirn. In Die Abenteuer des Herkules 2 gibt Lou Ferrigno, der als in den Farbtopf getunkter Hulk bekannt wurde, den Herkules, der zwar wunderbar seine Brustmuskeln hüpfen lassen kann, ansonsten aber recht wenig auf die Reihe bringt. Zwar muss er alle Nase lang gegen irgendein Monster antreten, aber von ausgeklügelter Kampfchoreographie kann kaum die Rede sein. Aber der Bart von Lou Ferrigno ist gut geschnitten, das muss angemerkt werden.

Platz 5: Beast Creatures
Wie ein Film mit 100 Dollar innerhalb von wenigen Stunden gedreht wird, zeigt Beast Creatures. Jede Behauptung, dass die Kosten höher und die Produktionszeit länger waren, kann unmöglich wahr sein. Da wurde das gesamte Bastelmaterial, das noch aus der Kindergartenzeit übrig war, zusammengetragen und dann fröhlich drauf los geschnippelt. Heraus kamen ein paar wenige Kulissen, die beinahe als Kunstwerk durchgehen, und vor allem Monster, die mit denen von Laura Gemser aus dem Klassiker Troll 2 konkurrieren können. Ansonsten ist Beast Creatures ein netter Wanderausflug durch ein befriedetes Waldgebiet, in dem ab und zu irgendwer in einem Säuresee landet oder eben von den beschriebenen mutierten Mainzelmännchen angegriffen wird. Ein Platz in den Top 7 ist damit mehr als verdient.

Platz 4: Robo Vampire
Schwer krank, außerordentlich sinnlos und einfach total Godfrey Ho. Der mit wenig Talent gesegnete Regie-Hansdampf, der ab den 1970ern bis in die 1990er dutzende Filme gedreht bzw. neu zusammengemixt hat, präsentiert uns hier unter seinem Pseudonym Joe Livingstone (insgesamt verwendete er über 40 Namen) eine geschmeidige Trashbombe, der es an so ziemlich allem mangelt. Wer auf der Suche nach schlechten Filmen mit Kultpotential ist, der wird auf kurz oder lang nicht an Godfrey Ho vorbeikommen, und stellvertretend für eine ganze Reihe an filmischen Querschlägern taucht Robo Vampire in dieser Liste auf.

Platz 3: Badi: Turkish E.T.
Jeder kennt vermutlich E.T. – Der Außerirdische. Auch die Filmschaffenden in der Türkei haben den Film von Steven Spielberg ganz offensichtlich gesehen, denn Badi: Turkish E.T. ist die Turksploitation-Variante dieses Films. Turksploi…was? Ja, Turksploitation. Darunter werden Filme, zum Großteil dreiste Kopien ohne Respekt für Urheberrechte, subsumiert, die in der Türkei seit ca. den 1950ern und verstärkt in den 70ern – 80ern gedreht wurden. Am bekanntesten dürfte wohl Turkish Star Wars sein, aber eben auch Badi: Turkish E.T. ist ein Highlight. Leichte Abwandlungen gibt es zwar – so blättert der im Heizungkeller versteckte Außerirdische in einem Erotikheft, furzt Rauchwolken und tanzt mit ein paar Schülern den Ententanz – aber im Großen und Ganzen ist es E.T. – Der Außerirdische auf türkisch. Brillant ist übrigens die Szene, in der Badi und ein paar Kids in einem Obstkarren vor der Kulisse Istanbuls entlang fliegen. Da geht einem das Herz auf.

Platz 2: Die Todesgöttin des Liebescamps
Sehr sleazig und dementsprechend auch recht nackt geht es in Die Todesgöttin des Liebescamps zu. Wer bei diesem Namen nicht schon Herzrhythmusstörungen bekommt, der kriegt sie vielleicht, wenn die Hauptdarsteller genannt werden: In der einen Ecke wäre da Laura Gemser, Ikone des leichten Films und ganz offensichtlich kein Fan von Intimrasur, in der anderen Christian Anders, Ikone des schweren Hirnschlags, der auch für Regie und Drehbuch verantwortlich war, obwohl von beidem nicht viel zu merken ist. Und diese beiden Knaller plus Sascha Borysenko, der eine Peinlichkeit namens Tanga spielt, schleppen sich durch dieses gleichermaßen sinn- wie klamottenfreie Machwerk direkt auf Platz 2 dieses Rankings.

Platz 1: Gayniggers from Outer Space
Ein Trash-Kurzfilm der besonderen Art, wunderbar doof, absolut bescheuert, absichtlich mies und vor allem in Gänze politisch inkorrekt: Das ist Gayniggers from Outer Space. Das Werk stammt von Morten Lindberg und handelt von, jetzt kommt die große Überraschung, schwarzen Homosexuellen aus dem Weltraum. Sie stammen vom Planeten Anus und fliegen in ihrem Raumschiff, der Ringmusculaturus II, durchs All. Als sie auf die Erde treffen, stellen sie entsetzt fest, dass es dort noch Frauen gibt! Igitt pfui! Da muss die Besatzung – bestehend aus Captain B. Dick, ArmInAss, Sergeant Shaved Balls, D. Ildo und Herr Schwul – natürlich etwas unternehmen! Ja, liebe Leute, das ist tatsächlich die Story dieses Films, der so schön schlecht gemacht wurde, dass er sich Platz 1 verdient hat.

Welche unbekannten Trashwerke habt ihr noch auf Lager, die auf kurz oder lang zum Kult werden könnten?

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