In ihrer Rolle als intelligentes Computersystem Samantha im melancholischen Sci-Fi-Drama Her säuselt sich Scarlett Johansson aktuell in die Herzen der Kinobesucher. Als personalisiertes Operating System soll sie das Leben des Briefe schreibenden Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) organisieren und erleichtern. Einen humanoiden Körper besitzt sie zwar nicht, doch die Stimme und wie sich bald herausstellt auch das Herz der künstlichen Intelligenz, wohnen in sämtlichen Kommunikationsmedien, mit denen Twombly sich umgibt. Aber der Superrechner, der eine emotionale Beziehung mit seinem Besitzer eingeht, merkt schnell, dass ihm in einer unmittelbar vernetzten Welt keine Grenzen gesetzt sind.
Der Gedanke an eine künstliche Intelligenz mit Selbstbewusstsein ist ebenso faszinierend wie furchterregend. Science-Fiction-Filme spielen schon lang mit der Angst des Menschen, dass er eines Tages von einem Computersystem, das er selbst erschaffen hat, übertrumpft und unterdrückt wird. So freundlich und liebenswert wie Samantha sind die meisten ihrer Vorgänger nämlich ganz und gar nicht. Es soll in unserer heutigen Top 7 nicht um intelligente Roboter oder Androiden gehen, sondern um körperlose Computergehirne, die Raumschiffe, Gebäudekomplexe, Raketen und sogar ganze Welten kontrollieren.
Platz 7: Proteus IV – Des Teufels Saat
“Ich kann dich nicht berühren, Susan. Ich kann dich nicht berühren, wie es ein Mensch könnte, aber ich kann dir Dinge zeigen, die nur ich gesehen habe.” Mit diesen Worten des intelligenten Neuronen-Netzwerks Proteus IV ist die Brücke zu Her von Spike Jonze geschlagen. In Des Teufels Saat von 1977 wird eine artverwandte Problematik der Mensch-Computer-Beziehung thematisiert. Mit den Worten “Fear for Her” wird der Film auf einem Plakat untertitelt, was schon verdeutlicht, dass Proteus eine unheilvollere Technologie als Samantha darstellt. Der Wissenschaftler Alex Harris entwickelt ein komplexes Computergehirn, das sich in unkontrollierbaren Ausmaßen verselbständigt und einen eigenen Willen entfaltet. Aus einem besonderen Interesse an der Menschheit wird ein obsessives Begehren für die Ehefrau seines Erfinders, mit der Proteus IV ein Kind zeugen möchte.
Platz 6: WOPR – War Games
In den 1980er Jahren wirft die Paranoia des Kalten Krieges lange Schatten auf die Welt. In WarGames – Kriegsspiele stehen die verfeindeten Lager kurz vor einem vernichtenden Atomkrieg, weshalb das US-Militär in simulierten Kriegsszenarien die moralische Loyalität seiner Soldaten testet. Weil keine menschlichen Fehler riskiert werden sollen, wird die Verantwortung der Luftabwehr auf den Supercomputer WOPR (War Operation Plan Response) übertragen. Als sich der jugendliche Hacker David (Matthew Broderick) auf der Suche nach Spielen versehentlich mit der militärischen K.I. vernetzt, startet er nichtsahnend ein Spiel, aus dem katastrophaler Ernst wird. Auch in WarGames gerät ein elektronisches Superhirn außer Kontrolle, kann aber in letzter Instanz nur durch menschliches Einschreiten zur “Vernunft” gebracht werden.
Platz 5: Jarvis – Iron Man
Was wäre Iron Man wohl ohne Jarvis? Ein ölverschmierter Typ mit Zange und Schraubenschlüssel wahrscheinlich… Die intelligente Software, der Paul Bettany mehrmals seine Stimme leiht, ist Herz und Seele von Tony Starks ultramoderner Werkstatt und außerdem auch immer für den einen oder anderen sarkastischen Seitenhieb zu haben. Darüber hinaus ist das superschlaue Helferlein in vielen anderen Räumlichkeiten, Fahrzeugen und natürlich auch in Starks zweiter Haut allgegenwärtig. Jarvis, was übrigens die Abkürzung für “Just a rather very intelligent system” ist, beweist, dass in ihm mehr steckt als Nullen und Einsen. Ein solches Betriebssystem ist jedem Haushalt zu wünschen und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sich Jarvis super mit ScarJos Samantha verstehen würde. Die beiden sollten mal vorgestellt werden und hyperintelligente Software-Babys bekommen. Aber lassen wir das, bevor noch wilde Her-Marvel-Crossover-Fantasien entstehen.
Platz 4: Skynet – Terminator
Die letzte Stufe vor dem Treppchen geht an den eigentlichen Bösewicht der Terminator -Reihe. Skynet ist eine erschreckende, dystopische Vision davon, was die digitale Evolution aus unserem Internet machen könnte. Eines Tages fing das System an selbst zu denken und zu beschließen, dass Menschen irgendwie doof sind. Ehe sich die denkenden Lebewesen aus Fleisch und Blut versahen, leitete das selbstbewusste Netzwerk den Genozid gegen sie ein. Das allumfassende Skynet ist das denkende Superhirn hinter all den Cyborgs und Maschinen, die sich gegen die Menschheit richten. Doch neben all den bösen Absichten haben wir dem grausamen Supercomputer auch die Schauspielkunst von Arnold Schwarzenegger zu verdanken.