Wir können wohl niemals ganz ermessen, was der 11. September 2001 für die amerikanische Gesellschaft bedeutet hat. Deshalb werden einige von uns unter Umständen auch den Film Extrem laut und unglaublich nah als befremdlich, vielleicht zu kitschig, pathetisch oder patriotisch empfinden. Drehbuchtautor Eric Roth, der schon für Forrest Gump verantwortlich war, hat hier Tom Hanks erneut eine Rolle auf den Leib geschrieben und will uns eindeutig wieder zu Tränenbächen rühren.
Bei Extrem laut und unglaublich nah handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jonathan Safran Foer, in dem es um den jungen und extrem aufgeweckten Oskar Schell (Thomas Horn) geht, dessen Vater (Tom Hanks) im World Trade Center ums Leben kam. Von seiner trauernden Mutter (Sandra Bullock) entfremdet, macht sich der Junge auf die Suche nach einem Schloss, in das ein Schlüssel passt, den er von seinem Vater geerbt hat. Oskar ist sich sicher, dass sein Dad ihm eine Nachricht hinterlassen hat. Auf seiner Reise durch das facettenreiche New York trifft das schlaue Kind verschiedene Menschen, die alle auf ihre Art Überlebende sind.
Der Film kommt am 25.12. in den USA gerade noch rechtzeitig in die Kinos, um am Rennen um den Oscar teilzunehmen. Wir müssen uns noch bis zum 19. Januar 2012 gedulden. Ob Regisseur Stephen Daldry mit Extrem laut und unglaublich nah wirklich einen Blumentopf oder gar eine Trophäe gewinnen kann, bleibt abzuwarten. Der Trailer bewegt sich auf einem schmalen Grad zwischen ergreifendem Kino und Kitsch. Erneut aber möchte ich zu bedenken geben, dass sich der Film einem sensiblem Thema widmet, auf das das Publikum hierzulande vollkommen anders reagieren wird als in den USA.
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