The Jungle Book - Das sagen die Kritiker zum Disney-Film

14.04.2016 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Filmposter von The Jungle BookDisney
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Disneys neuer Blockbuster The Jungle Book startet heute in den deutschen Kinos, noch einen Tag vor dem amerikanischen Kinostart. Damit ihr sehen könnt ob sich der Gang ins Kino lohnt, haben wir wieder ein paar Kritiken zusammengetragen.

Disneys The Jungle Book ist nicht ihre erste Adaption der Rudyard Kipling-Erzählungen. Diese Ehre geht an Das Dschungelbuch, der über Jahrzehnte durch Neuveröffentlichungen mehr deutsche Zuschauer in die Kinos locken konnte als irgendein anderer Film. Große Fußstapfen also, in die Jon Favreaus (Iron Man) neuer Film da tritt. Ob Disney an ihren eigenen Trickfilm aus den 60ern herankommen oder wenigstens einen neuen Ansatz finden, sollen euch die Reviews verraten, die wir hier für euch zusammengestellt haben.

Die Handlung ist mittlerweile allgemein bekannt: Der Menschenjunge Mogli wächst im Dschungel mit einem Rudel Wölfe auf, das ihn großzieht wie einen der ihren. Als der böse Tiger Shir Khan davon erfährt, verlangt er, dass der Junge ihm ausgehändigt wird. Um ihn zu schützen, will der Panther Bagheera ihn zurück zu den Menschen bringen. Nach einem Angriff durch Shir Khan kommen sie vom Weg ab und treffen auf unterschiedlichste Tiere des Dschungels.

Die Besetzung kann sich dabei sehen lassen, ob in der englischen oder der deutschen Fassung. Im Original leihen Schauspielgrößen wie Bill Murray, Scarlett Johansson, Lupita Nyong'o, Christopher Walken und Ben Kingsley den Tieren ihre Stimme. In der deutschen Fassung sind bekannte heimische Schauspieler wie Armin Rohde, Jessica Schwarz, Heike Makatsch, Christian Berkel und Joachim Król zu hören.

Wie immer zunächst die harten Fakten zu The Jungle Book:

  • 29 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,7
  • 6 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,8
  • 6 Kritiken und 14 Kommentare
  • 3 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
  • 521 Vormerkungen, 8 sind nicht interessiert

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu The Jungle Book:

Jörg Buttgereit von epdFilm  gefällt besonders der Sound, allerdings war er auch sehr von der neuen Atmosphäre überrascht:

So glaubt man fast, dass es tatsächlich die Tiere sind, die hier schauspielern, wenn sie auch mit den Stimmen bekannter Hollywoodgrößen sprechen [...] Es ist ein formal schmaler Grad, auf dem Regisseur Jon Favreau (»IRON MAN« 1 +2) hier wandelt. Denn das muntere Gesinge der Tiere im Original von 1967 war zwar durch die Charaktere motiviert, ging aber auf Kosten des Realismus. [...] Komponist John Debney tut [...] gut daran, in der Neufassung die bekannten Melodien des Originals wenigstens zu zitieren und die beliebtesten Gesangsnummern zu übernehmen. [...] Der optische Realitätsanspruch in »THE JUNGLE BOOK« bedeutet aber auch, dass die oft grausam erscheinenden Regeln der Tierwelt Einzug in das sonst so behütete Disneyuniversum halten. Mogli blutet schon mal, [...] Die Neuverfilmung richtet sich bewusst auch an die ersten Generationen der »DSCHUNGELBUCH«-Fans, [...] die goutieren werden, dass der Auftritt des Orang-Utans King Louie im Dunkel des verfallenen Tempels tatsächlich eine abgründige Reminiszenz an Marlon Brandos Auftritt als wahnsinnig gewordener Sektenführer Colonel Kurtz in »APOKALYPSE NOW« ist.

Katja Nicodemus von der Zeit  kritisiert die oberflächliche Nähe zum Trickfilm:

Gesungen wird nur zweimal und eher alibihaft, nach dem Motto "Da war doch noch was". Und der spärlich auftauchende Humor ist hier nur ein Übergangsstadium zu den Stahlgewittern des Dschungels, in denen ein verspielter Junge zum Feldherren gehärtet wird. Denn der neue, jede Fantasie erstickende Realismus geht einher mit einer großen Martialisierung.

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu The Junge Book:

Andrew Barker von der Variety  hebt das Pacing hervor, mit dem Favreau schon Iron Man zu etwas Besonderem gemacht hat:

Hier beginnen die bekannten 'plot-beats' aus Disneys erster Dschungelbuch-Verfilmung und Mowgli tut sich mit dem liebenswürdigen Faulpelz Baloo (Bill Murray) zusammen. Abweichend vom modernen Blockbuster-Stil, der ein Achterbahn-artiges Set-Piece für jeden Akt vorschreibt, versteht Favreau sehr klar, dass die Beziehung zwischen Mowgli und Baloo der eigentliche Schlüssel zur Geschichte ist und er lässt den Film an der Stelle etwas durchatmen, mit Murray, der wie ein charmanter und pelziger Autoverkäufer klingt.

Alonso Durale von TheWrap  lobt die Effekte, zeigt sich aber enttäuscht von der Musik:

Diese Version weist vielleicht nicht den Post-Variété-Rummel seines Vorgängers auf, aber Jon Favreau und sein Team aus FX-Zauberern werfen uns in eine der faszinierendsten künstlichen Welten seit Avatar [...]. Ich weiß nicht wo der Schwindel aufhört und die echten Tiere, Wasserfälle und Steppen beginnen, und eigentlich will ich das auch nicht. [...]
Wenn ein Element bei The Jungle Book nicht richtig funktioniert, dann ist es wohl Favreaus scheinbare Verschwiegenheit zu den beliebten Songs der 67er-Version.[...] Zuschauer wünschen sich Probier's mal mit Gemütlichkeit und Ich wäre gern' wie du, aber diese Songs sind mit minimalem Aufwand eingebaut. Sethi (der eindeutig ein Gefühl dafür entwickelt hat mit bemalten Tennisbällen zu schauspielern) und Murray nuscheln die erste Zeile von Gemütlichkeit zweimal, während Walken sich durch ein paar Zeilen des letzteren scattet.

Julia Alexander von Polygon  ist sehr von Hauptdarsteller Neel Sethi begeistert:

In vielerlei Hinsicht war das eine Zusammenarbeit von Favreau und Sethi, [...]. Als einziger Mensch im Bild ist er die Person zu der wir uns hingezogen fühlen und sofort versuchen eine Verbindung aufzubauen. Daher ist es unverzichtbar, dass er jemand ist, den wir mögen und unterstützen. Sethi geht weit über diese Anforderungen hinaus, und verleiht dem Film eine dringend benötigte Prise Leichtherzigkeit.
[...] The Jungle Book ist nicht nur ein guter Film, er ist ein großartiger Film, und noch lange nach Ablaufen der Credits wirst du die Welt die Favreau erschaffen hat nicht verlassen wollen.

Fazit:

Die Kritiken fallen zwar leicht gemischt aus, gehen aber eindeutig in eine positive Richtung. The Jungle Book ist ein technisch einwandfreier Film, der für seine Atmosphäre viel Kritik einsteckt. Ebenso für die wenig kultige Musik, die nur oberflächlich einige der bekannten Disney-Songs zitiert und so den Wunsch nach mehr offen lässt. Beim Vergleich mit dem Original hat die Neuauflage bisher grundsätzlich verloren, was nicht besonders überraschend ist, da ihr die fast 50 Jahre fehlen, die Das Dschungelbuch hatte, um Fans aus mehreren Generationen zu sammeln. Sehr überraschend war für mich der Vergleich mit Apocalypse Now (bzw. der Vorlage Heart of Darkness) und The Revenant - Der Rückkehrer, der mir bei der Suche nach Kritiken mehrmals untergekommen ist. Das sind wohl die letzten Filme, die man in Verbindung mit Disneys legendärem Trickfilm bringt. The Jungle Book dürfte in seiner Laufzeit wunderbar unterhalten und auf technischer Ebene viel Neues präsentieren sowie spannendes Voice-Acting. Falls ihr euch immer noch nicht sicher seid, hab ich hier einen Bekannten, der euch eine kleine Entscheidungshilfe geben kann:

Glaube mir...


Haben euch die Kritiken überzeugt? Werdet ihr euch The Jungle Book ansehen?

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