The Expendables 3-Produzent vs. Filmpiraten

19.09.2014 - 16:00 Uhr
Sylvester Stallone in The Expendables 3
Splendid/Twentieth Century Fox
Sylvester Stallone in The Expendables 3
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Nachdem The Expendables 3 bereits vor dem Kinostart in voller Qualität ins Internet gelangte, war der Schaden bei Lionsgate groß. Produzent Avi Lerner will nun gegen die 10 Millionen Filmpiraten vorgehen.

Auf 250 Millionen Dollar wird der Schaden geschätzt, der den Studios durch die Internet-Veröffentlichung von The Expendables 3 entstanden ist. Nachdem The Expendables weltweit 274 Millionen  Dollar, und The Expendables 2 sogar 304 Millionen  Dollar einspielen konnte, kam der dritte Teil der Reihe gerade mal auf 189 Millionen  Dollar. Wie Variety  berichtete, sollen 10 Millionen Nutzer sich den Actionfilm mit Sylvester Stallone illegal heruntergeladen haben, 10 Millionen, gegen die Produzent und Präsident von Millennium Films, Avi Lerner, nun vorgehen will. Etliche gerichtliche Briefe werden nun an die Besitzer der IP-Adressen geschickt, um gegen diese vorzugehen. Lerner begründet den drastische Schritt mit dem Statement:

Das waren 10 Millionen Leute, die diesen Film gestohlen haben. Wir wollen nun gegen diese Leute vorgehen.

Er ergänzte außerdem, dass es nicht ausschließlich um den Verlust des Studios geht, sondern auch darum, dass es einfach nicht richtig sei zu stehlen. 

Wir wollen das stoppen. Wir wollen der Welt zeigen, dass sie bestraft werden können, wenn sie den Film herunterladen.

Am 24. Juli, etwa drei Wochen vor dem US-Kinostart, hatte das Studio festgestellt, dass der Actionfilm bereits in voller Qualität auf verschiedensten Torrent-Plattformen zur Verfügung stand. Bereits vor Filmstart hatten etwa 1 Millionen User das Angebot genutzt, die Zahl der Streamer dürfte wohl deutlich höher gelegen haben. Verleiher Lionsgate verklagte bereits die Plattformen und konnte bei drei Seiten gerichtliche Beschlüsse durchsetzen, nun wolle man aber auch einzelnen Individuen nachgehen. 

Wie Variety bemerkte, ist dieser Schritt für ein Studio dieser Größe äußert ungewöhnlich. Bei Indie-Filmen ist das Verfahren, einzelne Torrent-Nutzer zu verklagen, hingegen durchaus üblicher. Der negative Effekt der Copyright-Verstöße ist hier wesentlich deutlicher, da diese einen direkten, überproportional hohen Einfluss auf die Arbeit der Indie-Filmer haben. Beispielsweise verklagten die Produzenten von Dallas Buyers Club in den USA etwa 100 Torrent-Nutzer. 

Lerner sieht sich aber in diesem Fall deutlich mehr geschädigt als die Indie-Branche, da The Expendables 3 bereits vor dem Kinostart auf vielen Seiten verfügbar war. Seiner Meinung nach sollten mehr der größeren Studios auch Individuen verklagen und sich nicht aus Angst vor einem Image-Schaden wie "Feiglinge" verhalten. Des Weiteren appellierte er auch an die Politik:

Ich weiß, Präsident Obama hat andere Probleme auf der ganzen Welt verteilt, aber ich verstehe nicht, warum sie nicht die Elektriker, die Gaffer, die Menschen, die hinter den Kulissen so hart arbeiten, beschützen. [...] Das Problem ist, dass jemand ins Gefängnis kommt, wenn er ein Auto stiehlt. Wenn er aber geistiges Eigentum stiehlt, interessiert das niemanden.

Insgesamt 50.000 Briefe hat das Studio bereits in der letzten Woche an Filmpiraten versandt, einige Millionen weitere IP-Adressen sind bekannt, diese Nutzer sollen ebenfalls alle belangt werden. Was mit dem Geld geschehen soll, dass mit der gerichtlichen Aktion gesammelt wird, muss Millennium noch entscheiden, Lerner selbst wird nichts von dem Geld nehmen.

Was haltet ihr von dieser drastischen Aktion, und Film-Piraterie im Allgemeinen?

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