Terminator 4 - Verrisse, Hohn und Spott

03.06.2009 - 08:55 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Terminator: Die Erlösung
Sony Pictures
Terminator: Die Erlösung
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Deutsche Filmkritiker lassen kein gutes Haar an dem Endzeit-Epos von McG, der sich deutlich überhoben hat. Selbst Super-Star Christian Bale kann das Franchise nicht retten. Wirklich schade.

Es deutete sich bereits an. Die Kritik in den USA ist gar nicht angetan von Terminator: Die Erlösung. Als mittelmäßiger Actionstreifen wird er betitelt und besonders die Inszenierung kritisiert. Nach dem Kinostart in den USA war bereits am ersten Wochenende klar, dass der Film nicht der Blockbuster-Überflieger wird wie erwartet. Am zweiten Wochenende baute er bereits mehr als 60 Prozent ab: Immer ein Zeichen für schlechte Mundpropaganda.

Nun folgen dem Ruf die deutschen Filmkritiker. Morgen startet Teil 4 der Terminator-Saga und die Journalisten lassen kein gutes Haar an dem Film, der das Kino-Ereignis des Jahres werden sollte und wohl kläglich versagt hat. Wirr gehäkelt und schwer nachvollziehbar findet Jens Balzer in der Berliner Zeitung den Film, nennt ihn gar Action-Schund. “Der Einzige, der hier wirklich erlöst werden müsste, ist der Kinozuschauer, und zwar nicht nur von den ewig gleichen Roboterballereien und Verfolgungsjagden im Post-Doomsday-Dauernieselwetter aus der Blade Runner – und Final Fantasy-Schule. Schlimmer noch als das tumbe Herumgeholze sind die Versuche der rundum überforderten Drehbuchautoren um den Regisseur McG, zwischen zwei Gefechten dem ganzen Quark auch noch ein glasiertes Mitdenk-Kirschchen aufzusetzen in Gestalt eines über seine Herkunft im Unklaren gelassenen Cyborgs.”

Abgefrackt wird das Terminator-Franchise, meint David Kleingers vom Spiegel. Der Kritiker sah eine stumpfe, kraftlose Materialschlacht, so spannend wie ein routinemäßiger Ölwechsel. “Die Kulisse bietet keinerlei Reiz mehr, ist es doch ein beliebiges post-apokalyptisches Ödland, durch das ebenso gut Mad Max streifen könnte. Als kraftloses Landsermärchen hangelt sich dieser Terminator so von einem Set zum nächsten, lässt mal laufende, mal fliegende, fahrende oder schwimmende Roboter auf die Helden los und findet keinen einzigen interessanten Zwischenton im ermüdenden Krawall. … Die unerbittliche Zielstrebigkeit des Terminators, die den Filmen immer Tempo und Rhythmus diktierte, fehlt nun völlig. So zerfasert die Geschichte mit ihren behäbigen Parallelhandlungen, und potente Figuren werden zu Stereotypen degradiert.”

Der Film rast laut Kathrin Häger vom film-dienst gegenüber den Vorgängerfilmen “zwar auf der Zeitlinie nach vorn, geht ästhetisch jedoch einen Schritt zurück. Mattschwarz und verrostet knarzen die Stahlplatten aneinander, Menschen hasten durch triefende Fabrikanlagen, werden von Hydrobots gejagt, die ebenso wie gesamte Szenen aus Ridley Scott s und James Cameron s Alien-Filmen entsprungen scheinen – weit entfernt vom glatten High-Tech der Star Wars-Prequels eines George Lucas, aber ähnlich überflüssig auf der Erfolgswelle einer Trilogie reitend, der sie erzählerisch nichts hinzuzufügen haben. Letztlich wirken diese Filme wie ihre eigene Programmierung zum Sci-Fi-Franchise. Das ist die wahre Untergrabung der ehemals finster und beunruhigend auf die Leinwand gemalten Dystopien.”

Ab morgen könnt Ihr Euch selbst ein Bild von Terminator: Die Erlösung machen. Wenn Ihr wissen wollt, wo der Film überall läuft, dann schaut doch in unter Kinoprogramm.

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