Tarantinos bester Bösewicht spielt absolute Legende in ungewöhnlichem Buddy-Movie

10.06.2022 - 08:14 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Django UnchainedSony
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In den Filmen von Quentin Tarantino wurde er weltberühmt, jetzt spielt Oscarpreisträger Christoph Waltz selbst eine absolute Regie-Legende.

Für seinen Bösewicht Hans Landa in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds wurde er mit dem Oscar ausgezeichnet. Ein Kunststück, das er mit seinem wesentlich sympathischeren King Schultz in Django Unchained wiederholte. Seitdem hat Christoph Waltz den Bond-Bösewicht Blofeld gespielt und drehte mit Regisseuren wie Terry Gilliam, Wes Anderson und Tim Burton. Als nächstes schlüpft er in die Rolle einer realen Film-Legende. Tarantinos bester Bösewicht spielt nämlich den berühmten Filmregisseur Billy Wilder. Es handelt sich jedoch nicht um ein konventionelles Biopic.

Tarantino-Muse Christoph Waltz spielt Billy Wilder: Das ist bekannt

Christoph Waltz übernimmt die Hauptrolle in der Romanverfilmung Mr. Wilder & Me, wie Collider  berichtet. Der Film basiert auf einer Vorlage von Jonathan Coe, die in Deutschland unter dem Titel Mr. Wilder und ich erschien (bei Amazon *).

Christoph Waltz in Spectre

Statt eines gradlinigen Biopics erwartet uns die Geschichte einer jungen Frau, die in den 70ern als Dolmetscherin an den Dreharbeiten des Films Fedora (1978) mitwirkt. Sie weiß wenig über den älteren Herrn mit österreichischem Akzent, der Regie führt, so entwickelt sich zwischen dem ungleichen Duo eine Art Freundschaft, während Wilder auf seiner Reise durch Europa in Erinnerungen an die Zeit vor dem Exil in den USA schwelgt.

Regie führt Stephen Frears, der sich auf wahre Geschichten spezialisiert hat, darunter Die Queen, Philomena und The Program - Um jeden Preis. Das Drehbuch stammt von Christopher Hampton, der für seine Adaptionen von The Father und Gefährliche Liebschaften jeweils mit Oscars ausgezeichnet wurde. Eine düstere Geschichte dieser Art erwartet uns in Mr. Wilder und ich aber wohl nicht, zumindest ausgehend von der leichtfüßigen Buddy-Story im Roman.

Christoph Waltz spielt mit Billy Wilder eine absolute Film-Legende

Der in Österreich-Ungarn als Samuel Wilder geborene Jude polnischer Abstammung begann seine Karriere als Journalist in Wien. Als Drehbuchautor arbeitete er an mehreren Klassikern des deutschen Films mit (unter anderem Menschen am Sonntag und Emil und die Detektive), bevor er wegen der Machtübertragung an Adolf Hitler ins Exil floh, erst nach Frankreich, dann in die USA.

Billy Wilder in einem Interview mit Hellmuth Karasek:

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In den Staaten feierte Billy Wilder enorme Erfolge als Drehbuchautor und Regisseur. Er drehte Klassiker des Hollywood-Kinos wie Manche mögen's heiß, Sunset Boulevard - Boulevard der Dämmerung und Das Appartement. Im Laufe seiner Karriere wurde Wilder 21-mal für den Oscar nominiert und sechsmal ausgezeichnet (sein Ehrenoscar nicht mitgezählt).

Mr. Wilder und ich spielt in einer Zeit, als Wilder die Gelder der Hollywood-Studios ausgehen. Der in Europa produzierte Fedora, selbst ein Meta-Film über einen Produzenten, der eine berühmte Schauspielerin aus der Rente locken will, sollte seine vorletzte Regie-Arbeit sein. 2002 starb die Filmlegende mit 95 Jahren.

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