Der Satz "Han shot first" umkreist eines der größten Mysterien des Star Wars-Kanons. Er bezieht sich auf eine Szene aus dem 1977 erschienenen Krieg der Sterne, in dem Han Solo und Greedo sich auf dem Planeten Tatooine treffen. In einer Auseinandersetzung erschießt Solo den Kopfgeldjäger. Der Anthologiefilm Solo: A Star Wars Story, der seit dem 24.05.2018 in den deutschen Kinos läuft, lässt uns diese Szene nun in einem ganz anderen Licht betrachten. Wir erklären euch, warum das so ist.
Wie entstand die Kontroverse rund um die Szene in Krieg der Sterne?
In der ursprünglichen Szene in Krieg der Sterne sitzen sich Han Solo und Greedo in der Mos Eisley Cantina auf Tatooine gegenüber. Greedo berichtet Han, dass Jabba keine Geduld mehr hat und dass er schon lange auf diesen Moment gewartet hat. Han antwortet daraufhin: "Das kann ich mir vorstellen." Daran knüpft eine Nahaufnahme von Greedo, gefolgt von Lichtblitzen, einer Staubwolke und Blastergeräuschen. In der nächsten Szene fällt Greedo tot über den Tisch und Han hält seine Waffe in der Hand.
In der Special Edition des Films, die 1997 veröffentlicht wurde, wurde diese Szene geändert. Die Einstellung bleibt nun zunächst auf Han und Greedo, Greedos Waffe geht zuerst los und verfehlt Han knapp. Daraufhin eröffnet Solo das Feuer und tötet Greedo. Für die DVD-Version aus dem Jahr 2004 wurde die Sequenz ein weiteres Mal umgewandelt. Dieses Mal schießen Greedo und Han Solo beinahe gleichzeitig. Die Transformation geht dabei auf Aussagen von George Lucas zurück, dass er mit der Ursprungsszene nicht zufrieden sei, da sie den eigentlich Sympathie erweckenden Protagonisten Han Solo als kaltblütigen Killer zeigen würde.
Mit der umstrittenen Änderung brachte Lucas allerdings einen Großteil der Star Wars-Fans gegen sich auf, die sich bis heute im Internet noch mit dem Satz "Han shot first" regelmäßig dagegen aussprechen. Denn die ursprüngliche Szene unterstreicht gerade den moralisch zwiespältigen Charakter von Han Solo und verdeutlicht seine spätere Wandlung vom Antihelden zum Helden. Außerdem wäre die Modifizierung gar nicht nötig gewesen, da Greedo Han zuvor mit bereits gezückter Waffe drohte und Han sich nur verteidigen würde.
Wie nimmt Solo: A Star Wars Story Bezug auf Han shot first?
Achtung, Spoiler zu Solo: A Star Wars Story: In Solo: A Star Wars Story gibt es eine Szene, die uns eindeutig an das Mysterium rund um "Han shot first" erinnern lässt. Die letzte Konfrontation von Han (Alden Ehrenreich) und Tobias Beckett (Woody Harrelson) ist eine klare Anspielung auf die Sequenz sowie zuvor erwähnte Kontroverse. Am Ende stehen sich Solo und Beckett gegenüber, wie damals Han und Greedo. Erst kurz zuvor hat Solo erfahren, dass Beckett die ganze Zeit ein doppeltes Spiel spielte. Han will ihn nicht einfach davonkommen lassen und stellt sich ihm in den Weg. Beckett zieht seine Waffe, doch bevor er überhaupt den Abzug drücken kann, kommt ihm Han zuvor und erschießt seinen ehemaligen Gefährten.
In einem Interview mit Uproxx verrieten die beiden Drehbuchautoren Jonathan Kasdan und Lawrence Kasdan, dass die Szene ein gewolltes Statement zur Debatte rund um "Han shot first" sein soll. "Die Szene könnte nicht bewusster gedreht sein", meint Jonathan Kasdan dazu im Interview. Für die beiden war der Einbezug der damaligen Änderung und Kontroverse anscheinend eine Herzensangelegenheit. Im Drehbuch heißt es auch wörtlich: "Es bleibt kein Zweifel bestehen, dass Han zuerst geschossen hat". Auch in Zukunft wird es wahrscheinlich Fans geben, die mit dem Ausgang der Szene nicht einverstanden sind, doch die Frage, wer wirklich zuerst geschossen hat, scheint nun endgültig geklärt zu sein.
Alles, was ihr sonst noch zu Solo: A Star Wars Story wissen müsst, erfahrt ihr in unserem Sammelartikel zum Film.
Welche Version der damaligen Szene in Star Wars findet ihr besser?