Sherlock Holmes mit atemberaubender Optik

28.01.2010 - 08:50 Uhr
Robert Downey Jr. und Jude Law in Sherlock Holmes
Warner Bros.
Robert Downey Jr. und Jude Law in Sherlock Holmes
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Sherlock Holmes von Guy Ritchie ist eine recht freie Neuinterpretation des Stoffes von Arthur Conan Doyle. Bei den Kritiker stößt er auf gemischte Reaktionen.

Heute startet der von vielen Kinofans lang erwartete Sherlock Holmes in den deutschen Kinos. Regisseur Guy Ritchie interpretiert darin die Figur aus den berühmten Kriminalromanen und -geschichten als modernen Actionhelden neu. In den Hauptrollen sind Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes und Jude Law als Dr. Watson zu sehen. Die Kritiker nehmen den Film zwar tendenziell positiv auf, es gibt allerdings auch durchwachsene Reviews:

Hasko Baumann vom Filmmagazin Das Manifest begrüßt den Film als willkommene Abwechslung zum Blockbuster-Einheitsbrei und lobt die Regie von Guy Ritchie: „In Sherlock Holmes wird einem nicht alles so inflationär um die Ohren gehauen, bis es auch wirklich alles egal ist – wie etwa bei Michael Bay, McG, Stephen Sommers – sondern so prägnant gesetzt, daß eine Zeitlupe auch noch Stilmittel ist und ein Speed Change einer narrativen Funktionsebene unterworfen bleibt.“

Thomas Hunziker von filmsprung.ch sieht den Film, trotz einiger Freiheiten, durchaus in der Tradition der „klassischen“ Sherlock Holmes-Geschichten: „"Sherlock Holmes (Sherlock Holmes)":/movies/sherlock-holmes-2 mag nicht mehr viel mit Sherlock Holmes: Der Hund von Baskerville und den übrigen Verfilmungen mit Basil Rathbone und Nigel Bruce gemein haben, doch irgendwie fühlt sich der Film von Guy Ritchie dennoch wie ein würdiger Vertreter an. Einige Szenen sind zwar ein wenig zu brachial inszeniert, und die visuellen Effekte werden zwischendurch leicht überstrapaziert. […] Doch Guy Ritchie und seinem Team ist es dennoch vorzüglich gelungen, die Stimmung gegen Ende des 19. Jahrhunderts einzufangen.“

David Edwards vom englischen Daily Mirror erkennt zwar Schwächen in der Handlung, findet aber, dass die visuelle Komponente diese ausgleicht: „Wie Avatar – Aufbruch nach Pandora ist Sherlock Holmes ein Film, dessen erzählerische Schwächen […] man dank seiner atemberaubenden Optik verzeihen kann. […] Der Film lebt mit filmischer Magie, die in einer meisterhaft rekonstruierten Stadt voller Schmutz und gelegentlicher Pracht ausgespielt wird.“

Weniger kann dem Film Peter Bradshaw vom Guardian abgewinnen: „Guy Ritchie hat es geschafft, den Kinozuschauern weltweit für seine neueste sinnlose Eskapade wertvolle Zeit zu stehlen. Es ist eine aufgemotzter viktorianischer Krimi-Schinken mit den als Action-Helden neu-erfundenen Figuren Holmes und Watson,gespielt von Robert Downey Jr. und Jude Law – einer Zwei-Mann Liga ziemlich gewöhnlicher Gentlemen.“

Nicht ganz so hart geht Harald Peters von der Welt mit dem Film ins Gericht – begeistert ist aber auch er nicht: „Da sich auch die allzu glamouröse Darstellung roher Gewalt verbietet, fragt man sich, wieso Joel Silver es für eine gute Idee hielt, ausgerechnet Guy Ritchie als Regisseur zu verpflichten, dessen überschaubares Talent vor allem darin besteht, rohe Gewalt ansprechend und cool zu inszenieren. […] Aber dafür offenbart Sherlock Holmes eine Fähigkeit Guy Ritchie s, die man von ihm so noch nicht kannte: nämlich einen durchaus unterhaltsamen Film zu drehen, den man schon während des Zuschauens vergisst.“

Zumindest in den USA scheinen sich die Fans, anders als die Kritiker, einig zu sein, ist Sherlock Holmes dort doch ein echter Kassenschlager. Ab Donnerstag können sich auch deutsche Fans ein Bild von dem Film machen – vorher aber seht ihr hier noch einmal den deutschen Trailer:

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