King of the Nudies, Fellini des Sexfilms, Einstein der Erotik sind nur eine Auswahl an Titeln für den Mann, der das Exploitation Kino revolutioniert hat und 1959 mit seinem Film Der unmoralische Mr. Teas zum Pionier des Sexploitation Genres wurde. In über zwei Dutzend Russ Meyer Filmen, werden die Musen mit den großen Busen, den pneumatischsten Oberweiten der Filmgeschichte hemmungslos auf der Leinwand glorifiziert und propagiert.
Russ Meyer, Baujahr 22, die Ein-Mann-Fabrik, gut zwei Zentner schwer, 1,90m groß, Busenfetischist, arbeitet zunächst während des zweiten Weltkriegs als Kriegsberichterstatter und lernt dort sein Handwerk als Kameramann. Zurück aus der Army, ist es sein Traum, weiterhin als Kameramann Geld zu verdienen, am liebsten in Hollywood. Doch daraus wird zunächst nichts. Russ Meyer beginnt allerdings für eine 16mm Farbfilm Firma in San Francisco zu arbeiten und fotografiert 6 Jahre lang Eisenbahnen und Industriehallen. Russ fällt in ein Loch, er läuft in eine Sackgasse ohne Aussicht auf Erfolg.
Er frönt den Burlesque Shows, um der Leere, die er empfindet, ein Ausgangsventil zu verleihen. Dabei entwickelte sich auch seine Obsession nach prallen, großen Brüsten, wie er selbst später erklärte. Fotografieren und große Brüste, diese Besessenheit musste irgendwie gekoppelt werden. Diese Gelegenheit bietet sich, als er 1952 seine Frau Eve heiratet. Er experimentiert ein wenig mit seiner blonden, gut gebauten Frau herum, fotografiert sie und stellt fest, dass sich diese Fotos sehr gut an Magazine verkaufen lassen. So heißt 1955 ein Playmate des Monats Eve Meyer, fotografiert von Russ Meyer. Fortwährend fotografiert Meyer immer mehr üppige Damen und veröffentlicht diese unter anderem im Playboy und schafft es so, sich als Glamourfotograf zu etablieren. Eve und Russ gründen 1958 Eve Productions und seine Laufbahn als Nudie-Cutie Regisseur nimmt von nun an seinen Lauf.
The Immoral Mr. Teas ist sein erster Film und zugleich auch der erste Film in den USA , welcher Nacktheit auf der Leinwand akzeptabel macht und mit einer Story verknüpft. Der 1959, mit 24.000 US-Dollar gedrehte Film spielt mehr als das 400fache ein und revolutioniert den Sexfilm. Meyers Originalität beruht auf der Fähigkeit, sich über seine eigene Besessenheit lustig zumachen, über die der Zuschauer und die des Sexfilms im Allgemeinen. Die Grindhouse-XXX-Sexkinos zu dieser Zeit spielten lediglich stumpfe Pornofilme, welche der Zuschauer schweigsam in verklemmter Atmosphäre zu genießen pflegte. Doch plötzlich ertönte Gelächter aus genau diesen Lichtspielhäusern.
Mr. Teas war für den Sexfilm, was Geburt einer Nation von D.W. Griffith für den Stummfilm war. Großbusige Damen, viel nackte Haut, aber keinen Sex, handwerkliche Sorgfalt und Präzision mit der Russ Meyer arbeitet und seine humorvolle Art, mit der er den Stoff behandelt, machen The Immoral Mr. Teas zu einem zeitlosen Klassiker und einer Pioniertat.