Mike Hodges weist eine der bizarreren Filmografien unter den britischen Regisseuren vor, was unter anderem daran liegt, dass sie ziemlich kurz ist. 1971 startete Hodges Karriere dank des mitleidlosen Britgangsters (Brangster?) Jack rechnet ab (OT: Get Carter) durch, kurz darauf folgte der im Ton komplett entgegen gesetzte Malta sehen und sterben, in dem Michael Caine Bücher wie My Gun Is Long unter Pseudonymen à la S. Odomy schreibt. So richtig konnte Hodges an seinen Erstling nicht anschließen. Das ist einer der Nachteile, wenn man seine Laufbahn mit einem Klassiker des britischen Films beginnt. Dieser erratischen Laufbahn verdanken wir aber immerhin den Kultfilm Flash Gordon, den manche als Trash bezeichnen, andere als sinnliche Wonne der Lichtspielkunst.
Basierend auf den gleichnamigen Comic-Strips erzählt Flash Gordon die mitreißende und völlig logische Geschichte eines Footballspielers (Sam J. Jones), dessen Flugzeug von einem Meteoriten getroffen wird und auf dem Grundstück eines Doktors abstürzt (Topol), der genau weiß, was dahinter steckt. Gemeinsam mit Dr. Zarkov und einer Journalistin (Melody Anderson) macht sich Flash Gordon per Raumschiff auf die Reise, um den vielen Katastrophen auf der Erde auf den Grund zu gehen. Dabei treffen sie auf den mächtigen Ming the Merciless (Max von Sydow), der auf dem Planeten Mongo die Zerstörung der Erde vorantreibt.
Wem der Soundtrack von Queen, das überschwängliche Spiel von Größen wie Max von Sydow und Brian Blessed oder der Schnurrbart von Timothy Dalton nicht genügen, der sollte Flash Gordon schon allein wegen des wunderbar unprätentiösen Farbenrauschs begutachten, der liebevoll gestalteten Sets und vieler absichtlich altmodischer Spezialeffekte. So mancher Kollege sollte also auf die kurze, aber ereignisreiche Filmografie von Mike Hodges neidisch sein. Wer Get Carter und Flash Gordon zu verantworten hat, verdient seinen Platz im Pantheon britischer Regisseure.
Heute im TV: Flash Gordon (1980)
Wann: 22:15 Uhr
Wo: EinsPlus