Der iranische Regisseur Asghar Farhadi ist kein Unbekannter bei den Oscars, gewann sein Drama Nader und Simin - Eine Trennung doch 2012 die Auszeichnung für den Besten fremdsprachigen Film. Bei den Oscars 2017 ist sein neuestes Werk The Salesman - Forushande ebenfalls als Bester fremdsprachiger Film nominiert, im Gegensatz zu 2012 darf Farhadi dieses Mal aber womöglich nicht an der Verleihung teilnehmen. Grund ist der von US-Präsident Trump vergangenen Freitag per Executive Order verhängte Einreisestopp für Bürger der Staaten Syrien, Irak, Iran, Sudan, Libyen, Somalia und Jemen, der zunächst für 90 Tage gilt. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die Oscars vergibt, reagierte mit folgendem Statement (via Los Angeles Times ):
Die Academy feiert Leistungen in der Kunst des Filmemachens, welche anstrebt, Grenzen zu überschreiten und Zuschauer rund um die Welt zu erreichen, unabhängig von nationalen, ethnischen oder religiösen Unterschieden. Als Unterstützer von Filmemachern - und den Menschenrechten aller Menschen - rund um den Globus finden wir es äußerst besorgniserregend, dass es Asghar Farhadi [...], zusammen mit Cast und Crew des dieses Jahr oscarnominierten Films The Salesman, verweigert werden könnte, in dieses Land einzureisen aufgrund ihrer Religion oder ihres Herkunftslandes.
Da Asghar Farhadi lediglich einen iranischen Pass besitzt, wie die Los Angeles Times berichtet, müsste er eine Ausnahme für Künstler beantragen und gestattet bekommen, um doch an der Oscar-Verleihung am 26.02.2017 teilnehmen zu können. The Salesman-Hauptdarstellerin Taraneh Alidoosti hat bereits via Twitter verkündet, die Oscars 2017 aufgrund von Donald Trumps Einreisestopp zu boykottieren, selbst, wenn für kulturelle Veranstaltungen eine Ausnahme gemacht würde.
Was haltet ihr vom möglichen Verbot für Asghar Farhadi, an der Oscar-Verleihung teilzunehmen?