Hoffentlich macht die Pokémon-Serie von Netflix nicht den gleichen Fehler wie der Ryan Reynolds-Film

28.07.2021 - 10:10 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Meisterdetektiv PikachuWarner Bros.
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Netflix entwickelt eine neue Pokémon-Serie. Diese soll genauso wie der Pikachu-Film mit Ryan Reynolds im Live-Action-Gewand daherkommen. Hoffentlich aber mit einer entscheidenden Veränderung.

Netflix ist im Anime-Rausch. Oder besser gesagt: im Anime-Verfilmungsrausch. Bereits vor vier Jahren präsentierte der Streaming-Dienst einen Death Note-Realfilm. Aktuell läuft die Produktion von zwei weiteren aufwendigen Live-Action-Projekten: Cowboy Bebop und One Piece. An diesem Punkt ist noch lange nicht Schluss.

Wie Variety  in Erfahrung gebracht hat, streckt Netflix seine Fühler zur größten Anime-Marke überhaupt aus: Pokémon. Seit 1995 existiert das Franchise rund um die niedlichen Taschenmonster. Es hat diverse Filme, Serien und Videospiele hervorgebracht, ganz zu schweigen von unzähligen Sammelkarten.

Was Netflix von Ryan Reynolds' Pikachu-Film lernen kann

Zuletzt waren die Pokémon in Form des amüsanten Realfilms Meisterdetektiv Pikachu auf der großen Leinwand vertreten. An diesen Erfolg will Netflix anschließen: Die neue Pokémon-Serie kommt ebenfalls im Live-Action-Gewand daher. Entwickelt wird sie von Joe Henderson, der aktuell als Co-Showrunner an Lucifer mitarbeitet.

Hier könnt ihr euch den Trailer zu Meisterdetektiv Pikachu anschauen:

Pokémon Meisterdetektiv Pikachu - Trailer (Deutsch) HD
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Allzu viel ist über das Projekt nicht bekannt. Laut Variety befindet sich Netflix' Pokémon-Serie in einem frühen Entwicklungsstadium. Schon jetzt kann sie aber eine wichtige Lektion von Meisterdetektiv Pikachu lernen – und die hat mit Ryan Reynolds zu tun. In dem Kinofilm hat der Deadpool-Star dem gelben Pokémon seine Stimme geliehen, obwohl Pikachu eigentlich nicht sprechen kann. Das war nicht die beste Entscheidung.

Die Vorstellung, dass Pikachu in einem Pokémon-Realfilm spricht, finde ich nicht allzu schlimm. Die Filmgeschichte ist voll von Beispielen, die zeigen, dass dieses Konzept funktionieren kann: Eine Kreatur, die auf den ersten Blick nicht in der Lage ist, mit Worten zu kommunizieren, steigt unerwartet ins Gespräch ein und versprüht dadurch ihren eigenen Charme. Ich denke da vor allem an die Paddington-Filme mit Ben Whishaw.

Neue Serie: Netflix sollte in die Eigenheiten der Pokémon

Das Problem bei Meisterdetektiv Pikachu war jedoch, dass Pikachu sich nie in eine eigene Figur verwandelt hat. Sobald er seinen Mund aufmachte, kam die geballte Star-Power von Ryan Reynolds zum Tragen. Durch seine selbstironischen, verspielten Auftritte hat er sich in den vergangenen Jahren ein unverkennbares Image geschaffen. Und dieses Image schwappte zu sehr auf das Elektro-Pokémon über.

Meisterdetektiv Pikachu

Meisterdetektiv Pikachu kann diesen Umstand durch einen späten Twist einigermaßen rechtfertigen. Trotzdem geht hier gigantisches Potential verloren. Denn Reynolds' Stimme übertüncht die deutlich faszinierenderen Eigenheiten, die Pikachu mitbringt. Allein seine Mimik und Gestik sind eine Goldgrube, um das geheimnisvolle Wesen der Pokémon zu erkunden. Ab und zu ein neugieriges "Pika pika" – mehr aber nicht.

Den Design-Ansatz von Meisterdetektiv Pikachu finde ich großartig. Die Pokémon wirken, als würden sie wirklich in dieser Welt existieren. Sie besitzen ein richtiges Profil. Ihre Texturen und Farben geben mir das Gefühl, als könnte ich sie direkt anfassen und streicheln. Daran darf sich die Netflix-Serie gerne orientieren. Sobald es jedoch um das Sprechen geht, würde ich mehr Mut begrüßen.

Es braucht keinen Hollywood-Star, um mir ein Pokémon zu verkaufen. Ich will etwas völlig Bizarres und Eigenwilliges sehen. Egal, ob die Taschenmonster putzig oder furchteinflößend sind: Das Wichtigste ist, dass ich dabei nicht an menschliche Schauspieler:innen denke. Es existieren so viele fantasievoll gestalteten Wesen im Pokémon-Universum. Die will ich in ihrer ganzen Pracht erleben.

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Was erhofft ihr euch von Netflix' Pokémon-Serie?

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