Neue Bridgerton-Serie bei Netflix: Queen Charlotte ist viel besser als das Original und dafür gibt es 5 gute Gründe

04.05.2023 - 14:05 UhrVor 12 Monaten aktualisiert
Queen Charlotte: Eine Bridgerton-GeschichteNetflix
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Die neue Bridgerton-Serie Queen Charlotte ist auf Netflix gestartet. Das Spin-off ist eine riesige Überraschung, denn es ist sogar noch besser als das Original.

In der Rangliste der meistgeschauten Netflix-Serien ist die historische Romantik-Serie Bridgerton ganz vorne mit dabei. Und während die bereits 3. Staffel noch auf sich warten lässt, können Fans seit dem 4. Mai mit der Spin-off-Serie Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte noch tiefer in die Welt der fiktiven Regency-Ära eintauchen.

Die von Shonda Rhimes erschaffene neue Bridgerton-Serie beleuchtet über sechs Episoden und auf zwei Zeitebenen Gegenwart und Vergangenheit der britischen Monarchin mit den extravaganten Perücken. Dem Netflix-Ableger gelingt dabei das Unmögliche: Queen Charlotte ist sogar noch besser als das Original.

Warum Bridgerton-Fans dieses Mini-Serien-Highlight keinesfalls verpassen sollten? Hier findet ihr 5 Gründe, warum Queen Charlotte dem Netflix-Hit überlegen ist.

1. Queen Charlotte ist mehr als eine weitere Märchen-Romanze mit Happy End

Charlotte und George haben keine Märchen-Romanze

Das Herzstück bzw. das Juwel von Queen Charlotte ist natürlich die zentrale Romanze zwischen der 17-jährigen Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz (India Ria Amarteifio) und ihrem Gemahl George III (Corey Mylchreest). Im Gegensatz zu den fiktiven Liebesgeschichten aus Bridgerton basiert diese sehr (sehr) lose auf historischen Begebenheiten und ist alles andere als eine Bilderbuch-Romanze.

Gleich zu Beginn verpufft Charlottes Prinzessinnen-Traum. Im Palast muss sie sich strengen Vorschriften beugen und ihr neuer Ehemann glänzt die meiste Zeit mit Abwesenheit. Ihre Ehe ist kompliziert. Leidenschaft gibt es nur an geraden Tagen, wenn das Königspaar seine Pflicht – wilder Sex für die Produktion eines Thronerben – erfüllen muss.

Eigentlich hegen sie wahrhaftige Gefühle füreinander. Nur steht zwischen ihnen ein großes Geheimnis, das Charlotte nicht erfahren darf. Und zwar die psychische Krankheit des jungen Königs. Sowohl aus der Historie als auch aus Bridgerton selbst wissen wir von Beginn an, dass es für Charlotte und George kein ultimatives Happy End gibt. Dennoch ist die Handlung überraschend und im direkten Vergleich weniger vorhersehbar als die ersten beiden Bridgerton-Staffeln.

Queen Charlotte ist viel mehr als eine weitere Kitsch-Romanze. Es ist eine berührende Geschichte über romantische und platonische Liebe, die weit über Begehren und Sex hinausgeht. Bis hin zum bittersüßen Finale mit Tränengarantie. Anstatt euer Herz zu erwärmen, reißt euch Queen Charlotte dieses stattdessen am Ende heraus.

2. Queen Charlotte erschafft aus Bridgerton-Nebenfiguren komplexe Charaktere

Violet Bridgerton und Lady Danbury werden endlich zu richtigen Charakteren

Mit Königin Charlotte (Golda Rosheuvel), Lady Danbury (Adjoa Andoh) und Violet Bridgerton (Ruth Gemmell) stehen im Spin-off drei Figuren im Fokus, denen in Bridgerton nie die gleiche Aufmerksamkeit wie den heißen jungen Liebenden zuteilwurde. Als Frauen, die nie ihr Happy End bekommen haben, wurden sie zu Kommentatorinnen degradiert, die mit Klatsch und Tratsch über die jüngere Generation urteilen.

Das Spin-off gibt ihnen nun endlich die Chance zu glänzen und erweitert die Charaktere um spannende neue Facetten. Die exzentrische Königin erhält durch die neue Serie eine greifbare Identität. Sie wird ein echter Mensch, deren Verhalten und Schmerz wir verstehen können. Das gilt ausnahmslos für alle zurückkehrenden Figuren.

In der Vergangenheit lernen wir erstmals die junge Agatha Danbury (Arsema Thomas) richtig kennen, die im Gegensatz zur Königin in einer lieblosen Zweck-Ehe feststeckt. Ihre tragikomischen Erlebnisse erweitern ihre spätere Freundschaft zu Violet Bridgerton um neue Ebenen und machen sie für uns nahbarer. In sechs Folgen lernen wir mehr über diese zwei Frauen als es Bridgerton in zwei Staffeln gelang.

3. Queen Charlotte verleiht der diversen Bridgerton-Welt einen Sinn

Lady Danbury muss sich ihren Platz erkämpfen

Die Geschichte des Netflix-Hits Bridgerton spielt in einer alternativen Welt, in der das London der Regency-Ära von einer diversen und inklusiven Gesellschaft geprägt ist. Status und Klasse kennen hier keine Hautfarbe. Für die eigentliche Handlung spielt das aber kaum eine Rolle und wurde bis auf Andeutungen nie sinnvoll erklärt.

Queen Charlotte liefert nun endlich Antworten und erzählt, wie diese diversere Gesellschaft überhaupt entstanden ist. So wird König George bewusst mit einer jungen Schwarzen Frau vermählt. Es ist das "Große Experiment", ein Versuch, das Volk zu vereinen.

Dabei spielt das Thema Rassismus auch erstmals in der Welt von Bridgerton eine Rolle. Denn die Übergangsphase, bis Menschen unterschiedlicher Hautfarbe gemeinsam auf dem ersten Ball der Saison tanzen können, ist mit einigen Hindernissen und Widerständen verbunden.

Besonders spannend ist hierbei die Figur von Lady Danbury, die nicht nur für ihren eigenen Status, sondern auch den anderer neu geadelter People of Color kämpfen muss. Natürlich Bridgerton-typisch durch geschickte Manipulation und Machtspielchen mit der intriganten Königinmutter Augusta (Michelle "Catelyn Stark" Fairley).

4. Queen Charlotte hat wirklich etwas Wichtiges zu erzählen

König George leidet an einer psychichen Krankheit

Queen Charlotte hat alles, was Bridgerton-Fans lieben: pompöse Kostüme, pikante Skandale, kriminell attraktive Menschen und einen fantastischen Soundtrack. Vor allem auf erzählerischer Ebene ist das Spin-off viel tiefgründiger als die doch recht seichte Mutterserie.

Da wäre einerseits die größere Fallhöhe aufgrund des neuen Palast-Settings. Hier ist es nicht nur der Ruf einer Familie, der bei einem Scheitern der Liebe auf dem Spiel steht. An dem Erfolg der Ehe zwischen Charlotte und George hängt das Schicksal eines ganzen Königreiches.

Noch mehr hebt die inhaltliche Tiefe Queen Charlotte von Bridgerton ab. So werden Themen wie Rassismus, Frauenfeindlichkeit sowie der Druck, Kinder gebären zu müssen, auf interessante Weise in die Handlung eingebunden. Die Serie erhält damit zwar eine gewisse Tragik, ist aber dank des bekannten Witzes und Charmes (und nackter Haut) nie langweilig.

Das erschütternde Highlight der Serie ist die Verhandlung von Georges psychischer Krankheit. Wenn der König grausame Therapie-Methoden über sich ergehen lassen muss, wird deutlich, dass hier keine seichte Palast-Romanze erzählt wird. Im Gegensatz zu Bridgerton hat Queen Charlotte wirklich etwas zu erzählen.

5. In Queen Charlotte dürfen auch queere Menschen lieben

Der junge Brimsley in Queen Charlotte

Einige Fans waren enttäuscht, dass Bridgerton trotz seiner diversen Serienwelt in einem Punkt versagte: Queere Personen waren in den ersten 2 Staffeln quasi nicht existent. Gerade im Vergleich mit anderen von Shonda Rhimes produzierten Serien wie Grey's Anatomy, How to Get Away with Murder oder Scandal war dies auffällig. Queen Charlotte korrigiert dieses Versäumnis.

Parallel zur Beziehung zwischen Charlotte und George erzählt die Serie die komplizierte Liebesgeschichte zweier männlicher Charaktere. Diese ist nicht nur essenziell für den Verlauf der Handlung und die Entwicklung mehrerer Figuren, sondern bringt auch endlich queere Leidenschaft mit echten Gefühlen und heißem Sex ins Bridgerton-Universum – ohne dabei den historischen Kontext der Serie zu ignorieren.

Queen Charlotte mit mit 6 Episoden ab sofort bei Netflix verfügbar.

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