Mutti lässt es krachen

01.07.2010 - 08:50 Uhr
Pippa Lee mit ihrem Nachbarn (Keanu Reeves)
Senator
Pippa Lee mit ihrem Nachbarn (Keanu Reeves)
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Pippa Lee lief 2009 bereits auf der Berlinale. Mit einiger Verspätung kommt der Film mit Robin Wright Penn als Hausfrau, die ihre Vergangenheit aufarbeiten muss, jetzt in unsere Kinos.

Auf den ersten Blick scheint das Leben von Pippa Lee (Robin Wright) sehr schön und geradlinig zu sein. Sie ist glücklich mit ihrem Mann (Alan Arkin) und steht kurz davor, sich mit ihm in einem Alterswohnsitz zur Ruhe zu setzen, obwohl Pippa erst ungefähr 50 ist.

Doch es zeigt sich schnell, dass hinter der Fassade der netten Hausfrau mehr versteckt ist als man zunächst vermutet. Als Pippa Schlafstörungen bekommt, kann sie ihre Vergangenheit nicht länger verdrängen und muss sich mit Dingen auseinandersetzen, von denen sie glaubte, dass sie schon längst hinter ihr liegen würden. Natürlich beeinflusst diese Aufarbeitung auch ihr momentanes Leben.

Top-Besetzung
Die Besetzung von Pippa Lee ist bis in die kleinste Nebenrolle erstklassig. Neben einer hervorragenden Robin Wright in der Hauptrolle sind außerdem Julianne Moore, Keanu Reeves, Winona Ryder und Monica Bellucci zu sehen. Vor allem die Leistung von Robin Wright wird auch von den Kritikern gelobt. So schreibt Claudia Puig von USA Today, dass Robin Wright der “Hauptfigur eine Komplexität und emotionale Tiefe verleiht”, die anderen Filmen dieser Art oft fehlen würde.

Linda Barnard vom Toronto Star findet, dass “Rebecca Miller eine witzige Satire über die Gesellschaft und Beziehungen gemacht hat, die sowohl lustig als auch rührend ist und eine erstklassige Besetzung aufweisen kann.”

Zu konventionell
Auch in der Berliner Morgenpost wird die Besetzung gelobt, allerdings nicht ohne die Handlung von Pippa Lee zu kritisieren: “Über Strecken ist der Film mit glänzenden Nebenrollen amüsant, Winona Ryder, Julianne Moore, Monica Bellucci tauchen auf und ab. … Aber irgendwie ist Pippa Lee viel zu lieb, zu glatt, zu vorhersehbar und auch zu lang.”

Robert Alele von der L.A. Times bemängelt außerdem, dass Regisseurin Rebecca Miller es nicht versteht, die witzigen, berührenden und geistreichen Seiten ihrer Charaktere im Film herauszustellen. In der Berliner Zeitung wird zudem angemerkt, dass der Film sich zu sehr auf die Erinnerungen von Pippa konzentriere und damit “tiefergehende Erkundungen über den Zustand der Ehe von Pippa und Herb, die in einer Ruheständlersiedlung im Grünen allmählich veröden” behindere.

Alles in allem ist Pippa Lee allein schon wegen Robin Wright sehenswert, auch wenn die Handlung des Films nicht außergewöhnlich ist. Dass der Film im Großen und Ganzen positiv aufgenommen wird, zeigt auch der Rottentomatoes-Durchschnitt von knapp 70 Prozent. Regisseurin Rebecca Miller hat auch die Romanvorlage des Film geschrieben. Sie ist die Tochter von Schriftsteller Arthur Miller und ist mit dem irischen Schauspieler Daniel Day-Lewis verheiratet.

Pippa Lee läuft ab heute in unseren Kinos. Wo ihr denn Film sehen könnt, seht ihr in unserem Kinoprogramm.


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