Meisterwerk im TV: Klaustrophobischer Kriegsfilm bietet 195 (!) Minuten Spannung, die den Hals abschnürt

11.07.2022 - 11:21 UhrVor 8 Monaten aktualisiert
Das Boot
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Am Wochenende lief ein echter Klassiker des deutschen Kinos im TV. Wer 195 Minuten pure Spannung erleben will, sollte dieses Meisterwerk unbedingt schauen.

Klaustrophobie, Langeweile und die Furcht vor dem Tod sammeln sich in Wolfgang Petersens Klassiker Das Boot zu einem unheilvollem Gemisch, das die Spannung bis ins Unerträgliche treibt. Der Klassiker von 1981 ist einer der besten deutschen Filme überhaupt und hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren.

  • Am Samstag lief Das Boot (Director's Cut) beim BR. Wer den Film im Fernsehen verpasst hat, kann ihn bei Amazon * kaufen und leihen.

Heute im TV: Worum geht's in Das Boot?

1941, der Zweite Weltkrieg tobt, an der Heimatfront läuft die Propagandamaschinerie der Nazis auf Hochtouren. Der Kriegsberichterstatter Werner (Herbert Grönemeyer) geht deshalb an Bord von U-96, einem U-Boot mit dem Auftrag, englische Transportschiffe im Atlantik zu versenken. Das Kommando an Bord hat Raubein Kaleun (Jürgen Prochnow). Werner soll der Heimatfront von den Heldentaten des Kapitäns und seiner Mannschaft berichten.

Schaut euch den Trailer für Das Boot an:

Das Boot - Trailer (Deutsch)
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Doch der Alltag sieht anders aus, als erwartet. Schnell erkennt Werner, dass der Jäger zum Gejagten geworden ist, und der Atlantik entpuppt sich als nasskalte Hölle für die Besatzung. Ein Albtraum aus Klaustrophobie und Todesangst beginnt.

Die Geschichte von Das Boot basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lothar-Günther Buchheim und obwohl sich der Autor später unzufrieden mit der Adaption zeigte, bemühte man sich bei der Produktion um Authentizität. Aufwendige Sets, fachkundige Beratung und ein Ensemble um Prochnow, Grönemeyer, Heinz Hoenig, Martin Semmelrogge und Uwe Ochsenknecht, das monatelang zusammengepfercht arbeitete, garantierten einen bis dato seltenen gesehen Einblick ins U-Boot-Leben (und -Sterben).

Warum lohnt sich das Meisterwerk noch heute?

Im BR läuft heute der Director's Cut von Das Boot, den Wolfgang Petersen 1996 veröffentlichte. Das ist die beste Filmfassung des Klassikers. Mit einer ausschweifenderen Laufzeit als die ursprüngliche Kinofassung gibt sie einen besseren Eindruck vom Alltag auf engstem Raum, verliert dabei aber nie die Anspannung aus den Augen. Der Director's Cut von Das Boot gerät zum extrem aufzehrenden klaustrophobischen Kriegsfilm mit einer Besetzung voller Charakterköpfe und einem einprägsamen Titelthema von Klaus Doldinger.

Diese knapp 200 Minuten sollte man sich auf jeden Fall nehmen für einen Film, der auch – man verzeihe das Wortspiel – international Wellen schlug. Der damals teuerste westdeutsche Film erhielt sechs Oscar-Nominierungen.

Wer die volle Das-Boot-Erfahrung machen will, die dem Buch etwas näher kommt, muss die sechsteilige Serien-Fassung anschauen. Diese taucht intensiver in die tote Zeit an Bord des U-Boots ab, das heißt die perfide Langeweile des Kriegs-Alltags. Die 300 Minuten lange Serien-Fassung streamt aktuell bei Netflix.

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