Seit Monaten sitzt ihr wie gebannt vor dem Bildschirm und aktualisiert die Moviepilot Startseite im Sekundentakt. Ihr wartet ungeduldigt auf den neuen Kinofilm eures Lieblingsregisseurs, saugt jegliche Information auf wie ein Schwamm und könnt es gar nicht abwarten. Euer örtliches Kino droht bereits mit einer Anzeige wegen Belästigung, weil ihr seit Wochen versucht, Karten vorzubestellen.
Am Tag der Premiere sitzt ihr also voller Erwartung im Kinosessel, eingedeckt mit Popcorn und wartet voller Vorfreude darauf, dass endlich das Licht ausgeht und ihr dieses vermeintliche Meisterwerk genießen könnt. Doch dann passiert das Unfassbare: Kaum fünf Minuten nach Beginn des Films fangt ihr an, euch peinlich berührt wegzudrehen. Was sind das denn für Dialoge? Gab es beim Schauspielercasting keine Gesichtskontrolle? Kann bitte jemand die Musik ausstellen? Euch steigen die Tränen in die Augen und ihr stellt fest: Zu früh gefreut!
Julia war der Vollidiot
Erst habe ich mich dagegen gewehrt, diesen Bestseller-Roman von Tommy Jaud zu lesen. Natürlich habe ich es irgendwann doch getan und mich dabei herrlich amüsiert. Als endlich der Film Vollidiot in den Kinos lief, war ich ganz aus dem Häuschen… zu Unrecht. Diese Quatschkomödie ist peinlich und furchtbar, aber nicht lustig. Und das liegt nicht an Oliver Pocher!
Nils wollte eigentlich Muskeltiere
Ich kann mich noch ziemlich gut an meine erste große Enttäuschung erinnern. Ich dürfte zwischen 5 und 7 Jahre alt gewesen sein und die Zeichentrickserie D’Artagnan und die drei Musketiere, in der Porthos und Co. Hunde sind, kam im Fernsehen. Da ich keine rechte Vorstellung davon hatte, was Musketiere sein könnten, war für mich nur eine Schlussfolgerung logisch: Es musste sich um Muskeltiere handeln, also Viecher mit wahnsinnigen Muckis, richtige Actionhelden! Was war ich enttäuscht, als nur ein paar Köter mit Mantel und Degen auftauchten! Aber ich habe es verkraftet und D’Artagnan und die drei Musketiere doch noch lieb gewonnen. Ich bin aber bis heute der Meinung, dass eine Serie mit Muskeltieren ein absoluter Hit wäre.
Sarah fand den Planeten affig
Für einen großen Fan von Tim Burton steht für mich natürlich fest, dass jeder neue Film möglichst sofort gesehen werden muss. Sein Planet der Affen hat mich damals allerdings fast dazu gebracht, das Kino wieder zu verlassen. Ein langweiliger Burton! Mit Helena Bonham Carter, die hinter ihrem Affen-Makeup jegliche Ausdrucksfähigkeit verliert, und Mark Wahlberg macht’s auch nicht besser. Noch nie vorher bin ich von meinem Lieblingsregisseur so stark enttäuscht worden.
Jenny hatte genug von unendlichen Geschichten
Die unendliche Geschichte ist einer der Lieblinge meiner Kindheit. Mit dem Glücksdrachen Fuchur bin ich durch Phantásien geflogen, mit Atréyu durch die Steppe geritten und jedes Mal, wenn ich an einem seltsam runden Hügel vorbeifahre, denke ich an die uralte Morla. Wenn ein Film einem so ans Herz gewachsen ist, sollte er am besten gar nicht enden. Doch im Falle von Die Unendliche Geschichte, wäre es ratsam gewesen, nach dem ersten Teil den Schlussstrich zu ziehen. Der zweite Film wurde düster und weniger kinderfreundlich, der dritte aber, Die unendliche Geschichte III – Rettung von Fantasien, setzte dem Niedergang der Reihe eine unschöne Krone auf. Das lag an der fortschreitenden Amerikanisierung (Jason James Richter?), den leblosen neuen Puppen (Fuchur?) und der Abweichung von all dem, was den ersten Film so schön gemacht hatte. So verwandelte sich Die Unendliche Geschichte III damals, als ich in der Grundschule war, in eine maßlose Enttäuschung.
Und wie war es bei euch? Welche große Enttäuschung habt ihr im Kino hinter euch?