Mein erstes Mal ... mit einem richtig Alten

25.07.2011 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Mein erstes Mal ... mit einem richtig Alten
American Mutoscope and Biograph Company/ moviepilot
Mein erstes Mal ... mit einem richtig Alten
59
5
Blockbuster! Explosionen! CGI! 3D! Farbe! Ton! Wer braucht das schon? Heute erinnern wir uns in der Kategorie Mein erstes Mal an den ersten richtig alten Film, den wir gesehen haben.

Filme mag jeder. Egal ob im Kino, auf DVD, mit Freunden oder alleine an einem gammeligen Sonntag, an dem es sonst nichts zu tun gibt. Aber nur wahre Filmfans blicken gerne mal über ihren Tellerrand hinweg und schauen sich auch mal Filme an, die vielleicht schon einen Tick älter sind. Daher machen wir heute eine Zeitreise weit zurück ins letzte Jahrhundert, in eine Zeit, in der der Farbfilm noch nicht existierte und auch Ton noch nicht weit verbreitet war. Wir erinnern uns heute bei mein erstes Mal an den ersten richtig alten Film, den wir gesehen haben.

Rae im Wunderland
Meinen ersten richtig alten Film habe ich schändlicherweise erst an der Uni gesehen und auch erst, als ich an meinem Diplom Alice im Wunderland arbeitete. Ich habe alles zum Thema gelesen und gesehen, was ich in die Finger bekommen habe. Unter anderem den Film von 1903. Als Fotografin habe ich sowieso eine Schwäche für schwarz-weiß und Bildfehler und davon gibt es in dem Film zu meiner Freude genug. Das Ganze ist noch untermalt von schönen Klavierklängen und auch wenn ich die in Tierkostüme gesteckten Schauspieler gruselig finde, ist Alice in Wonderland nicht nur mein Erster unter den richtig Alten, sondern auch mein Liebster.

Nils und die Symphonie des Grauens
Mein erstes Mal mit einem richtig Alten? Ich könnte jetzt einen schlechten Witz bringen und Wolke 9 sagen, aber ich bleibe beim eigentlichen Thema und benenne Nosferatu, eine Symphonie des Grauens von F.W. Murnau als den ersten der Alten. Um jedoch ehrlich zu bleiben: Es war nicht der Film selbst, der mir den ersten Kontakt bescherte, sondern ein Bild von Max Schreck in seiner Paraderolle. Als Kind fand ich diese unheimliche Figur faszinierend und erschreckend zugleich. Nosferatu, eine Symphonie des Grauens habe ich mir natürlich später schon noch angeguckt, schon alleine deshalb, um mir noch einmal die Erinnerung an früher zurückzuholen.

Sophie und 187 Minuten Rassismus pur
Ich habe schon als Kind einige Stummfilme mit meinen Eltern gesehen, insbesondere von Charlie Chaplin und Buster Keaton. Aber der erste richtig alte Film, den ich in voller Länge gesehen habe, war – ebenfalls an der Uni – Geburt einer Nation von D.W. Griffith von 1915. In diesem Film, an dem leider kein Amerikanist vorbei kommt, geht es um das Schicksal einer Südstaatenfamilie während des amerikanischen Bürgerkrieges. Sämtliche Afroamerikaner werden von schwarzgeschminkten Weißen gespielt, die sich wie aggressive Primaten verhalten und völlig unreflektiert armen weißen Jungfern nachstellen. D.W. Griffith ist sicher ein bemerkenstwerter Filmemacher, aber eben leider auch ein bemerkenswerter Rassist.

Ines hat sich in einen Studenten aus Prag verliebt
Schon mehrfach habe ich hier meine Leidenschaft für den Klassiker Der Student von Prag zum Ausdruck gebracht. Jenen Film aus dem Jahre 1915, der dazu geführt hat, dass ich Filme mit Doppelgängern immer wieder nachspüre. Paul Wegener hat mit diesem Werk nicht nur das Horrorgenre geprägt, sondern auch dem Medium Film seinen Stempel aufgedrückt.

Wann habt ihr das erste Mal einen richtig alten Film gesehen?

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News