Liebe Lehrer: Wir alle sind der Breakfast Club!

03.05.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Den Breakfast Club im Herzen
moviepilot/Universal
Den Breakfast Club im Herzen
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Diese Woche präsentieren wir euch im Kommentar der Woche einen Brief an einen der unangenehmsten Lehrer aller Zeiten. Und wir stellen fest: Wir alle sind der Breakfast Club!

Im Kommentar der Woche stellen wir euch jeden Samstag einen Kommentar auf moviepilot vor. Egal ob während des Nachsitzens oder auf dem Schulklo geschrieben, ob zu einer missverstandenen oder heimlich tiefgründigen Serie, einem Rebell oder Streber von einem Film, zu einem Schauspieler, der immer in der letzten Reihe sitzt, oder zu einer News mit wahnsinnig gutem Soundtrack: Wenn euch irgendwo auf moviepilot ein Kommentar “Don’t you forget about me!” entgegenruft, schlagt ihn uns vor! Am besten per Nachricht.

Der Kommentar der Woche
Ganze Generationen von Jugendlichen haben sich im Breakfast Club – Der Frühstücksclub von John Hughes wiedererkannt und das Erwachsenwerden ein kleines Bisschen weniger schlimm empfunden. Diese Woche schreibt FriedlVonGrimm einen Brief an den Lehrer im Film, Mr. Vernon, und damit an alle Lehrer:

Sehr geehrter Mr. Vernon,

wer bin ich?
Haben Sie auf der Stelle eine Antwort auf diese Frage? Die Selbstfindung ist zwar ein Prozess der Adoleszenz, den jeder Mensch durchmachen muss, aber zumeist ohne befriedigende Antwort. Ich bin ich. Das weiß ich. Dessen bin ich mir bewusst.
Was bin ich?
Ich bin ein Mensch. Doch es gibt viele Menschen. Trotzdem fühle ich mich allein. Ein Außenseiter, nicht dazugehörig. Immer auf der Suche nach Gleichgesinnten.
Warum bin ich?
Das Selbstbild ist nicht stabil. Ich verachte mich, bemitleide mich. Der Tod ist zum ersten Mal präsent. Die erste Auseinandersetzung. Die erste Sehnsucht nach ihm. Die Realität der Anderen wirkt immer so perfekt. Doch gleichzeitig bin ich mir meiner wirklichen Lage bewusst. Das ganze Leben steht mir noch bevor. Alle Möglichkeiten sind gegeben. Ich reagiere mit der typischen Arroganz der Jugend.
Wo gehöre ich hin?
Mit Kinderaugen noch glorifiziert, erscheinen die eigenen Eltern nun wie gewöhnliche Menschen. Sie haben eigene Probleme, sind nicht unfehlbar und machen Fehler. Die Funktionalität der Familie wird auf die Probe gestellt. Die Ansichten und Entscheidungen der Eltern in Frage gestellt.
Wer will ich sein?
Die Konventionen und Regeln der Gesellschaft engen mich in meiner Freiheit ein. Ich will machen, was ich will. Ich will sein, wie ich will.
Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich sein will.
Ob nun populär wie Claire, intelligent wie Brian, sportlich wie Andy, künstlerisch-eigensinnig wie Allison oder rebellisch wie John. Ich trage sie alle in meinem Herzen und bin wie alle von ihnen. Genauso wie Sie auch, Mr Vernon.

Mit freundlichen Grüßen,
teenage mutant Franzi Jauer
(aus der Vergangenheit getimetravelled)

PS: Eat my shorts!

Den Kommentar findet ihr übrigens hier.

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