Kollateralschaden: Zack Snyders Justice League hat einen DC-Mega-Blockbuster gekillt

01.11.2021 - 11:20 Uhr
Sollte der Höhepunkt des DCEU werden: Zack Snyder's Justice LeagueWarner Bros.
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Der Misserfolg von Justice Leage stürzte das DCEU ins Chaos, doch auch der dieses Jahr erschienene Snyder-Cut hatte negative Konsequenzen für andere DC-Projekte.

Der Justice League-Flop liegt nun schon vier Jahre zurück, so lange, dass Zack Snyder in der Zwischenzeit die 4-Stunden-Fassung seines Snyder-Cuts veröffentlichen konnte. Die kreative Planung für DCs Kinofilme steckt aber auch so viele Jahre nach dem Tiefpunkt voller Widersprüche und Unklarheiten. Das unterstreichen neue Aussagen von Regisseurin Ava DuVernay über ihr gescheitertes DC-Projekt The New Gods.

DC-Verwirrung: Hat der Snyder-Cut den New Gods-Film gekillt?

Im März 2018 wurde DCs The New Gods angekündigt. Der Blockbuster sollte die von Comic-Legende Jack Kirby erfundene Fourth World-Storyline über den Krieg zwischen den Welten Apokolips und New Genesis ins Kino bringen. Das Projekt sollte keine Verbindung zu den damals existierenden DC Extended Universe-Storylines besitzen.

Anfang April 2021 hatten die New Gods ausgeträumt. Gemeinsam mit James Wans Aquaman-Spin-off wurde Ava DuVernays DC-Blockbuster abgesägt. Die Nachricht fiel zeitlich zusammen mit der Veröffentlichung von Zack Snyder's Justice League, in dem der New Gods-Figur Darkseid eine wichtige Rolle zukommt. Trug also der Snyder-Cut Schuld daran, dass New Gods eingestampft wurde? Ava DuVernays Aussagen in einer Radiosendung (via IGN ) scheinen das indirekt zu bestätigen:

Ich habe New Gods geliebt, also das Projekt, das gestrichen wurde. Das Studio [Warner Bros.] entschied sich, dass sie einen bestimmten Teil dieser Comic-Welt nicht weiter verfolgen wollten, was an einigen Dingen lag, die in einem anderen Film in dieser Welt passierten.

Dabei hatte Warner zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht einmal das Drehbuch gesehen:

Bevor ich also in der Lage war, mein Drehbuch mit [Comic-Autor] Tom King fertigzustellen, haben sie es gestrichen.
Darkseid im Snyder-Cut von Justice League

DuVernay nennt den Snyder-Cut nicht beim Namen, allerdings ist die neue Schnittfassung von Justice League der naheliegende "Übeltäter". Während Darkseid in der Kinofassung des DC-Team-ups nur erwähnt wird und der Fokus aus Steppenwolf liegt, baut der Snyder-Cut dessen Boss als Hauptbösewicht und zukünftigen Gegner der Liga der Gerechten auf.

Die DC-Strategie hat einen roten Faden: Verwirrung

Die Aussagen der Regisseurin bestätigen Meldungen aus dem April, dass Warner "eine Pause zwischen [dem Auftritt von Darkseid im Snyder-Cut] und weiteren Auftritten lassen" wollte (via Hollywood Reporter ). Und das obwohl Snyders Version von Justice League offiziell nicht Teil des DC-Kanons ist. Überdies mag verwundern, wie Batman und Joker ständig neu besetzt werden, ausgerechnet bei Darkseid dies aber erst nach einer langen Pause möglich sei.

Die New Gods-Episode zeigt, dass es der Strategie Warners für seine DC-Superheld:innen auch vier Jahre nach Justice League an Beständigkeit mangelt. Zunächst erschien New Gods nämlich wie der ideale DC-Blockbuster nach dem Justice League-Flop. Die Story stand für sich allein, die Handlung spielte sich fern der Erde ab. New Gods versprach etwas Neues.

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In den letzten zwei Jahren veränderte sich Warners Strategie aber noch einmal, nämlich durch den starken Fokus auf den Streaming-Markt. Der ließ eine Reihe von Film- und Serienprojekten aus dem Boden schießen – und begünstigte Zack Snyders Rückkehr auf die Bildfläche. Inmitten dieser Vielzahl an DC-Investitionen blieb für New Gods plötzlich kein Platz mehr. Nun reiht sich der Film ein in die wachsende Liste von versandeten DC-Spielfilmen, die den Strategiewechseln der letzten Jahre zum Opfer gefallen sind. Dazu gehören unter anderem:

  • The New Gods
  • The Trench
  • Booster Gold
  • Deadshot
  • Deathstroke
  • Green Lantern Corps
  • Gotham City Sirens
  • Harley Quinn vs The Joker
Ava DuVernay hat in der Zwischenzeit die Miniserie Colin in Black & White für Netflix und die dystopische Serie DMZ für Warners Streaming-Dienst HBO Max produziert.

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