Schon seit den 60er Jahren befassen sich die Filme des 1936 geborenen britischen Regisseurs und Drehbuchautors Ken Loach mit den Themen Armut und soziale Ungerechtigkeit. Der studierte Jurist und überzeugte Trotzkist ließ sich für seine Filme vom italienischen Kino des Neorealismus beeinflussen, in dem die Probleme der Arbeiterklasse in Italien angesprochen werden. Loach erweiterte diesen zum britischen Sozialrealismus, der sich besonders mit den sozialen und gesellschaftlichen Umständen in Nordenglands Arbeiterschicht auseinandersetzt. Heute Abend befasst sich Arte einen ganzen Abend mit dem Regisseur und zeigt neben seinem Drama Sweet Sixteen auch die Dokumentation Das Kino des Ken Loach.
Sweet Sixteen erzählt aus dem Leben des 16-jährigen Liam (Martin Compston), der zusammen mit seinem kriminellen Stiefvater Stan (Gary McCormack) in einem heruntergekommenen Vorort von Glasgow lebt. Stan beauftragt Liam damit, seiner im Gefängnis sitzenden Mutter Jean (Michelle Coulter) während ihrer Besuche heimlich Drogenpäckchen zuzustecken, die diese dann für Stan im Knast verkaufen soll. Liam aber hat es satt, sich von seinem brutalen Stiefvater weiter herumschupsen zu lassen und will die Drogen selber verkaufen, um mit dem Geld die Kaution für seine Mutter zu bezahlen. Liam gerät dabei aber in eine Abwärtsspirale voller Gewalt und Hass, aus der es keinen Ausweg mehr gibt.
In dem anschließenden Dokumentarfilm Das Kino des Ken Loach beleuchtet die Filmemacherin Louise Osmond eingehend das Leben und die Werke von Ken Loach. Die Dokumentation lief erst vor Kurzem auf dem diesjährigen Locarno Festival in dem Bereich Histoire(s) du cinéma.
Heute im TV: Sweet Sixteen & Das Kino des Loach
Sender: Arte
Zeit: Ab 20:15 Uhr