Jetzt bei Amazon Prime: Henry Cavills schlimmster Film sorgt für 98 Minuten absolute Fassungslosigkeit

09.03.2022 - 08:50 Uhr
Henry Cavill in Nomis
Koch Media
Henry Cavill in Nomis
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Auf Amazon Prime findet sich jetzt der absolute Tiefpunkt in Henry Cavills Karriere: Ein Serienkiller-Film, der Schrecken provoziert. Aber nicht im guten Sinne.

Henry Cavill ist die perfekte Mischung aus Ikone und Teddybär. Nebenbei ist der Witcher-Star der größte Nerd Hollywoods, was es nur noch besser macht. Sein schlimmster Film wäre aber selbst mit der tollsten Persönlichkeit nicht zu rechtfertigen. Nomis - Die Nacht des Jägers ist jetzt bei Amazon Prime. Und fühlt sich an wie eine 98-minütige Ohrfeige.

Henry Cavills schlimmster Film bei Amazon Prime ist von vorne bis hinten absurd

Dabei wirkt die Story auf dem Papier zwar nicht neu, aber auch nicht schlecht: Ermittler Marshall (Cavill) jagt mithilfe eines Ex-Richters und Selbstjustizlers (Ben Kingsley) einem gefährlichen Serien-Killer nach, der junge Frauen entführt und brutal ermordet. Sie stoßen auf den verdächtigen, aber offenbar mental beeinträchtigten Simon (Brendan Fletcher), dem die einfühlsame Profilerin Rachel (Alexandra Daddario) nun auf den Zahn fühlen muss. Denn nach dessen Verhaftung geht die Mordserie erst so richtig los.

Schaut euch hier den englischen Trailer zu Nomis an:

Night Hunter - Trailer (English) HD
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Nomis ist düster, hart und nihilistisch wie seine großen Vorbilder Sieben oder Prisoners. Aber leider war es das dann auch mit den Gemeinsamkeiten. Denn das Langfilm-Debüt von David Raymond ist nur in einer Hinsicht wirklich schockierend: Es hat mehr Plot-Löcher als Handlung. Und alles, was von der Story ablenken könnte, ist nicht viel besser.

Hier ein Beispiel: Die Ermittler finden heraus, dass ihre Zielperson aufgrund des Spitznamens "Hunter71" Soldat sein muss, sich mit Sprengstoff auskennt und im Jahre 1971 geboren ist. Eine Internet-Suche ergibt, dass es davon in den USA absurderweise nur eine Person gibt, bei der sie dann prompt mit Einsatzkommando durch die Tür brechen. Brillante Polizeiarbeit.

Von solchen skurrilen Momenten ist der Film nur so gespickt. Hinweise scheinen den Polizisten einfach zuzufliegen, als wären sie vom Drehbuch in den Film gefallen. Und dann gipfelt alles in einem der dümmsten, faulsten Twists der Filmgeschichte. Nein, Henry Cavill hat nicht alles nur geträumt. Es ist noch dümmer.

Auch Henry Cavill kann den Serienkillerfilm nicht retten

Und leider können auch die Figuren kaum von der löchrigen Handlung des Films ablenken. Cavill ist ständig ohne wirklichen Grund am Herumgrummeln und -grübeln. Vielleicht weil ihn Regisseur Raymond in Richtung manischer Detective schieben wollte, es aber irgendwie nur für beleidigte Leberwurst gereicht hat.

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Alexandra Daddario hat dagegen in Nomis drei Entwicklungsstufen: Zuerst ist ihre Figur nur überflüssig, dann überflüssig und völlig sinnlos sexualisiert, dann überflüssig und völlig grundlos brutal. Keiner dieser Übergänge hat irgendein Fundament. Ihr Studienobjekt/Verdächtiger/Opfer Brendan Fletcher ist ein sabberndes Zerrbild geistiger Beeinträchtigung, wie es sich nur Menschen vorstellen können, die ihr Wissen über geistig beeinträchtigte Menschen aus Die üblichen Verdächtigen entlehnt haben.

Nomis mit Henry Cavill verschwendet seinen hochwertigen Cast

Ich bin mir bewusst, wie einseitig ich diesen Film gerade zerfetze, aber er macht einen von Minute zu Minute wütender. Warum schaut Cavill ständig so verdrießlich drein? Warum verlangt der Polizeichef plötzlich, den Verdächtigen kaltblütig zu erschießen? Wie laufen die Ermittlungen überhaupt ab? Warum muss Alexandra Daddario ihrem faul aus besseren Genre-Beispielen zusammengeschusterten Verdächtigen ihr Dekolleté ins Gesicht halten? Was ist das, um mich zu wiederholen, für ein saudämlicher Twist? Welcher grausame Sadist hat Nomis grünes Licht gegeben?

Es geht mir nicht darum, die Last der Unfähigkeit hier irgendwo unterzubringen. Das Talent des Casts ist erwiesenermaßen über jeden Zweifel erhaben, wird hier aber völlig verschwendet. Das ist nicht nötigenfalls die Schuld des Regisseurs. Womöglich wurde er zwischen der eigenen Vision und dem Druck des Studios aufgerieben. Vielleicht gab es Geldprobleme. Oder zu wenig Zeit für solidere Drehbucharbeit.

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Aber wie dem auch sei: Das Endprodukt ist ein kinematografischer Autounfall. Allen Mutigen, die sich den Film auf Amazon Prime ansehen wollen, empfehle ich vorher und nachher eine Stunde Meditation. Die macht es nicht besser, hat aber mehr Dramaturgie als die 98 Minuten Masochismus dazwischen.

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