Die Merchandise-Politik von Marvel und Disney ist des Öfteren ein Thema, weil der Kunde einfach das Gefühl nicht los wird, dass da ein gewisses Ungleichgewicht besteht. Selbst Mark Ruffalo hat sich darüber beklagt , dass es nicht genügend Black Widow-Spielzeug für seine Töchter und Nichten gäbe. Dass Marvel und Disney der Meinung sind, dass Action-Figuren weiblicher Charaktere sich nicht gut verkaufen lassen und deshalb vernachlässigt werden können, ist ein offenes Geheimnis.
Dass dies einen maßgeblichen Einfluss auf den Entstehungsprozess ihrer Filme hat, ist dennoch unwahrscheinlich. Allerdings ist wohl genau das passiert, wenn wir Iron Man 3-Regisseur Shane Black glauben möchten. In einem Gespräch mit Uproxx verriet er:
Wir haben viele Sachen ausgetauscht. Der Plot ging in diese und jene Richtung. Stephanie Szostaks Charakter war zu einem Zeitpunkt größer und wir reduzierten ihn. Rebecca Halls Charakter war zu einem Zeitpunkt größer und wir reduzierten ihn. [...] Alles, was ich sage, ist das: Es gab einen frühen Draft von Iron Man 3, in dem wir ein kleines Problem hatten. Und zwar hatten wir einen weiblichen Bösewicht. Wir haben das Skript fertig geschrieben und eine kompromisslose Notiz bekommen, in der stand, dass das so nicht bleiben könne und dass wir es uns anders überlegt haben, weil wir entschieden haben, dass das Spielzeug sich nicht gut verkaufen wird, wenn es eine Frau ist.
Laut Shane Black wäre es im Grunde eine weibliche Version von Aldrich Killian in Iron Man 3 geworden, der letzten Endes von Guy Pearce gespielt wurde. Doch Marvel habe keinen weiblichen, sondern einen männlichen Killian gewollt, ohne Diskussion. Black betont, dass derartige Entscheidungen nicht von Kevin Feige ausgingen, sondern vom gesamten Unternehmen beschlossen würden.
Shane Blacks neuer Film, die Komödie The Nice Guys mit Ryan Gosling und Russell Crowe startet hierzulande am 02.06.2016 in den Kinos.
Hättet ihr gerne einen weiblichen Bösewicht in Iron Man 3 gesehen?