Ich, Manche mögen's heiß & die kokette Monroe

27.08.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Mein Herz für Klassiker geht an Manche mögen's heiß
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Mein Herz für Klassiker geht an Manche mögen's heiß
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Heute reise ich ein paar Jahre in die Vergangenheit und schenke Mein Herz für Klassiker einer der besten Komödien aller Zeiten: Manche mögen’s heiß von Billy Wilder mit einer Marilyn Monroe, die mich verzauberte.

Das American Film Institute kürte Manche mögen’s heiß zur besten Komödie aller Zeiten (Liste). Eine Meinung, die ich persönlich nur teilen kann und deshalb schenke ich heute Mein Herz für Klassiker der Screwball-Komödie und einem meiner absoluten All-Time Favorites Manche mögen’s heiß von Billy Wilder. In dem Film aus dem Jahre 1959 geht es um Folgendes: Chicago im Jahr 1929. Das organisierte Verbrechen befindet sich durch die Prohibition in den USA auf seinem Höhepunkt. Als die zwei Jazzmusiker Jerry (Jack Lemmon) und Joe (Tony Curtis) einen Mord beobachten, müssen sich diese verstecken. Die zwei heuern, als Daphne und Josephine verkleidet, bei einer Damenkapelle an, die im Seminole Ritz Hotel in Florida ein Engagement hat. Auf der Zugfahrt zum Konzert verlieben sie sich prompt in die Sängerin Sugar Kane Kowalczyk (Marilyn Monroe). Als die verkleideten Musiker plötzlich ins Blickfeld der Männerwelt geraten, nimmt die verstrickte Geschichte ihren Lauf.

Warum ich Manche mögen’s heiß mein Herz schenke
Well, nobody’s perfect! ist schon längst in die Annalen als eines der genialsten und kultigsten Filmzitate aller Zeiten eingegangen. Falls diese finale Aussage des Multimillionärs Osgood Fielding III. – gespielt von Joe E. Brown – nicht bekannt sein sollte, besteht ganz dringender Nachholbedarf den Film schnellstmöglich zu schauen. Manche mögen’s heiß besteht grundlegend aus viel Situationskomik, geschliffenen Dialogen und jeder Menge Slapstick. Doch neben dem Offensichtlichen birgt der Film auch eine subtilere Ebene. So war Wilder dafür bekannt in seinen Komödien eine unterschwellige Gesellschaftskritik unterzubringen. Auf der einen Seite wird das Leben der Armen, auf der anderen Seite aber auch das Leben der Reichen ironisch überspitzt dargestellt. Desweiteren werden die Verhaltensweisen gegenüber dem jeweils anderen Geschlecht gekonnt parodiert.

Vor einigen Jahren, als ich den Film das erste Mal sah, stolperte ich aber aus ganz anderen Gründen über dieses Meisterwerk. Marilyn Monroe hieß die Dame, die ich noch zwei weitere Stunden in der Rolle der Sugar Kane Kowalczyk hätte sehen können. Schon die erste Szene, in der sie über den Bahnsteig hastet, sollte zu verstehen geben, weshalb sich Jerry und Joe in den blonden Traum verlieben. Mit Stöckelschuhen an den Füßen, weiß Billy Wilder den lasziven Hüftschwung Marilyn Monroes bestens einzufangen. Darüber hinaus ist es aber im Allgemeinen die sehr sublime Darstellung von Sexualität, die mich mit ihrer Spitzfindigkeit auch heutzutage immer wieder fasziniert. Was Sexualität im Film anbetraf, galten im Jahre 1959 noch die strengen Bestimmungen des Hays Code. So strotzt Manche mögen’s heiß nur so vor sexuellen Anspielungen und Doppeldeutigkeiten, die zwar nie explizit und direkt zu sehen sind, doch mittels Gedankenkraft eindeutig zu verstehen sein sollten. Wenn “Shell Junior” (Tony Curtis erdachter Millionär) während der Liebeslektion langsam das Bein anhebt oder wenn seine Brillengläser in der Hitze des Moments beschlagen, dürfte wohl klar sein worauf genau angespielt wird.

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