Ich, Der Exorzist & der wirklich wahre Horror

09.12.2014 - 10:12 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Der ExorzistWarner
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Niemals hätte ich vermutet, dass Der Exorzist noch nicht den Weg in diese Rubrik gefunden hat. Das gehört natürlich geändert, weshalb ich dem Horror-Klassiker unbedingt mein Herz schenken muss.

1973 inszenierte der Regisseur William Friedkin den Horrorfilm Der Exorzist und löste damit große Empörung in der Öffentlichkeit aus. Auch das Kinopublikum reagierte Berichten zufolge extrem auf den Film. Ohnmachtsanfälle, Herzinfarkte und Erbrechen soll es gegeben haben. Natürlich sorgten diese Gerüchte erst recht für hohe Aufmerksamkeit und damit auch für den großen Erfolg. Eine Tatsache, die der Horror-Klassiker im Prinzip nicht nötig hat, denn Der Exorzist gehört wohl mit zu den besten und furchteinflößendsten Vertretern seines Genres.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die 12-jährige Regan MacNeil (Linda Blair). Das sonst sehr höfliche und gut erzogene Mädchen fällt plötzlich durch ordinäres Verhalten auf und auch ihr gesundheitlicher Zustand verschlimmert sich immer mehr. Nachdem Psychiater und Ärzte keine Hilfe sind, sieht Regans Mutter Chris (Ellen Burstyn) keinen anderen Ausweg und holt sich zwei Exorzisten ins Haus, die eine Teufelsaustreibung bei dem kleinen Mädchen durchführen sollen. Die beiden Geistlichen Damien Karras (Jason Miller) und Lancaster Merrin (Max von Sydow) merken jedoch schnell, dass sie es mit einem wahrlich grauenvollen Dämon zu tun haben, der Besitz von Regan ergriffen hat und sich nicht so einfach vertreiben lässt.

Warum ich Der Exorzist mein Herz schenke
Ich schaue mir sehr gerne Horrorfilme an, was jedoch bei dem Überangebot des Genres oft mit Enttäuschung meinerseits endet. So gerne ich mich von Filmen dieser Art mitreißen lassen würde, so selten kommt es wirklich vor, dass ich mich tatsächlich grusele oder vor Angst nervös auf der Couch hin und her rutsche. Als ich Der Exorzist zum ersten Mal sah, merkte ich jedoch ziemlich schnell, dass das Gerede über den Film nicht bloß heiße Luft war. Selten hatte mich ein Horrorfilm so in den Bann gezogen, wie William Friedkins Meilenstein des Genres. Dies lag nicht nur an der wirklich unheimlich-beunruhigenden Geschichte, sondern vor allem auch an der meisterhaften Inszenierung des Films. Angefangen bei den Spezialeffekten und dem Make-up, über das bedrohliche musikalische Thema bis hin zu der unfassbar verstörenden Darbietung von Linda Blair schien hier wirklich alles zu stimmen. Das Ergebnis ist gleichermaßen schockierend wie genial.

Warum auch andere Der Exorzist lieben werden
Horrorfilme, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben, haben manchmal ein kleines Problem. Mag die Inszenierung durchaus gelungen sein, so verlieren sie mit den Jahren gewissermaßen ihren "Grusel-Faktor". Zumindest habe ich oft dieses Empfinden. Bei Der Exorzist ist dies jedoch absolut nicht der Fall. Obwohl dieser Streifen schon über 40 Jahre alt ist, wirkt er keineswegs angestaubt oder altbacken. Natürlich hat der heutige "Horror-Konsument" so ziemlich alles schon einmal gesehen. Die Originalität und die bedrückende Atmosphäre von William Friedkins Film blieb seitdem jedoch fast immer unerreicht. Zudem muss der Hut vor dem Regisseur gezogen werden, der zur damaligen Zeit wirklich Mut bewies, einen Film dieser Art und mit dieser Kompromisslosigkeit zu machen. So abgestumpft vielleicht einige Horror-Fans mittlerweile sind, Der Exorzist hinterlässt sicher immer noch einen nachhaltigen Eindruck.

Warum Der Exorzist die Jahrzehnte überdauern wird
Der Exorzist hat zweifellos ein Subgenre geprägt. Heutzutage werden wir praktisch bombardiert mit Exorzismus-Filmen. So gut wie jedes dieser Exemplare zitiert jedoch, ob unbeabsichtigt oder nicht, das Meisterwerk von 1973. Kein Wunder, bietet der Film doch Szenen, die bis heute unvergesslich bleiben und sich wohl in das Gedächtnis vieler Fans gebrannt haben. Regans Kopf, der sich um 360 Grad dreht oder der grüne Schleim, den sie ausspeit, sind nur Beispiele von Momenten im Film, die wahrscheinlich niemals vergessen und gerne auch mal parodiert werden (z. B. in Scary Movie 2). Ich bin mir ziemlich sicher, dass Der Exorzist auch noch in 30 Jahren Gänsehaut bei mir auslöst, denn der Film verbreitet etwas, das sehr selten geworden ist: den wahren Horror.

"Welch ein ausgezeichneter Tag für einen Exorzismus."

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