Bei Disney+ gibt's einen richtig guten Tom Hardy-Thriller, der leider viel zu unbekannt ist

27.11.2024 - 09:28 UhrVor 5 Monaten aktualisiert
The Drop - Bargeld20th Century Studios
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Selten spielt Tom Hardy noch so ruhig und zurückhaltend wie in The Drop. Gerade deshalb ist das Thriller-Drama mit Co-Stars wie James Gandolfini bei Disney+ eine echte Entdeckung.

Tom Hardy ist noch kein Nicolas Cage, aber auf dem besten Weg dahin. Durch seine jüngeren Rollen wie in den Venom-Filmen hat der britische Star offenbar Figuren lieben gelernt, für die er sich in den puren Wahnsinn stürzt. Ganz ähnlich wie Cage, der selbst öde B-Movies durch seine irre Präsenz aufpeppen kann.

Die starke Körperlichkeit von Hardy, der mühelos einen Film wie den Anti-MCU-Blockbuster auf seinen breiten Schultern tragen kann, funktioniert aber auch in die andere Richtung. Das beweist zum Beispiel ein Film wie The Drop - Bargeld, der bei Disney+ im Abo streamt. Bis heute wird er im Zusammenhang mit den besten Filmen des Stars leider seltener erwähnt.

Worum geht es in The Drop mit Tom Hardy?

Der Film von Regisseur Michaël R. Roskam basiert auf der Kurzgeschichte Animal Rescue des Bestseller-Autors Dennis Lehane und handelt von dem ruhigen Barkeeper Bob (Tom Hardy). Die Bar hat davor noch Bobs Cousin Marv (James Gandolfini) gehört, doch mittlerweile ist sie wegen dessen Schulden im Besitz der Mafia.

Schaut hier noch einen deutschen Trailer zu The Drop:

The Drop Bargeld - Trailer (Deutsch) HD
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Neben dem normalen Betrieb, dem Bob als schweigsamer, harter Arbeiter nachgeht, dient die Bar dadurch auch immer wieder als sogenannte Drop Bar. An bestimmten Tagen nutzt die Mafia die Räumlichkeiten dann, um Einnahmen krimineller Geschäfte zu deponieren.

Die Situation spitzt sich dramatisch zu, als Bob einen süßen Pitbull-Welpen bei sich aufnimmt, der angeblich dem psychopathischen Gangster Eric (Matthias Schoenaerts) gehört, und die Bar überfallen und ausgeraubt wird.

In The Drop brilliert Tom Hardy mit ruhiger Spannung und intensivem Brodeln

Von dem Schauspieler, der sich für einen überdrehten Film wie Venom schon mal mit glühendem Kopf im Hummer-Aquarium breit macht, ist in The Drop nichts zu sehen. Stattdessen spielt Hardy seinen Bob mit einer fast schon zärtlichen Ruhe, die trotzdem auch etwas Beunruhigendes an sich hat.

Dabei driftet der Star hier nie in Regionen seiner irrsten Figuren ab und behält in der Rolle des Barkeepers eine Gelassenheit, unter die sich düstere Abgründe und brodelndes Gewaltpotenzial mischen.

Tom Hardy muss The Drop nicht alleine tragen

Viel von Tom Hardys starker Wirkung in The Drop hat auch mit dem Setting und den Co-Stars zu tun. Im Kern ist der Film ein Drama über zerbrochene Existenzen, die Spirale der Gewalt und wehmütige Reue, in dem sich eine melancholische Grundstimmung mit tödlichen Eskalationen des Gangster-Milieus vermischt.

Auch wenn Tom Hardy diesen Film wieder ganz alleine mit seiner charismatischen Präsenz tragen könnte, muss er es gar nicht. Schauspielerische Unterstützung bekommt er zum Beispiel auch von dem großartigen James Gandolfini (Die Sopranos), der hier in einer seiner letzten Rollen nach dessen Tod im Jahr 2013 zu sehen ist.

Gemeinsam verleihen Hardy und Gandolfini ihren Cousins eine rührende Verlorenheit, bei der Mitgefühl und Verständnis für ihre zunehmend ausweglosere Lage immer wieder durch harte Erschütterungen auf die Probe gestellt werden. Doch genau das macht The Drop, der sich gegen endgültige Hoffnungslosigkeit stemmt und auch Licht in das Leben der Figuren scheinen lässt, zu so einem tollen Film.

Dieser Artikel ist in ähnlicher Form erstmals im Dezember 2020 auf Moviepilot erschienen.

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