So finster die Nacht entführt den Zuschauer ins winterliche Stockholm. Dort liegt der Schnee tief, die Wohnsiedlung, in der die Hauptcharaktere leben, ist nicht sehr einladend, und die Mitschüler sind nicht allzu freundlich. Und Vampire gibt es auch. Wer allerdings einen typischen Grusel-, Horror- oder gar Splatterfilm erwartet, dürfte enttäuscht werden. Stattdessen wird nämlich eher ein romantisches Drama geboten.
Der 12-jährige Oskar ist ein schüchterner Junge und häufig das Opfer seiner mobbenden Mitschüler. Wie schön, dass eines Tages ein ebenfalls 12-jähriges Mädchen, Eli, nebenan einzieht. Etwas seltsam ist es zwar schon, dass sie nur nachts zu sehen ist, aber nun gut. Auch die sich häufenden Morde und Verschwundenen irritieren Oskar selbst dann nicht, als er sie mit Eli in Verbindung bringt. Schließlich hat er sich in sie verliebt. Und da macht es ihm auch gar nichts aus, dass sie ein Vampir ist.
Der Film von Regisseur Tomas Alfredson basiert auf einem Roman von John Ajvide Lindqvist. Die Hauptrollen spielen Kåre Hedebrant als Oskar und Lina Leandersson als Eli, beide in ihrem Filmdebüt.
Regisseur Tomas Alfredson vergleicht die Dynamik zwischen Hell und Finster der Romanvorlage mit den Geschichten von Charles Dickens oder denen klassischer Horrorautoren. Seinen Film sieht er als romantische Liebesgeschichte an. Und als eindeutig schwedisch. John Ajvide Lindqvist, Autor der Romanvorlage und des Drehbuchs, ging es vor allem darum, zu zeigen, wie Menschen sich verhalten, wenn sie mit dem Unbekannten konfrontiert werden. Er ist selbst in dem Stockholmer Vorort aufgewachsen, in dem der Film spielt.
Was: So finster die Nacht (2008)
Wann: 22:05 Uhr
Wo: Eins Festival
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