Mit Filmen wie Dancer in the Dark, Antichrist oder dem Nymphomaniac-Zweiteiler zählt Lars von Trier zu den kontroversesten Regisseuren der Gegenwart. Ähnlich polarisierend wie die Werke selbst sind oft auch Hintergrundberichte zu Drehs, bei denen dem Filmemacher missbräuchliches Verhalten vorgeworfen wurde, und mehr als fragwürdige Aussagen von Lars von Trier selbst.
Melancholia, den ihr bei Amazon Prime leihen oder kaufen * könnt, spiegelt die geniale und diskussionswürdige Seite von Lars von Trier perfekt wider. Das Drama über den Untergang der Erde ist beklemmend und wunderschön zugleich – und brachte Lars von Trier bei der damaligen Pressekonferenz zum Film in Cannes zurecht einen gigantischen Shitstorm ein.
Schaut hier noch einen Clip aus Melancholia:
Melancholia verwandelt den Weltuntergang in ein schmerzlich intimes Drama mit unfassbaren Bildern
Die Story des Films dreht sich um die beiden Schwestern Claire (Charlotte Gainsbourg) und Justine (Kirsten Dunst) und setzt mit der Hochzeit von Justine und Michael (Alexander Skarsgård) ein. Im typischen Lars von Trier-Stil ist bereits dieses erste Kapitel von einer düsteren Vorahnung geprägt, die von den unangenehmen Szenen der immer stärker aus dem Ruder laufenden Hochzeitsfeier begleitet werden.
Melancholia handelt schließlich von nichts weniger als dem endgültig bevorstehenden Untergang der Erde durch die Kollision mit einem neuen, unaufhaltsamen Planeten. Die apokalyptische Geschichte inszeniert Lars von Trier aber nicht als effekthascherisches Spektakel à la Roland Emmerich.
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Der Regisseur konzentriert sich vielmehr auf die Beziehung zwischen den Schwestern im Zentrum des Films, die stark von Justines wiederkehrender Depression geprägt wird. Immer wieder streut Lars von Trier hypnotisch-überstilisierte Sequenzen in seinen Film ein, die das Chaos in betörende Schönheit verwandeln.
Trotzdem bleibt er bis zum unbeschreiblichen Finale von Melancholia immer nah an den komplizierten Gefühlswelten seiner Protagonistinnen, die von Kirsten Dunst und Lars von Trier-Stammschauspielerin Charlotte Gainsbourg überragend gespielt werden.
Melancholia wurde von skandalösen Lars von Trier-Presseaussagen überschattet
2011 feierte der Film bei den Filmfestspielen von Cannes seine Premiere und sorgte bei der Pressekonferenz für den bislang größten Skandal in Lars von Triers Karriere. Hier gab er wirre Aussagen von sich , dass er Adolf Hitler verstehen und sich selbst als Nazi betrachten würde.
Auch wenn der Regisseur seine Worte nicht ernst gemeint haben wollte, wurde Lars von Trier im Anschluss an die desaströse Pressekonferenz (mit der legendär bemitleidenswerten Kirsten Dunst neben dem Regisseur ) zur "Persona non grata" in Cannes erklärt und vom Festival verbannt.
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