Hateful Eight - So viel Aufwand bedeutet analoge Projektion

16.11.2015 - 17:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
The Hateful EightUniversum Film
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Quentin Tarantino setzt sich seit jeher für den Erhalt des analogen Formats ein, doch mit der Veröffentlichung von The Hateful Eight hat er den Vogel abgeschossen: 100 Kinos in Nordamerika werden den Film in einer 70mm-Projektion aufführen.

Dass Quentin Tarantino das analoge Kino liebt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass er mit seinem neuen Film, The Hateful Eight, noch mehr für das sterbende Format tun will als gewohnt. So kümmert sich die Weinstein Company aktuell darum, dass in den USA 96 und in Canada vier Kinos mit einem Projektor ausgestattet werden, der mit der 70mm-Kopie des Films kompatibel ist. Aber was bedeutet das genau, aus logistischer Sicht? Die New York Times  hat den Aufwand hinter diesem ambitionierten Projekt von Quentin Tarantino ein wenig ausgeleuchtet.

Es hat seit 1992 keinen Film mehr gegeben, der in Nordamerika 100 oder mehr 70mm-Kopien bekommen hat. In junger Vergangenheit haben sich zwar auch The Master und Interstellar an dem Format bedient, die wurden allerdings in lediglich 16, bzw. 11 Kinos analog aufgeführt. Dementsprechend gebe es kaum noch die geeignete Technik für eine derartige Vorführung, geschweige denn in 100 Kinos. Die Weinstein Company hat eine Firma beauftragt, sich um den Einkauf und die Ausstattung der Geräte zu kümmern. Die Projektoren, die sie gefunden hat, stammen teilweise noch aus den 1950ern und 60ern. Teile mussten ausgetauscht und teilweise sogar anhand der originalen Pläne neu angefertigt werden.

Was das insgesamt kosten soll, dazu gab es keine Angaben. Geschätzt wird der Erwerb und Aufbau solch eines Projektors auf etwa 60 bis 80 Tausend US-Dollar pro Leinwand. Dazu kommt ein weiteres Problem, nämlich der Umstand, dass es so gut wie keine Projektionisten mehr gibt, die eine solche Vorführung durchführen könnten. Es werden deshalb für die Kinos neues Personal sowie Lehrgänge angeboten. Der Aufwand ist enorm, aber es ist eben auch ein historisches Projekt: The Hateful Eight ist nicht nur komplett auf 70mm gedreht worden, sondern auch in Ultra Panavision, ein extremes Breitbild-Format. The Hateful Eight ist in der Kinogeschichte gerade mal der elfte Film, der von diesem Format Gebrauch macht. Andere waren beispielsweise Ben Hur. Der letzte Film in Ultra Panavision war der 1966 veröffentlichte Khartoum - Der Aufstand am Nil.

Bei uns in Deutschland wurde bereits von der Schauburg in Karlsruhe bestätigt, dass es eine 70mm-Projektion geben wird . The Hateful Eight startet bei uns am 28. Januar 2016.

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