Ehre, wem Ehre gebührt. Diesem Sprichwort fühlt sich auch das British Film Institute verbunden und veranstaltet deswegen eine große Hommage an Alfred Hitchcock in London. Anlass ist die erfolgreiche Beendigung eines dreijährigen Projekts zur Restaurierung früher Stummfilme des britischen Altmeisters. Neben der Verbesserung der Bildqualität, stand auch die Neuvertonung einiger Filme auf dem Programm. Komponisten wie Nitin Sawhney, Daniel Patrick Cohen und Soweto Kinch zeichneten dafür verantwortlich. Die Stummfilme werden im Zuge der Feierlichkeiten erstmals in ihrer restaurierten Form gezeigt.
Die Veranstalter zeigen viel Liebe zum Detail. So wird Erpressung, einer der Stummfilme, beim Britischen Museum gezeigt. Vor und auf dem Gebäude war eine Verfolgungsjagd des 1929 entstandenen Films gedreht worden. Die Hommage ist generell als Retrospektive geplant, alle 58 erhaltenen Filme Alfred Hitchcocks werden gezeigt. Darunter auch sein erster Film überhaupt, The Ring at Hackney Empire. Insgesamt dauern die Feierlichkeit von Juni bis Oktober.
Das British Film Institute erklärte in einer Pressemitteilung, Alfred Hitchcock sei für das moderne Kino so wichtig wie Picasso für die moderne Kunst und Le Corbusier für die moderne Archtiktur. Heather Stewart, Kreativdirektorin des British Film Institut, erläutert, warum die Retrospektive notwendig ist: ‘Die Vorstellung, dass populäres Kino große Kunst und gleichzeitig Unterhaltung sein kann, ist für manche Menschen noch immer ein Problem. Shakespeare ist auf dem nationalen Lehrplan, Hitchcock nicht.’
Freut ihr euch auf die neuen Stummfilme? Und wer kratzt das Geld für den Flieger nach London zusammen?