Gegenteil von Game of Thrones: The Witcher-Schöpfer hält sich aus Serie raus

29.01.2020 - 13:45 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
The Witcher mit Henry CavillNetflix
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Andrzej Sapkowski hält sich aus Netflix' The Witcher raus, anders als Autoren wie George R.R. Martin oder J.K. Rowling. Überhaupt will der Autor so wenig wie möglich arbeiten, wie ein lustiges Interview zeigt.

Interviews mit Andrzej Sapkowski muss man mit der Stimme von Geralt aus The Witcher lesen. Der Autor und Schöpfer des Hexer-Franchises hat keine Zeit für überflüssiges Geplänkel. Das deutet ein neues Interview mit dem Autor der Geralt-Saga an, in dem er zudem unterstrich, wie seine Beziehung zur Netflix-Serie mit Henry Cavill aussieht: Sie ist im Grunde nicht existent.

Das unterscheidet ihn von Kollegen wie J.K. Rowling (Harry Potter) oder George R.R. Martin (Game of Thrones), die mehr oder weniger intensiv in die Verfilmung ihrer Romane eingebunden waren.

The Witcher: Andrzej Sapkowski hat keine Lust auf Einfluss (und Arbeit)

Von den Kollegen von io9  wurde Andrzej Sapkowski nämlich gefragt, inwiefern er in den Produktionsprozess der Netflix-Serie von Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich involviert war. Seine wunderbar ehrliche Antwort:

Nicht sehr viel, auf meinen eigenen Wunsch. Ich mag es nicht, zu hart zu arbeiten oder zu lang. Übrigens arbeite ich überhaupt nicht gerne.

Sapkowski beschloss diese ehrliche Antwort mit einem Bibelzitat: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie."

The Witcher-Schöpfer: Künstlerische Freiheit ist wichtiger als seine Meinung

Der polnische Schriftsteller ging natürlich noch etwas näher auf seine Beweggründe ein, wobei der Witcher-Schöpfer in dem sehr unterhaltsamen Interview die Aura eines gegrummelten "Mh" von Geralt von Riva umgibt. So erklärte er:

Um das mal klarzustellen: Ich glaube mit Nachdruck an die Freiheit eines Künstlers und seiner künstlerischen Ausdruckskraft. Ich mische mich nicht ein oder zwinge meine Sichtweise anderen Künstlern auf. Ich beharre auf nichts und kämpfe für nichts. Ich berate. Wenn nötig. Und wenn danach verlangt wird.

Andrzej Sapkowskis No-Nonsense-Antworten gehen noch weiter. Auf die Frage, was ihm bei der Adaption von Buch zu Serie am besten gefallen habe, antwortet er schlicht, dass sein Name im Abspann steht und er deswegen guten Gewissens kein Lob aussprechen könne.

Bei Game of Thrones oder Harry Potter lief das ganz anders

Wir sollten also eher nicht darauf hoffen, dass Andrzej Sapkowski auch mal eine Folge von The Witcher schreiben wird. Seine Haltung zur Serie steht im starken Kontrast zu George R.R. Martin und Game of Thrones.

Der Autor des Lieds von Eis und Feuer besaß Einfluss auf die Auswahl des Produktionsteams und gehörte in den Anfängen zum Autorenstab der Serie. Außerdem hat Martin bei vier Episoden von Game of Thrones alleinige Autoren-Credits. Bei der Entwicklung der neuen Fantasy-Serie House of the Dragon war er wieder direkt beteiligt. Martins Einfluss dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass er schon lange vor Game of Thrones Erfahrung als TV-Autor gesammelt hatte und insgesamt stärker in die Branche involviert war als Sapkowski.

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Martin und Sapkowski werden jedoch getoppt von J.K. Rowling. Die britische Schriftstellerin war ebenfalls als "Beraterin" der Harry Potter-Reihe zugegen. Rowling besaß außerordentlichen Einfluss auf die Filme, darunter genereller kreativer Input und das Recht auf die Abnahme der Drehbücher. Bei der Prequel-Reihe Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind verband sie ihre Zustimmung zur Verfilmung sogar mit dem Anspruch, das Drehbuch selbst zu verfassen.

Auf so viel Arbeit hat Andrzej Sapkowski offensichtlich keine Lust und wer kann es ihm verübeln? Lest euch das komplette Interview mit dem Schriftsteller bei io9  durch, es ist erfrischend, solch unverblümte Antworten im Kontext einer derart großen Serienproduktion zu lesen.

Wie gut ist The Witcher bei Netflix? Hört den Podcast:

Wir gehen in der neuen Podcast-Folge von Streamgestöber den gespaltenen Meinungen zu The Witcher auf den Grund:

Während Ines viele Argumente gegen The Witcher findet, haben unser Kollege Dennis von GamePro und Max gemischte Gefühle und Andrea kommt bei der Serie ins Schwärmen. Wir können uns immerhin einigen, dass nach der 1. Staffel The Witcher ein Musical-Spin-off von Rittersporn angebracht wäre.

Was sagt ihr zu den Aussagen von Andrzej Sapkowski? Hättet ihr euch mehr Einfluss des Schöpfers auf die Witcher-Serie gewünscht?

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