In Freilaufende Männer ist Thomas (Wotan Wilke Möhring) 40 Jahre alt, ein leidenschaftlicher Hypochonder, Kettenraucher sowie begnadeter Sarkast – und völlig richtungslos. Sein Berufsweg hat ihn in eine Sackgasse als Übersetzer für Manuals von Luxus-Karossen geführt, sein Liebesleben ist ein chaotischer Witz. Gemeinsam mit seinen besten Freunden Malte (Fritz Karl) und Jens (Mark Waschke) will er bei einem ausgedehnten Männerurlaub an einem einsamen schwedischen See seinen Kopf und sein Leben sortieren.
Zunächst befürchtete Björn Fürth von der Berliner Zeitung, dass Freilaufende Männer “so ein seichtes Schmunzelding über Männer in der Midlife-Crisis geworden ist. Ist es aber nicht, oder doch nicht nur. Zwar kommt eine Komödie über problembeladene Männer nicht ohne Klischees aus, etwa wenn es um die Nachahmung eines Elches zur Brunftzeit geht. Aber das ist verzeihlich, weil der Film eine gute Geschichte erzählt und dabei schön zwischen Komik und Ernst balanciert, mit deutlicher Schlagseite zu Ersterem. Und immerhin verhindert er Kitsch und Klamauk.”
Für Tilmann P. Gangloff auf evangelisch erheitert die Komödie Freilaufende Männer “dank ihres Facettenreichtums, der vielen lauthals komischen Momente und der ausgefeilten Dialoge Männer wie Frauen jeden Alters. Dank Jördis Triebel und der für die deutsche Film- und Fernsehbranche unbedingt zu entdeckenden Schwedin Lisa Werlinder sind die Damen zudem bestens repräsentiert. Die coolste Rolle hat allerdings Filip Peeters, der den drei Freunden als entspannter Aussteiger immer wieder die Show stiehlt.”
Freilaufende Männer ist – so auf open-reports zu lesen – “nicht wirklich innovativ oder lehrreich, tut aber auch nicht weh. Mancher Mann um die oder knapp über 40 mag sich in einer der Hauptfiguren oder allen wiedererkennen, manche Frau ihren Partner. Drehbuchautor Gernot Gricksch – selbst in den Vierzigern – sagt, dass er viele Verhaltensweisen der Protagonisten aus seinem Umfeld und von sich selbst kennt.”
Nur eine Frau als Kritikerin kann dem ARD-Film nicht viel abgewinnen. Okay, Freilaufende Männer ist eine Komödie, so ernst will Christina Tillmann vom Tagesspiegel es nicht nehmen. “Ist ja schön, dass sich auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen an Komödien wagt. Doch Komödie, das wussten schon Billy Wilder und Ernst Lubitsch, ist die allerschwerste Disziplin. Wenn der Ton nicht stimmt, säuft der Leichtsinn ab wie eine Bleiente. Und hier stimmt der Ton nicht, nicht in einfallslosen Dialogen, nicht im penetrant überagierenden Dreigespann. Sie alle hat man besser gesehen, doch hier fremdeln sie offensichtlich in den Rollen. Spielerisch männliche Macken aufs Korn nehmen, das will der Film mit diesen natürlich im Kern höchst liebenswürdigen Charakteren. Doch das Ganze hat einen unangenehmen Unterton von Selbstmitleid.”
Freilaufende Männer ist heute Abend um 20.15 Uhr in der ARD zu bestaunen. Wenn euch ein anderer Film lieber ist, dann schaut doch bitte in unser Fernsehprogramm.