Fight der Woche - Hape Kerkeling vs. Christian Ulmen

21.08.2009 - 15:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Christian Ulmen vs. Hape Kerkeling
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Christian Ulmen vs. Hape Kerkeling
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Zwei Deutsche machen Sacha Baron Cohen Konkurrenz und die Nation staunt über ihren Zulauf als Bundeskanzler-Kandidat oder als Schmuddelkiffer Ecke. Wie entscheidet Ihr: Wer hat das bessere Konzept?

Der Trend geht eindeutig zur Zweit-, gar Drittfigur. Sacha Baron Cohen hat es als Ali G., Borat oder Brüno vorgemacht. Deutsche Komiker stehen dem Briten in nichts nach und erfinden ihre eigenen Alten Egos. Die Nation ist dafür bereit und feiert die neuen Identitäten. Aber welcher dieser Komiker hat das bessere Konzept: Hape Kerkeling als netter Knuddelbär, dem niemand richtig böse sein kann, oder Christian Ulmen, dessen Witze schon mal in der Magengrube landen und für Unwohlsein sorgen? Und so müsst Ihr Euch heute – endlich wieder (aus technischen Gründen fiel der Fight eine Zeit lang aus) – eindeutig bekennen: Welchen der beiden Komiker liebt Ihr mehr?

Erste Runde: Der Erfinder siegt
Hape hat die Zweit- und Drittfiguren in Deutschland massentauglich gemacht. Schon 1991 lief er verkleidet als Königin Beatrix durch die Landen und sorgte für Aufruhr im Schloss Bellevue. Seine anderen Figuren sind legendär: der polnische Sänger mit Hurz, der iranische Schach-Großmeister Mehdi Mikamahdav oder der finnische Sänger der Rapgruppe R.I.P. Uli. Hier hat der Komiker seine Fans eingesammelt, die auch heute noch bei Horst Schlämmer und Uschi Blum zu ihm stehen. Christian sorgte erst um 2005 als unser aller neuer Freund für Aufmerksamkeit, sein Uwe Wöllner, Maurice Horstmann oder Alexander von Eich entdecken die neuen Möglichkeiten und stehen erst am Anfang. Die erste Runde geht also eindeutig an Hape.

Zweite Runde: Konzept-Streit
Hape ist gut und nett. In seinem Schatten suhlen sich die A-, B- oder C-Promis, wollen von ihm getätschelt werden und nehmen dafür auch einiges in Kauf. Wenn er einen Schlag verteilt, dann macht er es auf leisen Sohlen, mit einem charmanten Lächeln im Gesicht und hat damit die Lacher auf seiner Seite. Christian ist böse und grob. Alle A-, B- oder C-Promis meiden seine Aktionen, weil sie vom ihm vorgeführt werden. Wenn er zu einem Schlag ausholt, dann landet dieser meistens in der Magengrube. Unwohlsein ist angesagt, nicht nur bei den Geschlagenen, sondern auch beim Publikum. Ich als Schiedsrichter enthalte mich eines Kommentars: Die Runde geht unentschieden aus.

Dritte Runde: Unfair spielen
Wer tiefer schlägt, spielt zwar etwas unfair und wird auch verwarnt, landet aber jene Treffer, die an die Substanz gehen. Bei Hape ist alles so nett, dass die Kritik in der Harmonie ertrinkt. Bei Christian kommt erst gar keine Harmonie auf und so landet er einen Schlag nach dem anderen. Dass ist subversiv in Reinkultur und wird mit dem Sieg in der dritten Runde belohnt.

Jede Nation hat die Komiker, die sie verdient. Bei uns geht der Kampf der beiden, aktuell wichtigsten Deutschen 2:2, also unentschieden aus. Aber was sagt Ihr: Wer gewinnt bei Euch den Fight der Woche?

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