Mehr als 20 Jahre war es eher still um Sam Raimis legendäre Tanz der Teufel-Reihe. Während die Geschichte von Tanz der Teufel 2 - Jetzt wird noch mehr getanzt und Armee der Finsternis mit Evil Dead: Hail to the King und Evil Dead: A Fistful of Boomstick ohne Raimi in Videospielform weiterging, prägte er die Film- und Serienlandschaft mit Serien wie Xena oder der Spider-Man-Trilogie. 2013 erschien mit Evil Dead eines der erfolgreicheren Horror-Remakes, und seit dem letzten Jahr ist Raimi mit Ash vs Evil Dead wieder selbst am Werk, mit dabei Bruce Campbell als Ash Williams.
Ash vs Evil Dead nimmt den Platz eines vierten Films ein, nachdem Sam und sein Bruder Ivan Raimi schon vor Jahren Drehbücher mit unterschiedlichen Konzepten ausprobiert haben, die aber letzten Endes verworfen wurden:
Wir schufen 20 Seiten eines Entwurfs, sahen, dass es nicht funktioniert, und schrieben dann fünf Seiten mit einem anderen Ansatz.
Über einige ihrer Ansätze haben Sam und Ivan Raimi im Audiokommentar zu Ash vs Evil Dead geredet, aus dem Screen Rant hier einen Clip veröffentlicht hat. In dem Ausschnitt erzählen sie von zwei sehr verschiedenen Versuchen, die aber immer noch sehr gut in die genretechnisch sehr flexible Filmreihe gepasst hätte. In einem Entwurf hätte Ash Williams, Retter der Neuzeit und Vergangenheit, versucht, diese Anerkennung auch seinen Mitmenschen beizubringen:
Sam: In einem der Drehbücher war Bruce Regisseur von Dokumentarfilmen, in denen er seine Reise durchs Leben schildert. [...]
Ivan: Bruce reist durchs Land und verkauft seine Dokumentation aus seinem Kofferraum, damit den Leuten das Gewicht seiner Geschichte klar wird.
Sam: Aber außer ihm hält niemand seine Geschichte für wichtig.
Eine andere Idee bezog sich auf den Umstand, dass für Armee der Finsternis unterschiedliche Enden gedreht wurden:
Wir haben sprichwörtlich da weitergemacht, wo Armee der Finsternis endete. Mit zwei Enden.
Die allgemein bekanntere Version endet mit Ash in seiner eigenen Zeit, allerdings hat er wieder mal die Zauberformel vergessen und einen Haufen Dämonen mit sich gebracht. Aus diesem Ende kommt auch eins der bekanntesten Zitate der Serie, "Hail to the king", und das, obwohl Sam Raimi dieses Finale eigentlich nicht geplant hatte. Ursprünglich hat Ash seine eigene Zeit verschlafen und ist in einer dystopischen Zukunft gelandet; was danach passiert, wurde offengelassen. Um Zuschauer in Amerika und den meisten anderen Gebieten aber mit einem Happy End zu entlassen, wurde die Action-Szene im Supermarkt nachgedreht. Für welches der beiden Enden hatten sie sich also entschieden? Die Antwort darauf ist recht simpel und einleuchtend:
Also schrieben wir ein Evil Dead 4, das beiden Realitäten folgt. Wir begleiten beide Bruces, einen in der Zukunft, und gleichzeitig schalten wir zum Bruce in der Gegenwart. An diesem Punkt wurde uns klar, dass wir wahnsinnig werden und damit aufhören sollten.
Ash vs Evil Dead ist ab dem 01.09.2016 in Deutschland für Kunden von Amazon Prime verfügbar.
Hättet ihr gerne ein Evil Dead 4 gesehen?