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Erinnert Ihr euch noch an "Die unendliche Geschichte"?

14.09.2014 - 21:00 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Atréju und der Glücksdrache Fuchur
Neue Constantin Film
Atréju und der Glücksdrache Fuchur
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Für viele einer der ersten Fantasyfilme: "Die unendliche Geschichte". Der Roman galt als unverfilmbar. Ein mutiger Produzent am Anfang seiner Karriere und ein junger Regisseur aus Deutschland haben einen Blockbuster geschaffen.

Vor dreißig Jahren kam ein Film ins Kino, den man zwischenzeitlich als Genre-Klassiker bezeichnen kann. Es war bis dato die teuerste deutsche Produktion und wurde ein voller Erfolg für Produzent Bernd Eichinger, der bei Beginn der Dreharbeiten noch nicht einmal die Filmfinanzierung gesichert hatte. Doch der Fantasyfilm schlägt ein wie eine Bombe und verhilft seinem Verleih Constantin 1984 zur Nr. 1-Position unter den Filmverleihern Deutschlands. Die deutsch-amerikanische Ko-Produktion wurde von mehr als 4,8 Mio. Kinobesuchern allein in der Bundesrepublik gesehen. Ich selber habe den Film Die unendliche Geschichte wie viele andere auch als Kind erstmals gesehen. Und es war ein Erlebnis! Gefühlt habe ich mich wie Bastian, der mit Atréju mitfiebert, während dieser seine Abenteuer in Phantásien überstehen musste. Wer hat nicht um Atréju gezittert während dieser vom Werwolf Gmork verfolgt wurde? In einer Zeit ohne computergenerierte Effekte wurde für visuelle Tricks noch Handgemachtes eingesetzt. Figuren wie die uralte Morla, der Felsenbeißer oder der Glücksdrache Fuchur wurden als Puppen dargestellt. Ich konnte mich bei Erstsichtung für dieses aufwändige Spektakel begeistern.

Es war aber nicht nur das, was ich sah. Es war die Handlung, die mich begeisterte. Also griff ich später auch zur Vorlage von Michael Ende. Inzwischen zählt es zu den Klassikern der Jugendliteratur und wurde in über 40 Sprachen übersetzt. Der knapp 500 Seiten dicke Roman entpuppte sich nicht nur als wesentlich unterhaltsamer gegenüber der Verfilmung. Das Buch war komplexer, gebot Raum für Interpretationen und enthielt eine Menge mehr Inhalt, welche im Film keinerlei Erwähnung findet. Die unendliche Geschichte hat durch das Drehbuch von Wolfgang Petersen ein Verwandlung erfahren. Michael Ende war entsetzt über das gigantische Melodram aus Kitsch und Kommerz. Er fühlte sich in seiner Ehre als Schriftsteller und Kulturmensch tief verletzt. Im Nachhinein für mich sehr verständlich im Vergleich zur Vorlage. Als ich dann die Fortsetzung gesehen habe, lief das Fass über. Man versuchte die zweite Hälfte des Buches zu verfilmen und wich dabei noch stärker von der Vorlage ab, als es ohnehin schon passiert ist. Ich war tief enttäuscht. Dem ganzen wurde im Laufe der Jahre noch die Krone aufgesetzt durch Die unendliche Geschichte III - Rettung von Fantasien. Schuld daran waren Cast, Tricks und vor allem Handlung. Gerade letzteres habe ich als ärgerliches Erlebnis im Kopf. Daraufhin habe ich mir die Verfilmung/en jahrelang nicht mehr angesehen.

Doch als ich viele Jahre später bei einer Gelegenheit darauf kam, wie der Junge einer mir Bekannten völlig fasziniert am Sonntagnachmittag vor dem Fernseher sitzt, habe ich mich neugierig dazu gesellt. Er sah denselben Film, den ich damals im Kino sah: Die unendliche Geschichte. Ich bemerkte, dass ihn die Erzählung und so, wie der Film sie präsentiert, völlig in den Bann zog. Merkwürdigerweise passierte mir das auch erneut. Ich wurde daran erinnert, wie viel Charme und Herz der Film besitzt. Okay, er weicht von der Vorlage ab. Na und?! Dann erzählt er eben seine eigene Version. Wenn man sich darauf einlässt, dann kann er auch noch heute begeistern. Immer noch ein zu empfehlender Film.

Ach ja ...

Was macht eigentlich Wolfgang Petersen? Das habe ich mich auch gefragt, als ich dies schrieb. Seit seinem Film Poseidon scheint es, als habe er sich zurück gezogen. Das letzte über ihn, was ich in Erfahrung bringen konnte - er will es angeblich nochmal wissen. Zwar sind diese Infos schon wieder ein Jahr alt, aber damals hatten nicht einmal die Dreharbeiten begonnen. Er wurde angeblich für die Adaption von Old Man's War verpflichtet. Bei dem Stoff kann das entweder sehr gut gehen oder tierisch in die Hose.

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