Seit 1994 flimmert Emergency Room höchst erfolgreich über die Fernsehschirme. Fünfzehn Jahre und fünfzehn Staffeln später wird die Serie nun mit einem furiosen Finale abgesetzt. Seit dem 18. März läuft die letzte Staffel auf ProSieben immer um 22.15 Uhr.
Insgesamt 332 Folgen wurden in 15 Jahren gedreht. Damit ist Emergency Room eine der längsten Serien aller Zeiten, und eine der erfolgreichsten. Insgesamt 120 Mal wurde sie für den Emmy nominiert, öfter als jede andere Serie – gewonnen hat sie 22 der Trophäen. Auch einen Golden Globe und einen Peabody Award gewann E.R., die das Genre der Arzt-Serie neu begründet hat.
Es begann alles mit Michael Crichton. Der Kopf hinter dem Jurassic Park studierte selbst einmal Medizin und schrieb seine Erfahrungen in der Notaufnahme nieder. Steven Spielberg zeigte sich interessiert an dem Skript, und kaufte die Rechte. Zuerst wollte Spielberg einen Film daraus machen – da er sich aber zunächst Jurassic Park widmete, blieb das Skript vorerst liegen. Nach dem Erfolg der Dino-Renaissance wurde das Skript wieder aufgegriffen – und als Fernsehserie realisiert.
Emergency Room zeichnet sich nicht nur durch herausragende Schauspieler wie George Clooney aus; vielmehr ist es die Erzählweise, die den Erfolg der Serie begründet. Temporeich und realistisch zugleich wird in E.R. keine verzerrte Fernsehwelt dargeboten, sondern wirklichkeitsnahe Ärzte jenseits des Heldentums. “Die Ärzte sind nicht überhöht, sondern realistisch gezeichnet. Sie machen auch Fehler und haben menschliche Schwächen. Ebenso glaubwürdig werden Krankheitsbilder und Patienten dargestellt”, steht in einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt. Am Markus-Krankenhaus Frankfurt am Main werden im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen Szenen aus E.R. gezeigt. Auch im “Reformstudiengang Medizin” der Berliner Charité gehört das Vorführen von Sequenzen aus E.R. mit zum Block “Notfallmedizin” des Lehrplanes.
Auch bei den Zuschauern hat Emergency Room äußerst positive Nebenwirkungen jenseits der Unterhaltung: Der technische Berater der Serie, Joe Sachs, erzählte dem Hollywood Reporter von einer jungen Frau, die ihren Gehirntumor rechtzeitig entdeckt hatte und überlebte – und das nur, weil sie an demselben Symptom litt wie Dr. Greene, der in der Serie an einem Gehirntumor starb. Das wäre eigentlich ein Grund, weiterhin Prophylaxe zu betreiben und die Serie nicht abzusetzen. Oder was meint Ihr?