Krieg muss die Hölle sein. Eine Reise durch eine zerstörte Parallelwelt, in der alles Monströse der menschlichen Natur zum Vorschein kommt. Das Meisterwerk 1917 nutzt eine bestimmte Methode, um genau dieses Gefühl zu verursachen: Der Kriegsfilm von Sam Mendes (James Bond 007 – Skyfall) sieht so aus, als sei er mit nur einem einzigen Schnitt gedreht.
Im Kriegsfilm 1917 sollen zwei Boten eine gigantische Schlacht aufhalten
Wie der Name bereits andeutet, spielt der Film im Ersten Weltkrieg des Jahres 1917. Die beiden britischen Soldaten und Freunde Will Schofield (George MacKay) und Tom Blake (Dean-Charles Chapman) werden mit einer extrem gefährlichen Mission betraut.
Schaut hier den Trailer zu 1917:
Sie sollen die feindlichen Linien durchqueren und den geplanten Angriff eines britischen Infanterieregiments verhindern, das ansonsten in sein Verderben rennt. Zum Regiment gehört auch Blakes Bruder Joseph (Richard Madden).
1917 zeigt den Alptraum des Krieges in unfassbaren Bildern
Damit beginnt eine Reise, die am Ende knapp 24 Stunden andauert. Roger Deakins (Die Verurteilten), einer der am meisten geschätzten Kameramänner aller Zeiten, und Regisseur Sam Mendes zeigen den Weg der beiden Kameraden als Gang durch einen Alptraum.
Selten ist der Erste Weltkrieg mit so viel Authentizität auf die Leinwand gebannt worden: Eine Mischung aus grauem Matsch und Stacheldraht bestimmt das Niemandsland, in der vergessene Leichenberge halb verschüttet aus der Erde ragen und Bombenkrater voller Regenwasser drohen, die Unvorsichtigen zu ertränken. Die Reise führt durch brennende Städte bei Nacht und Ruinen im gleißenden Schein von Leuchtraketen.
Seine Intensität gewinnt der Film aber nicht nur durch die reine Optik seiner Bilder, sondern durch den Effekt seiner Produktionsart: Die Reise durch die Hölle, die augenscheinlich nur ein einziges Mal durch einen Schnitt unterbrochen wird, entwickelt einen klaustrophobischen Sog, der das Publikum für die kompletten 119 Minuten des Films nicht loslässt.
Wurde 1917 tatsächlich ohne Schnitt gedreht?
Neben einem sichtbaren Schnitt, der den Film ungefähr nach einer Stunde in zwei Hälften teilt, enthält der Film diverse "unsichtbare" Schnitte. Um den Übergang zu maskieren, erfolgten sie etwa in sehr dunklen Szenen, Einstellungen auf Wände oder innerhalb rapider Kamerabewegungen.
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Wie Kameramann Deakins gegenüber der New York Times enthüllte, dauerte die längste Szene etwa sieben Minuten. Gemessen an der durchschnittlichen Szenenlänge eines Films bei regulären Drehmethoden ist das eine enorme Länge, die laut Esquire monatelange Proben erforderte.
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