"Ehrlich gesagt finde ich es furchtbar": Netflix' One Piece wird hart kritisiert von Dragon Ball-Star und seine Begründung ist nachvollziehbar

01.10.2023 - 13:30 UhrVor 7 Monaten aktualisiert
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One Piece bei Netflix wird von einigen Anime-Fans als überraschend gute Adaption gelobt. Ein langjähriger Dragon Ball-Sprecher sieht das allerdings anders.

Als Netflix eine Realverfilmung von Eiichiro Odas Manga-Hit One Piece ankündigte, war die Skepsis groß, wurden Fans doch über die Jahre von den Dragonball: Evolutions und Cowboy Bebops dieser Welt traumatisiert. Netflix' One Piece bekam allerdings gute Kritiken und hält sich seit Wochen in der Top 10 des Streaming-Dienstes. Die Begeisterung reicht jedoch nicht bis zum langjährigen Dragon Ball-Sprecher Sean Schemmel, der sein Unverständnis in klaren Worten ausdrückte.

Das sagt der Dragon Ball-Sprecher über Netflix' Realverfilmung von One Piece

Der Amerikaner spricht in der englischsprachigen Synchronisation von Dragon Ball bereits seit 1999 die Hauptfigur Son Goku und lieh der Figur auch in Videospiel-Ablegern und Nachfolgeserien seine Stimme. In einem Interview mit BleedingCool  wurde er über das Phänomen der Realverfilmungen von Animes ausgefragt, denen er kritisch gegenübersteht:

Es ist seltsam, denn ich habe irgendwie einen Insider-Blick, und ich habe meine ganze Karriere lang gesehen, wie Hollywood versucht, Animes zu verstehen, und sie verstehen es immer noch nicht. Es ist nicht so, als ob die Trends im Anime-Genre jemals gut in Live-Action übersetzt werden könnten.

Auf One Piece kommt Schemmel ungefragt zu sprechen:

Ich habe nur einen Teil von der [Realverfilmung von] One Piece gesehen, und ehrlich gesagt finde ich es furchtbar.

One Piece

Konkrete Kritikpunkte nennt er nicht, sondern eher allgemeine Hürden bei der Übersetzung von Animes in ein Live-Action-Format:

Ich mag die Live-Action-Version von One Piece nicht besonders. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Crew und der Besetzung. Sie sind wahrscheinlich alle talentiert. Es geht mehr um die Umsetzung und die Schwierigkeit, das Genre zu übersetzen. [...] Wenn man Animes verfilmt, haben alle Menschen normal große Augen, aber Animes haben diese riesigen Augen, die die Menschen seit Jahrzehnten faszinieren. Das ist Teil des Stils, und das allein, zusammen mit der Frisur, den Spezialeffekten und dem Thema, kann eine Herausforderung sein.

Schemmel kritisiert also, wie der äußerliche Reiz von Animes bei der Adaption verloren geht. Dabei handelt es sich um ein grundsätzliches Problem. Die Haltung muss man nicht teilen – nachvollziehbar ist sie allemal.

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Darum geht's in One Piece bei Netflix

Vor vielen Jahren wurde Gol D. Roger, der damalige Piratenkönig, öffentlich hingerichtet. Doch bevor er starb, offenbarte er der Welt sein Vermächtnis, das sogenannte "One Piece" – ein legendärer Schatz. Einer von ihnen ist Monkey D. Ruffy (Iñaki Godoy).

Mit den Kräften einer Teufelsfrucht ausgestattet, begibt sich Ruffy auf die Suche nach seiner eigenen Crew. Er will unbedingt das One Piece finden und selbst den Titel des Piratenkönigs erlangen (was er jedem verrät, der nicht bei 3 auf einem Mast verschwindet).

Die erste Staffel von One Piece streamt bei Netflix. Staffel 2 wurde schon bestellt.

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