Als im Juni 2018 die Drama-Serie Yellowstone erstmals über die heimischen Bildschirme flimmerte, hatte der Kabelsender Paramount Network allen Grund zur Freude – denn nicht nur die Zuschauer:innen zeigten sich sichtlich begeistert, sondern auch die strengen Filmkritiker:innen hatten überwiegend Lob parat. Immerhin konnte Yellowstone mit Kevin Costner einen herausragenden Schauspieler gewinnen, der die Rolle des John Dutton so verkörperte, wie es kaum ein anderer hätte tun können.
Doch nun ist Schluss für John Dutton – nach fünf Staffeln verließ Kevin Costner die Neowestern-Serie, die damit ebenfalls endet. Wie ein Artikel des People -Magazins zeigt, gab es jedoch nicht nur im Leben der fiktiven Charaktere ordentlich Zündstoff, sondern auch hinter den Kulissen bei den Schauspieler:innen selbst. Wir haben die traurige Chronologie, wie die einst erfolgreichste US-Serie ins Schlingern geriet und das Ende vorzog.
Kevin Costner brennt mehr für Horizon als für Yellowstone
Wer derzeit ins Kino geht, kommt am neuen Western-Epos Horizon kaum vorbei – einem Film, der sogar ungewöhnliche Werbepartnerschaften, etwa mit den Berliner Verkehrsbetrieben , eingegangen ist. Das Marketing sitzt, und Hauptdarsteller Kevin Costner ist ebenfalls voll dabei – so sehr, dass er seine beliebte Rolle als John Dutton in Yellowstone dafür aufgegeben hat.
Während Horizon erst seit Ende August in der breiten Masse bekannt ist, sorgte der Film von und mit Kevin Costner schon seit Februar 2023 am Set von Yellowstone für Aufregung. Damals machten Gerüchte die Runde, dass der gefeierte Schauspieler sich lieber seinem eigenen Projekt, der mehrteiligen Horizon-Filmreihe, widmen möchte.
Schaut hier einen Trailer zur zweiten Hälfte von Yellowstone Staffel 5:
Laut dem Branchenmagazin Deadline führte Costners geteilte Aufmerksamkeit und sein begrenztes Zeitfenster für Dreharbeiten zu erheblichem Unmut bei Serienmacher Taylor Sheridan. Als schließlich keine Einigung zwischen beiden Seiten erzielt werden konnte, kündigte der Sender im Mai 2023 an, dass die zweite Hälfte der fünften Staffel zugleich der letzte Abschnitt von Yellowstone sein wird. Zum damaligen Zeitpunkt war es die erfolgreichste US-Serie, die mit 12,1 Millionen Zuschauer:innen bei der Premiere der 4. Staffel riesige Zahlen schrieb.
Yellowstone-Schöpfer Taylor Sheridan und Kevin Costner konnten sich einfach nicht einigen
Doch nicht nur Costners geteilte Aufmerksamkeit sorgte für Konflikte mit Sheridan, sondern auch seine umfangreichen Forderungen. Im Juli 2023 sprachen Sheridan und Costner laut Puck bereits darüber, wie eine Rückkehr von Costner aussehen könnte. Der Schauspieler forderte eine höhere Gage, einen reduzierten Drehplan und das Recht, bei den Drehbüchern mitzuwirken. Während die Verhandlungen ins Stocken gerieten und die Dreharbeiten pausierten, hielten beide Seiten ihre Lippen verschlossen.
Im August 2023 sprach Kevin Costner offen darüber, dass finanzielle Gründe zu seinem Ausstieg aus Yellowstone beigetragen haben. Er erklärte, dass er bereit gewesen wäre, für eine 6. Staffel zurückzukehren, jedoch ablehnte, da ihm ein geringeres Gehalt angeboten wurde als in den vorherigen Staffeln. Die oft genannten “kreativen Differenzen” seien ein weiterer Grund gewesen. Knapp ein Jahr später, im Juni 2024, schloss Costner eine Rückkehr zu Yellowstone kategorisch aus.
Differenzen gab es auch zwischen Costner und seiner Ehefrau. Kurz nach der Bekanntgabe von Kevin Costners Ausstieg aus Yellowstone wurde bekannt, dass seine Frau Christine Baumgartner, mit der er 18 Jahre verheiratet war, die Scheidung eingereicht hatte. Die zeitliche Nähe beider Ereignisse sorgte für Spekulationen darüber, dass Baumgartner möglicherweise Einfluss auf Costners Entscheidung hatte. In Gerichtsdokumenten bestritt Baumgartner jedoch, ihn zum Verlassen der Serie gedrängt zu haben. Die privaten Umstände bleiben unklar, da weder Baumgartner noch Costner öffentlich darüber sprechen.
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Vor 30 Jahren hatte Kevin Costners einen seiner größten Western-Misserfolge
Auch andere Schauspieler:innen sorgten für Aufsehen
Nicht nur Kevin Costner sorgte am Set von Yellowstone für Aufsehen, sondern auch viele seiner Kolleg:innen, wie Business Insider auflistet. So kam es zur Kontroverse um Kelsey Asbille, die in der Serie eine Native-American-Rolle spielt. Ihr wurde vorgeworfen, ihre Cherokee-Abstammung falsch dargestellt zu haben.
Auch Luke Grimes, bekannt aus True Blood, machte Schlagzeilen. Es habe die Serie angeblich verlassen, weil er keine LGBTQIA+-Rolle spielen wollte. Grimes’ Vertreter:innen erklärten, der tatsächliche Grund sei ein terminliches Problem gewesen. Allein die Vorwürfe sorgten jedoch für erheblichen Aufruhr.
In den vergangenen Jahren durchlebte Yellowstone so viele Aufs und Abs wie kaum eine andere Serie. Ausschlaggebend für das Ende der enorm erfolgreichen Serie dürfte jedoch in erster Linie der Ausstieg von Kevin Costner gewesen sein. Schließlich geht mit ihm das zentrale Gesicht verloren, für das es wahrscheinlich keinen adäquaten Ersatz gegeben hätte.