Ab heute hat es Daniel Radcliffe in Die Frau in Schwarz im Kino mit einem Haus zu tun, deren Ex-Bewohnerin nicht ganz so tot ist, wie die Dorfbewohner das gern behaupten. Weil er als Anwalt Arthur Kipps den Nachlass eben dieser Ex-Bewohnerin regeln soll, muss er leider dort verweilen. Kein angenehmer Aufenthalt, denn im Dorf häufen sich die Kindestode und Kipps wird dafür verantwortlich gemacht. In der Filmgeschichte bekamen es die unglückseligen Protagonisten nicht selten mit Häusern voller dämonischer oder aus Ektoplasma bestehender Bewohner zu tun.
Manchmal wird das Todeshaus geerbt, manchmal wird es zu einem unwahrscheinlich niedrigen Preis erstanden: Ein Haken ist immer dabei. Ob nun ein Indianerfriedhof oder eine Mordgeschichte für den Spuk verantwortlich ist, ist egal. Die neuen Hausbestitzer sollten sich auf jeden Fall schon mal die Wohnungsanzeigen durchlesen. Aber trotz der meist einfachen Story-Prämissen kann das Thema auf viele verschiedene Weisen angegangen werden. Wir haben einige der besten Spukhausfilme in einer Top 7 zusammengestellt.
7. Tanz der Teufel 2 – Jetzt wird noch mehr getanzt – Zombies, vergewaltigende Bäume und Bruce Campbell
Im Remake des in Deutschland lächerlicherweise indizierten Evil Dead 1 geht es genauso trashig-grausam zu wie im Original. Nur die Effekte sind wesentlich besser gemacht. Der größte B-Film-Held aller Zeiten wird vom größten B-Film-Darsteller Bruce Campbell in einem von Nekronomikon-Zitaten verursachten Alptraum gespielt. Dieser Alptraum aus bösen Bäumen, Zombies und Rape-Ästen ist genau so lustig, wie er widerwärtig ist. Wer freut sich nicht, wenn sich Ash endlich die Kettensäge an die Hand klatscht? Da lacht das verängstigte Herz.
6. Hausu – House- Skurriler Japan-Horror mit humoristischem Unterton
Die Japaner wissen, wie Verstören richtig geht. Es muss nicht immer bitterernster Horror sein, oft reichen Surrealität und unwahrscheinliche Bedrohungen schon mehr als aus. Es geht um eine Gruppe Schulmädchen (worum auch sonst), von denen eines vor ihrem stressigen Familienleben flüchten möchte. Mit fünf Freundinnen geht es also zur Erholung ins Landhaus der freundlichen Tante. Blöd nur, dass das Landhaus der Tante verdammt hungrig ist und nach und nach die Schulmädchen verspeist. Auch Klaviere, Katzenbilder und Standuhren haben Appetit. Zwar hat House von Nobuhiko Obayashi teils fragwürdige und sogar experimentelle Effekte, aber trotzdem (oder gerade deswegen) bieten die surrealen Todesarten einen tiefersitzenden Horror, der zu amüsieren vermag.
5. Das Grauen – Der gruseligste Kullerball der Welt
Als der New Yorker Komponist Dr. John Russell (George C. Scott) nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter einen Ort zum Entspannen suchte, musste es unbedingt diese alte viktorianische Villa sein. In diesem 1980er-Film von Regisseur Peter Medak bekommen wir alle klassischen Elemente eines Spukhausfilms serviert, die aber trotz ihrer relativen Abgedroschenheit innovativ auf Film gebannt wurden. Selten war ein kleiner, die Treppe herunterkullernder Ball so angsteinflößend.
4. Schloß des Schreckens – Vertraue niemals einem Kind
Kinder und verfluchte Häuser sind schon immer Standardelemente der Horrorfilmbranche gewesen. In Schloß des Schreckens von Jack Clayton experimentiert Kameramann Freddie Francis mit Tiefenschärfe und Beleuchtungsmethoden, um beunruhigende Resultate zu erzielen. So bekommt die Geschichte um ein Kindermädchen (Deborah Kerr), das sich um zwei Sprößlinge einer reichen Familie kümmern soll, auch visuell die entsprechende Atmosphäre. Schnell wird ihr klar, dass es auf dem Landhaus nicht mit rechten Dingen zugeht und auch die Kinder davon nicht unbeeinflusst bleiben. Das dahinterstehende Geheimnis ist wahrhaft grausam und dürfte Filmen wie Der verbotene Schlüssel als Inspiration gedient haben.
3. Bis das Blut gefriert – 60er-Horror, der noch heute Filmemacher inspiriert
Einen etwas anderen Blickwinkel auf das Genre wirft Bis das Blut gefriert. Der paranormal interessiere Wissenschaftler Dr. John Markway (Richard Johnson) begibt sich bewusst in ein angeblich von Geistern bewohntes Haus, um Beweise für die Existenz besagter Phänomene zu finden. Das Hill House scheint sich besonders für die junge Nell (Julia Harris) zu interessieren. Kameratricks und verschrobene Einstellungen, zum Beispiel Fishbowl-Optik, machen Bis das Blut gefriert zu einem wirklich gruseligen Erlebnis, das auch von heutigem Horror abgehärtete Gemüter noch erschrecken kann.
2. Poltergeist – Kann mal jemand den Fernseher reparieren?
Regisseur Tobe Hooper liegt ganz richtig mit der Annahme, dass kleine Kinder verdammt gruselig sind. Das They’re heeere der kleinen Carol Anne (Heather O’Rourke) vor dem rauschenden Fernseher hat sich zu einer ikonischen Filmszene entwickelt. In Poltergeist lebt die Familie Freeling friedlich in dem kleinen Vorort Cuesta Verde, der allerdings nur auf einer sichtbaren Ebene friedlich ist. Tochter Carol Anne ist ein ganz besonderes Kind und beweist auf verstörende Art und Weise, dass es zwischen Himmel und Erde tatsächlich mehr gibt, als wir vermuten wollen.
1. Shining – Mörderisch guter Familienurlaub im verfluchten Hotel
Heeeeere’s Johnny! Jeder kennt diese Szene. Für Jack Nicholson passte die Rolle des von den im Overlook Hotel spukenden Geistern in den Wahnsinn getriebenen Familienvaters perfekt. Eigentlich ist es ein guter Deal, dass er als Hausmeister für die Winterpause mit seiner Familie dort leben und so an seinem Buch arbeiten kann. Aber blutende Fahrstühle, viel zu durchlässige Barkeeper sowie attraktive Horror-Omas machen den von Stanley Kubrick inszenierten Aufenthalt zu einem der gruseligsten der Filmgeschichte. Da helfen auch telepathische Kräfte nicht.
Welche Spukhaus-Filme schaut ihr besonders gern?