Die Reifeprüfung-Regisseur Mike Nichols ist tot

20.11.2014 - 15:40 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Mike Nichols am Set von Hautnah
Sony Pictures
Mike Nichols am Set von Hautnah
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Gestern Abend verstarb der Oscarpreisträger Mike Nichols. Er galt als einer der ganz großen Regisseure, nicht nur in Hollywood, sondern auch am Theater. Der in Berlin geborene Amerikaner wurde 83 Jahre alt.

Die Regie-Legende Mike Nichols ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Das berichtet die New York Times . Näheres zu den Umständen seines plötzlichen Todes sind bisher noch nicht bekannt. Er hinterlässt neben seiner Ehefrau, der Fernsehjournalistin Diane Sawyer, auch noch seine drei Kinder.

Mike Nichols galt zweifellos als Ausnahmetalent in seinem Fach. Schon früh interessierte er sich für das Theater und gelangte mit einer selbst gegründeten Comedytruppe an den Broadway. Nach deren Trennung blieb er dem Theater treu und inszenierte mehrere Stücke, die begeistert aufgenommen worden. Schon bald wurde Hollywood auf ihn aufmerksam, weshalb er 1966 mit Wer hat Angst vor Virginia Woolf? sein Regiedebüt feierte. Dies brachte ihm sogleich die erste Oscar-Nominierung ein. Für seine erst zweite Regiearbeit Die Reifeprüfung gewann er schließlich den Goldjungen und bestätigte seinen Status als talentierter Regisseur endgültig. Der Film machte zudem nicht nur Hauptdarsteller Dustin Hoffman zum Star, sondern gilt auch heute noch als großer Klassiker.

In der Folgezeit wurde es dennoch etwas ruhiger um Nichols, der sich weiterhin zum Theater hingezogen fühlte, aber auch für das Fernsehen tätig war. Erst in den 80ern und 90ern nahm er wieder häufiger auf dem Regiestuhl Platz und inszenierte Filme wie Silkwood, Die Waffen der Frauen und The Birdcage - Ein Paradies für schrille Vögel mit Robin Williams. Für die ersten beiden Filme wurde er abermals mit einer Oscar-Nominierung bedacht.

Im TV sorgte er 2003 mit der Mini-Serie Engel in Amerika für Aufsehen, die zahlreiche Emmys und Golden Globes erntete. Danach drehte er nur noch zwei weitere Filme. Zum einen Hautnah, ein Drama mit Julia Roberts und Jude Law, das auf einem Theaterstück basierte. Und schließlich 2007 mit Der Krieg des Charlie Wilson, in dem Tom Hanks die Hauptrolle spielte, seinen letzten Film. Mike Nichols gehört zu den wenigen Menschen, die die vier großen US-Preise (Oscar, Emmy, Tony Award, Grammy) gewinnen konnten. Ein Beweis für seine beeindruckende Karriere, die viele wunderbare Filme hervorbrachte. Diese werden, genau wie Mike Nichols selbst, nie in Vergessenheit geraten.

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