Der amerikanische Physiker Michael Armstrong ist ein Spezialist in der Raketenforschung. Um seiner Arbeit zum endgültigen Erfolg zu verhelfen, fehlt ihm allerdings eine wichtige Formel. Er besucht gemeinsam mit seiner Verlobten Sarah Sherman einen internationalen Physiker-Kongress in Kopenhagen und beschließt, von dort aus heimlich nach Ostberlin zu fliegen, um einen gewissen Professor Lindt zu finden, der ihm die fehlende Formel geben soll. Unter einem Vorwand will er seine Verlobte allein lassen, doch diese wird misstrauisch und folgt ihm bis in die DDR. Für sie bricht eine Welt zusammen, als sie herausfindet, dass ihr Zukünftiger ein Überläufer ist und frenetisch in Berlin begrüßt wird. Sarah entschließt sich aber bei ihm zu bleiben, als Michael er erzählt, dass er nur wegen der Formel zum Schein die Seite gewechselt hätte. Doch die Zeit, sein Ziel zu verwirklichen, wird langsam knapp, denn die Staatssicherheit lässt nicht lange auf sich warten.
Bei dem Film Der zerrissene Vorhang vom Regie-Genie Alfred Hitchcock handelt es sich um dessen 50. Produktion. Und der Meister hat es sich wie üblich nicht nehmen lassen, selbst in dem Film aufzutreten. In einer Szene sitzt er mit dem Rücken zum Zuschauer in einer Hotelhalle und hält ein Baby auf dem Arm, das offensichtlich gerade die Windeln voll gemacht hat. Dazu erklingt passenderweise Charles Gounods Trauermarsch für eine Marionette d-moll. Der Film ist besonders berühmt für seine Mordszene, die besonders lange dauert und einen wilden Todeskampf zeigt. Alfred Hitchcock wollte darstellen, dass es nicht so einfach ist wie es oft in Filmen dargestellt wird, einen Menschen umzubringen.
Der Schauspieler Wolfgang Kieling, der das Opfer mimte, wurde von Alfred Hitchcock aber auch von vielen Kritikern für diese besondere Leistung und den glaubhaften Todeskampf gelobt. Vom Rest des Filmes waren die Kritiker leider nicht sehr begeistert, trotzdem wurde Der zerrissene Vorhang ein finanzieller Erfolg. Wie üblich bei Hitchcock hatte der Meister an vielen Dingen etwas auszusetzen, nicht zuletzt an den Hauptdarstellern Paul Newman und Julie Andrews, die ihm von der Produktionsfirma aufgeschwatzt worden waren, da die beiden gerade aufstrebende Sterne am Hollywood-Himmel waren. Vor allem Paul Newman, der ein Method-Actor war, der vor jeder Szene erst einmal richtig motiviert werden musste und gerne lange Reden über die Interpretation schwang, gefiel Alfred Hitchcock nicht unbedingt am Set. Arte zeigt heute Abend anlässlich ihres Alfred Hitchcock-Specials Der zerrissene Vorhang und damit einen Spionagethriller im Angesicht des Kalten Krieges.
Heute im TV: Der zerrissene Vorhang
Wann: 22:15 Uhr
Wo: arte