Der Meineidbauer - Heimathorror vom Feinsten

27.09.2013 - 08:46 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Großer Showdown bei Der Meineidbauer
ARD Degeto/Lisa Film/O. Roth
Großer Showdown bei Der Meineidbauer
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Der Meineidbauer ist ein Meisterstück der deutschen Fernsehkultur. Haarsträubend und dabei doch irgendwie genial. Selten habe ich derart gelacht. Ob Regisseur Joseph Vilsmaier das auch so im Sinn hatte?

Bereits einleitend möchte ich unbedingt loswerden, dass – was immer auch das Fazit dieses Textes sein wird – ich den Fernsehfilm Der Meineidbauer wärmstens empfehle. Ich persönlich habe bei der Sichtung der ARD-Produktion großen Spaß gehabt. Selten hat mich ein deutsches TV-Ereignis dazu verleitet, laut zu lachen. Ich bin mir jedoch nach wie vor nicht sicher, ob das auch die Intention von Regisseur Joseph Vilsmaier war.

Zeitloses Drama auf den Spitzen der Alpen
Der Meineidbauer ist eigentlich ein tradiertes Theaterstück von Ludwig Anzengruber, das seiner Zeit (1871) noch mit Gesangseinlagen dargeboten wurde, ein Element, das in der Vilsmaier-Verfilmung bedauerlicher Weise fehlt. Mehrfach schon hat die tragische Geschichte des unehrlichen Bauern ihren Weg auf die Leinwände und Mattscheiben gefunden und nun ist es mal wieder so weit. Nachdem schon ihr Vater einst in einer Meineidbauer-Adaption, zu sehen war schlüpft nun Suzanne von Borsody in die Rolle der armen Anna, die nach dem Tod ihres Verlobten gänzlich mittellos mit der unehelichen Tochter auf der Straße steht. Obwohl sie sicher ist, der geliebte Karl hätte ihr seinen Teil des Hofes vermacht, ist das Testament unauffindbar. Kein Wunder, denn sein böser Brüder Franz (Günther Maria Halmer) will mit der angeblichen Erbschleicherin nicht teilen und schwört vor Gericht, von einem solchen Testament nichts zu wissen.

Zwölf Jahre später jedoch kehrt Anna zurück. Ihre Tochter ist inzwischen zu einer jungen Frau erblüht, die sich – wie sollte es auch anders sein – frei nach Romeo und Julia über beide Ohren in den Sohn des geldgierigen Franz verliebt. Während Töchterchen Marie also fleißig turtelt, nimmt Anna ihre Nachforschungen wieder auf, fest davon überzeugt, Franz den Meineid nachweisen zu können.

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