Der beste Batman überhaupt!

31.05.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
You don't really think you'll win, do you?
moviepilot/Warner Bros.
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Der Kommentar der Woche ist eine Lobpreisung an den besten Batman-Film, die runtergeht wie Katzenminze!

Mistelzweige können tödlich sein, wenn man sie isst – ein Kommentar der Woche kann noch viel tödlicher sein… Ob zu einer News über einen maskierten Helden, zu einem Film, bei dem das Wort, nachdem der Autor sucht, “AAAaaaaaaargh!” ist, ein Serienkommentar, bei dem ihr euch gleich viel yummier fühlt, oder ein Kommentar zu einer Person, der ein Sonnett oder ein dreckiger Limerick gewidmet wurde – jeder Kommentar kann der Kommentar der Woche sein! Wenn euch also einer mit einem Regenschirm hypnotisiert hat und droht, die Stadt mit einer Pinguinarmee in Schutt und Asche zu legen, dann schickt ihn uns! Am besten per Nachricht – oder schickt uns die Pinguin-Post vorbei…

Der Kommentar der Woche
Auch wenn Batman ihn schon begeistert hat, in Batmans Rückkehr hat nerdkiller den perfekten Batman gefunden. Gab es da noch einen anderen? Egal: Worte mit Flügeln sein Ende besiegeln!

Fakt ist, ich werde in diesem Leben nicht mehr der größte Tim Burton-Fan.
Fakt ist aber auch, dass mich seine zwei Batmans – und insbesondere dieser hier – völlig begeistert haben!

Burton ist einer der Filmemacher, die ich zwar respektiere, deren Stil mir aber oftmals nicht so recht zusagen will. Warum kann und will ich jetzt an dieser Stelle nicht genauer erklären. Doch bei seinen Batmans war das völlig anders. Hier hat es wie die Faust aufs Auge gepasst. Die oftmals angepriesene Atmosphäre eines Tim Burton, diese Kinomagie, die Faszination… All das, was ich bei den anderen, mir bekannten Burtons leider nicht immer, bzw. nur teilweise spüren konnte, all das war da – bei beiden seiner Batman-Filme.

Doch hier soll es vornehmlich um Batman Returns gehen, jedoch noch ein paar Worte zum Vorgänger:
Batman hat mir schon ausgesprochen gut gefallen, großartig inszeniert von Tim Burton und mit dem wunderbaren – und einzig wahren – Joker, Jack Nicholson: toll! Jedoch hier und da mit ein paar Ungereimtheiten, die zwar den positiven Gesamteindruck nicht mehr störten, aber auch nicht ganz zu leugnen waren. Aber egal, Teil 1 ist ein toller Film.

Mir kommt es allen Ernstes so vor, als hätte Burton seinen ersten Batman noch mal unter die Lupe genommen und einfach alles, was nicht perfekt war, ausgebessert. Anders kann ich mir den enormen Qualitätsanstieg – zu einem ohnehin schon tollen ersten Teils – kaum erklären!
Burton bietet mir mit Batman Returns wirklich einen Traum von einem Film, oder besser gesagt: fast schon eine eigene Welt! Ja, eine eigene Welt. Eine Welt, die zum eintauchen, mitfiebern, mitfühlen, erleben und entdecken einlädt – und keine Fernsehberichterstatung über einen Terroranschlag in New York, wie es ein, hier auf Moviepilot nicht unbekannter, Regisseur 20 Jahre später tat! (Ups, wollte den Kommentar eigentlich ohne Nolan-Diss hinkriegen, da ich seine ersten zwei recht gelungen finde. Naja, zu spät…)

Batman Returns hat mich von der ersten Sekunde an einfach gepackt. Wo der erste Teil noch hier und da ein wenig unausbalanciert gewirkt hat, fesselte mich Batman Returns schlichtweg von der ersten bis zur letzten Sekunde. Burtons Detailverliebtheit spiegelt sich im grandiosen Setdesign wieder, das mir einfach das Gefühl gab, in Gotham City – und nicht in New York/Chicago (Ups, schon wieder…) – zu sein. Das wird für mich in seiner Intensität und Detailverliebtheit allenfalls noch von Blade Runner getoppt. Dazu kommt noch der großartige Score von Danny Elfman, und das Gotham-Feeling ist perfekt!

Doch nicht nur das, auch die Charakterzeichnungen und der Cast sind ausdrücklich hervorzuheben. Alle füllen ihre Rolle mit einer Hingabe und Glaubwürdigkeit aus, die man innerhalb des Genres selten gesehen hat. Darüberhinaus wird in “Batman Returns” jede Figur und ihre Position hinterfragt. Burton demontiert die klassische Rollenverteilung zwischen Gut und Böse. Nichtmal Batman selbst bleibt hier der edle, dunkle Ritter. Burton verwendet hierfür seine oftmals verwendete Thematik des Aussenseiters. Alle Hauptrollen sind mehr oder weniger Aussenseiter, die kein normales Leben führen können, und deren Wege sich zur Weihnachtszeit in den düsteren und kalten Straßenschluchten von Gotham kreuzen. Burton hat hier etwas geschafft, was nur wenige können, er hat mich dazu gebracht, dass ich gleichzeitig mit allen Figuren sympathisierte, Mitleid empfand aber wiederum auch etwas wie Angst, Abscheu oder Wut empfand. Kein Witz, an manchen Stellen des Films (vor allem gegen Ende), klebten meine Augen förmlich an meinem Fernseher und mir ging das stellenweise gefühlsmäßig sehr nahe – das will bei jemandem wie mir schon was heißen! So geht Tiefgang, Nolan! (Sorry, es geht einfach nicht, dass ich diesen Film lobe, ohne dabei Nolan schlecht zu reden…)

Diese großartige Atmosphäre kombiniert mit dieser einzigartigen emotionalen und psychologischen Tiefe, ergibt ein glorioses Gesamtkunstwerk, das auf den Namen “Batman Returns” hört – und das ich sicher nicht das letzte Mal gesehen, oder besser gesagt: erlebt haben will. Hier gibt es noch so viel zu entdecken und zu erleben.

Das nenn ich großes Kino! Hut ab, Mr Burton, Sie haben ein Meisterwerk geschaffen, das innerhalb des Genres außer Konkurrenz steht. Und auch wenn dieser Film mittlerweile schon 20 Jahre her ist, sollten Sie mal über eine Rückkehr nach Gotham nachdenken. Diese Stadt braucht Sie, Mr. Burton; seit dem Sommer 2012 sogar sehr dringend…

Der beste Batman überhaupt!

Den Kommentar findet ihr übrigens hier.

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