Das bessere Game of Thrones-Ende könnte den unbeliebtesten Ort in Westeros retten

10.08.2021 - 08:08 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Game of Thrones: Tyrion Lannister, glücklicherweise nicht in DorneHBO
3
0
Nach dem Finale von Game of Thrones in Staffel 8 arbeitet George R.R. Martin an seinem Ende der Fantasy-Saga. Ob dieses den unbeliebtesten Ort in Westeros retten kann?

George R.R. Martin beschäftigt sich abgesehen von seinen gefühlt 473 Nebenjobs auch noch mit dem Finale des Liedes von Eis und Feuer. Zwei Bücher will er noch schreiben, die die Vorlage von Game of Thrones zu einem Abschluss führen werden. Entsprechend viel wird spekuliert über jene Aspekte, die der Schöpfer von Westeros im Vergleich zur Serie verbessern könnte.

In unserer kleinen Reihe über dieses alternative Ende von Game of Thrones sind wir diesmal im Südosten angelangt, genauer gesagt dem unbeliebtesten Ort in ganz Westeros.

Einer der schlimmsten Handlungsstränge in Game of Thrones begann im Süden von Westeros

Innerhalb der Welt von Game of Thrones würde man vermutlich lieber in Dorne wohnen, als Dienst an der eisigen Mauer abzuleisten oder die Plumpsklos in Flea Bottom zu putzen. Für die Zuschauenden waren die Handlungsstränge in und um das sonnige Sunspear jedoch überwiegend eine Qual.

Dabei begann es so gut: Der spätere Mandalorianer Pedro Pascal gab uns als verführerischer Oberyn Martell einen Eindruck davon, was für ein Potenzial in Dorne steckt. Nach seinem Augapfel strapazierenden Tod in Folge 8 der 4. Staffel von Game of Thrones gestaltete sich jede weitere Dorne-Szene jedoch als Marter für Liebhaber:innen guten Schauspiels und/oder guter Dialoge.

Pedro Pascal als Oberyn Martell

Falls ihr diesen Teil der Fantasy-Serie wegen eines posttraumatischen Plot-Syndroms verdrängt habt, findet ihr hier die Auffrischung der Dorne-Geschichte in Game of Thrones:

  • Ellaria Sand (Indira Varma) und die Sand Snakes schwören Rache für Oberyn.
  • Im Staffel 5-Finale töten sie Cerseis Tochter Myrcella (Nell Tiger Free).
  • Im Staffel 6-Auftakt sind der Prinz von Dorne, Doran Martell (Alexander Siddig), sein Sohn Trystane (Toby Sebastian) und Bodyguard Areo Hotah (Deobia Oparei) dran.
  • Cersei erklärt dem von Ellaria geführten Dorne den Krieg. Im Staffel 6-Finale segeln Dornes Schiffe auf Seiten von Daenerys nach Westeros.
  • In Staffel 7 gerät Ellaria in die Hände von Cersei und stirbt vermutlich bei der Schlacht um King's Landing.

Diese Zusammenfassung kann allerdings nicht wiedergeben, wie grauenhaft der Handlungsstrang nach dem Ableben von Oberyn geriet. Denn auch das Interesse des Autorenstabs am Geschehen in Dorne siechte zwischen den Daumen des Mountains dahin.

Ellarias Putsch gegen Doran wurde abgehandelt wie der leidige Gang zur Figuren-Mülltonne. Dafür biesterten die Sand Snakes so lange durch das Bild, dass man Cerseis für die Erlösung zu Dank verpflichtet sein muss. Am Ende blieb der Eindruck, die Autoren hätten mit Oberyn ihren coolsten Kumpel zur GOT-Party eingeladen, nichtsahnend dass sie den ganzen Abend mit seiner Familie verbringen würden.

Das Dorne von George R.R. Martin unterscheidet sich extrem von der Serie

In den Büchern kann Dorne eigentlich nur besser werden, was verschiedene Gründe hat. Da wäre zum einen die Konkurrenz zwischen den Häusern Martell und Lannister. Sie ist in den Büchern leichter nachzuvollziehen als in einer Serie, die wenig Zeit für die Geschichtsschreibung von Westeros aufbringt. Die TV-Adaption legt ihren Fokus auf den spektakulären Untergang von Oberyn Martell und dessen Domino-Effekt. Die Vorlage zeichnet hingegen ein größeres Bild von Verlusten und Rachegelüsten, die eine ganze Familie seit Jahrzehnten verzehren.

Die Sand Snakes

Dieses Martell-Panorama von George R.R. Martin führt außerdem zu einer größeren Rolle von Doran Martell und dessen Söhnen. Diese Rolle wurde in der Serie über unglaubwürdige Twists Ellaria zugestanden. In den Büchern aber ist es Doran, der aus Hass gegen die Lannisters sogar den Thronanspruch eines Targaryens unterstützen würde. Wird Dorne in der Serie nach Oberyns Tod zum Plotfortsatz degradiert, ist Doran in den Büchern ein Power Player in Westeros. Und nicht nur er.

Eine dritte Voraussetzung für die größere Bedeutung von Dorne in den Büchern ist eine Figur, die es nicht in die Serie geschafft hat: Prinzessin Arianne Martell, die älteste Tochter von Doran. Die rebellische Erbin des Throns von Dorne hat eine gelinde gesagt komplizierte Beziehung zu ihrem Vater, den sie für einen schwächlichen Herrscher hält. In den Büchern ist sie auf dem besten Wege, sich mit dem (möglicherweise falschen) Targaryen-Sohn Aegon zu vermählen, der Westeros erobern will.

Damit schlittert Dorne geradewegs in das Zentrum des Konflikts um Westeros, der in den beiden ausstehenden Romanen The Winds of Winter und A Dream of Spring weiter erzählt werden soll. Selbst wenn das für die Martells tödlich endet, dürfte es immer noch ein besseres Los sein, als in irgendeiner Gruft von der Welt und den Autoren vergessen zu werden.

*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhält Moviepilot eine Provision.

Was haltet ihr von der Darstellung der Martells in Game of Thrones?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News