Das 1899-Ende erklärt: Das steckt hinter der Kerberos, der Prometheus und dem großen Twist

19.11.2022 - 16:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
1899: Erklärung des EndesNetflix
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Wir erklären nach der wendungsreichen 1. Staffel von 1899 das Finale der Netflix-Serie und wie Maura, der Junge und die Schiffe nach dem Überraschungs-Ende zusammenhängen.

1899, die neue Mystery-Serie vom Dark-Duo Baran bo Odar und Jantje Friese, will eure nächste düstere Rätsel-Obsession bei Netflix werden. Jede der 8 Folgen bringt neue Wendungen mit sich und wem nach den vielen Twists nicht der Kopf schwirrt, der hat wohl, wie so mancher der gespaltenen Kritiker vielleicht vorher schon resigniert, alles verstehen zu wollen. Wir erklären die Enthüllungen vom Ende von 1899, mit denen Staffel 1 uns zurücklässt. (Achtung, Spoiler!)

1899 erklärt: Was sind die Kerberos und die Prometheus wirklich?

Zu Beginn ist 1899 noch die Geschichte einer simplen Auswanderer-Reise: Mehrere Menschen wollen aus unterschiedlichen Grünen auf dem Schiff der Kerberos den Atlantik Richtung Amerika überqueren. Doch unterwegs stoßen sie auf ein zweites führer- und passagierloses Migranten-Schiff: die Prometheus. So weit, so verständlich. Doch spätestens, wenn am Ende von Folge 2 eine Wand von Überwachungsbildschirmen (die zu dieser Jahrtausendwende noch nicht existieren dürften) auftaucht, sollte klar sein, dass die Ozeandampfer mehr als nur Schiffe sind.

Überwachungsschirme im Jahr 1899?

Gemeinsam mit der schottischen Maura (Emily Beecham) entdecken wir anschließend mysteriöse Falltüren in den Kabinen der einzelnen Fahrgäste. Lange gekachelte Gänge führen zu Luken und Türen, hinter deren schwebenden Rahmen sich die Erinnerungswelten der Betroffenen eröffnen. Für Maura ist es zum Beispiel eine karge schottische Landschaft mit Herrenhaus, für Daniel (Aneurin Barnard) ein Saal mit gemeinsamem Ehebett.

Wir erfahren, dass die Passagiere in einer Simulation gefangen sind. Nichts auf dem Schiff von 1899 ist Realität: Weder der Dampfer selbst, noch der Ozean, noch die Bildschirme und Kabel sowie die Landschaften, die unmöglich in den Bauch des Schiffes passen können. Die Schiffsreisenden sind Teil eines Experiments, das in Schleife schon mehrfach wiederholt und resettet wurde. Welches konkrete Ziel dieses Experiment über die Gefangenschaft des Verstandes hinaus hat, wird in Staffel 1 noch nicht verraten. Doch die Kerberos ist lediglich eine weitere Version der Prometheus: ein gescheiterter Durchlauf, so wie all die anderen aufgegebenen Schiffe.

1899: Schiffs-Experimente

Als die Passagiere beginnen aufzubegehren, will Mauras alles überwachender Vater Henry Singleton (Anton Lesser) einen per Countdown eingeleiteten Neustart durchführen, um den nächsten Durchlauf zu starten. Doch es gibt einen Notausgang aus der virtuellen Wirklichkeit: Im Inneren der kleinen schwarzen Pyramide des aufgelesenen Jungen (Fflyn Edwards) sitzt ein Schlüsselloch und Maura hat den dort hinein passenden Aufwecker-Schlüssel.

Als Henry den Schlüssel schließlich in seinen Besitz bringt, um selbst zu fliehen, hatte Daniel (Aneurin Barnard) aber bereits Gelegenheit, die Simulation umzuprogrammieren. Nach dieser Code-Änderung geschieht zweierlei: Die Spritze löscht nicht länger Mauras Erinnerung, sondern transportiert sie in die erste Simulation eines Kinderzimmers. Außerdem sind nach Daniels Manipulation nicht länger Schlüssel und Pyramide entscheidend, sondern Ehering und Pyramidenspielzeug: Mit ihnen kann Maura schließlich aufwachen und dem Gefängnis der falschen Realität entkommen.

Wer sind die Strippenzieher der Simulation von 1899?

Zu diesem Zeitpunkt haben wir in 1899 bereits erfahren, dass der ominöse Reederei-Besitzer Henry Singleton mit seiner Vorliebe für Dreiecke Mauras Vater ist. Außerdem ist Maura die Mutter des geheimnisvollen Jungen (Elliot) sowie die Ehefrau von Daniel, obwohl sie sich nicht daran erinnern kann.

Auch wenn es lange danach aussieht, als wenn Henry die Zügel in der Hand hält, während er seinen Spion Sebastian (Tino Mewes) die Laufarbeit an Bord erledigen lässt, stellt sich schließlich heraus, dass in Wahrheit Maura die Simulation ins Leben gerufen hat. Die Hirnforscherin ist Wissenschaftlerin, genau wie ihr Gatte Daniel, der ihr dabei geholfen hat. Henry ist also nur ein weiterer Gefangener der falschen Welt, wenn auch mit anderer Aufgabe darin.

1899: Mauras Portal in ihre Erinnerungswelt

In Mauras Vergessen liegt außerdem ein Hinweis für den möglichen Grund ihrer Schöpfung: Die Simulation endet schließlich in einem Kinderzimmer-Bunker unterhalb eines Grabes in ihrer Erinnerungswelt. Offenbar hat sie ihren Sohn verloren. Wollte sie dieses traurige Ereignis mithilfe einer digitalen Elliot-Kopie vergessen? (Also die blaue Pille nehmen, um es mit Matrix zu vergleichen?) Ihre erste Simulation des Kinderzimmers hatte anscheinend den Zweck, Elliots Bewusstsein in einem Computer zu bewahren. Doch nun muss sie loslassen.

Fest steht, dass Maura die falsche Realität erschaffen haben mag, aber nicht länger steuert: Das Ende von 1899 offenbart, dass Mauras Bruder Ciaran die Kontrolle übernommen hat. Und so ist auch er es, der die letzte Botschaft in der 8. Folge der 1. Staffel senden darf.

Was bedeutet das Raumschiff am Ende von 1899?

Denn als Maura endgültig aus der Schiffs-Simulation erwacht, findet sie sich auf einem Raumschiff im Jahr 2099 wieder. Neben ihr sind die 14 anderen Hauptfiguren von 1899 an das Shuttle angeschlossen, das den Namen Prometheus trägt.

Ein Bildschirm liefert kurz vor Schluss die entscheidenden neuen Informationen: Das Projekt Prometheus ist eine Überlebens-Mission. An Bord des Raumschiffes befinden sich an diesem 19. Oktober 2099 insgesamt 1423 Passagiere (genau wie auf dem Dampfschiff vom Anfang) und 550 Crew-Mitglieder. Außerdem begrüßt Ciaran seine Schwester Maura mit einem geschriebenen "Willkommen in der Realität".

Steckt hinter 1899 also die schon häufiger im Sci-Fi-Genre erzählte Suche der Menschheit nach neuen Lebensräumen auf fernen Planeten? Oder steckt noch mehr dahinter? Denn wenn im Zentrum von 1899 die Suche nach der Realität steht, sollten wir uns an diesem Punkt fragen: Ist das Raumschiff vom Ende tatsächlich die endgültige Wirklichkeit? Oder nur die nächste Simulation? Denn bei den angestrebten 3 Staffeln von 1899 hat die Netflix-Serie noch viele Erklärungen vor sich.

Netflix' 1899 im Podcast: Mit Erklärungen und Theorien der Dark-Masterminds

Die neue Mystery-Serie 1899 lädt bei Netflix zum Rätseln ein. Wir entwirren die Wendungen der 1. Staffel, erklären das Ende und zeigen, wo der düstere Rätsel-Pfad noch hinführen könnte.

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Zu Gast im Streamgestöber sind dabei Baran bo Odar und Jantje Friese, die als Serien-Creator von 1899 und Dark bereits einige Andeutungen zu Twists und Staffel 2 dalassen.

Wie habt ihr das Ende von 1899 bei Netflix verstanden?

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