Daenerys Targaryen - Warum ist sie so beliebt?

11.09.2014 - 12:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Daenaerys Targaryen, Herrscherin mit wohlwollendem Kalkül oder die Durchtriebenheit in Person?
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Daenaerys Targaryen, Herrscherin mit wohlwollendem Kalkül oder die Durchtriebenheit in Person?
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Eine Frage, die mich nun schon seit geraumer Zeit beschäftigt: Warum ist Daenerys Targaryen, Mutter der Drachen und Befreierin der unterjochten Sklavenvölker so beliebt? Ich weiß es nicht und versuche Antworten zu finden.

(Spoiler bis einschließlich Staffel 4, Folge 3 möglich!)
Daenerys Sturmtochter aus dem Hause Targaryen (Emilia Clarke) ist sicherlich eine der einprägsamsten Hauptfiguren aus der preisgekrönten Serie Game of Thrones. Um kaum eine andere Figur der "A Song of Ice and Fire"-Sage von George R.R. Martin entstand binnen kürzester Zeit so ein Hype, wie um sie (Tyrion mal ausgeschlossen), selbst der Name "Khaleesi" boomte unter den Babynamen.

Unter ihrem Bruder Viserys (Harry Lloyd) hatte sie schwer zu leiden, verscherbelte er sie doch wie Vieh an Fürst Khal Drogo (Jason Momoa), um im Gegenzug das Volk der Dothraki hinter sich zu wissen und mit diesem kriegerischen Volk seinen Anspruch auf den Eisernen Thron der Sieben Königslande geltend zu machen. Doch aus der kleinen zarten Schwester ging eine gefestigte Khaleesi hervor, die immer mehr Männer, Frauen und Kämpfer hinter sich versammelt, um nun selbst den Eisernen Thron zu erklimmen und ihren Herrschaftsanspruch durchzusetzen. Ihre Methoden dabei sind fraglich. Zumindest für mich.

Ich schätze, schon allein die optischen Reize sprechen für die meisten Bände. Blond, jung, ein stechender Blick und in den ersten Staffeln auch gerne mal nackt vor der Kamera. Aber "sex sells" kann doch nicht alles sein, was uns diese Figur diese Frau bietet? Daenerys ist definitiv eine der Figuren, über die ich stundenlang von meinem festgefahrenen Standpunkt aus diskutieren könnte. Bietet sie doch so ziemlich das gesamte Spektrum an prägenden Erfahrungen, woraus man schon den ein oder anderen Rückschluss ziehen könnte. Dabei habe ich immer wieder das Gefühl, ich sei eine der wenigen, die sie tatsächlich durchschaut. Die alles andere als angetan von ihr ist, die sie mit ihren Methoden auf eine Stufe mit dem durchtriebenen Tywin Lennister (Charles Dance) setzt, wenn nicht sogar noch krasser.

Ein Begriff der mir dahingehend immer wieder im Kopf rumschwirrt, ist der der "Zuckerbrot und Peitschen" -Politik. Daenaerys geht über Leichen. Und sie wird noch über viele Leichen gehen, mit der Armee, die sie bereits hinter sich versammelt hat. Das ist ihre Peitsche, mit der sie schlägt und die immer weitreichender wird, um ihr Ziel zu erreichen. Ihr Zuckerbrot hingegen ist die Freiheit, die sie denjenigen verspricht, die ihr folgen. Doch lockt sie nicht eher?

SPOILER: Die 10. Folge der 3. Staffel "Mhysa" oder Folge 3 der 4. Staffel "Sprengerin der Ketten" zeigen das deutlich, als sie die Sklaven der vor ihr liegenden Städte befreien will. In der Episode "Mhysa" wird sie gefeiert, als Befreierin der Unterjochten und konnte im Handumdrehen neue Gefolgsleute für sich gewinnen.
Wer gegen sie kämpft, stirbt. Um ihre Intention zu unterstreichen, lässt sie in der Episode "Sprengerin der Ketten" schwere Halsketten mit Katapulten in die Stadt befördern, die jedem einzelnen Sklaven ihr aktuelles Leben vor Augen führen sollen. Jetzt haben sie die Möglichkeit, diese Ketten gegen die Freiheit einzutauschen. SPOILER ENDE

Doch wie sieht diese aus? Wandern sie nicht von einer Gefangenschaft in die nächste? Eine, die Freiheit nahezu schreit, es aber nicht ist? Und wie sieht diese letzten Endes aus? Gemeinsam kämpfen oder sterben für 'Daenerys aus dem Hause Targaryen, die erste ihres Namens, nur damit diese endlich Königin der Sieben Königslande wird? Oder führt das Ganze doch zu einem zufriedenen Volk mit einer gütigen und gerechten Herrscherin auf dem Thron?

Auf der anderen Seite haben wir eine junge Frau, deren Vater Aerys II. Targaryen war, oder auch bekannt als der Irre König, und einen Bruder, der sie für nichts und wieder nichts verschacherte. Mehrere Schicksalsschläge formten sie zu der Frau, die sie heute ist, was ihre Skrupellosigkeit erklären könnte. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass sie für ihr Volk sorgt und zuweilen Menschlichkeit walten lässt. Das alles macht ihr Wesen so zweischneidig und gleichzeitig interessant. Und doch blicke ich ständig mit Sorge auf ihre Entschlüsse.

Daenerys Targaryen ist stets bereit, jeden einzelnen, der es wagt, sich ihr in den Weg zu stellen, mit ihrem riesigen Heer niederzutrampeln. Ganz egal, wer es ist und ganz egal, warum er ihr gegenüber steht. Sie ist eine Verführerin, der jedes Mittel Recht ist, an ihr Ziel zu kommen. Eine Frau, die kein Nein versteht. Und doch vermag sie es, meine Ansichten mit den regelmäßig aufflackernden menschlichen Zügen ihres Charakters ins Wanken zu bringen. Dabei steht jedoch immer eines außer Frage:
Die Mutter der Drachen ist feurig, in jederlei Hinsicht. Und brandgefährlich.

Sicherlich ist es für weitreichende Theorien noch zu früh und erst die Zukunft wird zeigen, wer ihren Charakter richtig einzuschätzen vermag. Ich für meinen Teil bleibe skeptisch und beobachte sie auch weiterhin mit Argusaugen. Denn unterschätzen sollte man sie nie.
- Was macht sie für euch so interessant oder gar anziehend und warum scheint ihr jeder zu Füßen zu liegen? Oder bin ich einfach nur auf dem falschen Dampfer? Eure Meinung interessiert mich.

Bitte vermeidet Spoiler! Denn weder habe ich die Bücher gelesen, noch bin ich mit Staffel 4 durch!

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