Viele von uns Moviepiloten verbindet nicht nur die Leidenschaft für Filme, sondern auch für Serien. Auch ich gehöre dazu. Da gibt es welche die mich zum lachen bringen oder mit Buffy eine Serie, die überhaupt erst meine Leidenschaft für Serien geweckt hat. Aber es gibt eben auch diese eine, die ich allen anderen vorziehe. Diese eine Serie, die ich wie kaum eine andere Folge für Folge herbeigesehnt habe, die aber schließlich leider das Schicksal eines viel zu frühen Endes ereilte: Chuck.
Doch was ist es, das Chuck zu meiner Lieblingsserie macht und sie für mich von allen anderen abhebt? Zuerst ist da logischerweise das Herz einer Serie: die Charaktere. Die Hauptpersonen muss man eigentlich alle ins Herz schließen, wenn man nicht gerade eines aus Stein hat. Allen voran natürlich Chuck. Für mich absolut ein Typ zum Verlieben. ;) Chuck Bartowski, der liebenswerte und etwas chaotische Nerd, der gern mal in das ein oder andere Fettnäpfchen tritt, sich dann aber meistens doch wieder gekonnt aus dem Schlamassel befreit.
Die anfangs unnahbare CIA-Agentin Sarah Walker, über die wir erst im Laufe der Serie etwas mehr erfahren und die sich auch im Laufe der Zeit dank Chuck immer mehr öffnet – und dann ein solch großes Opfer bringt. Für mich die mit Abstand tragischste Figur der gesamten Serie.
Der knallharte NSA-Agent John Casey, der laut eigener Worte immer mehr verweichlicht, je mehr Zeit er bei Chuck, seinen Freunden und seiner Familie verbringt. Das BuyMore-Team um Morgan, Jeff, Lester und Big Mike, die eigentlich immer wieder für Fremdschäm-Momente zuständig sind, aber vielleicht auch gerade deshalb so liebenswürdig erscheinen. Chucks große Schwester Ellie mitsamt Captain Awesome, die immer wieder dafür verantwortlich sind, dass Chuck an sich glaubt und glücklich ist.
Natürlich gab es auch den ein oder anderen nervigen Nebencharakter, aber alleine für die Gastauftritte mit denen Chuck im Laufe seiner fünf Staffeln aufwarten konnte, bin ich unendlich dankbar. Ob Ex-Bond Timothy Dalton, Linda Hamilton, Carrie-Anne Moss, Scott Bakula, Brandon Routh, Bruce Boxleitner oder Gary Cole. Und wenn auch nur in einer Minirolle: Mark Hamill. Größtenteils war das einfach abgefahren.
Die Rahmenhandlung klingt an für sich natürlich ebenfalls relativ abgefahren, was sie auch ist, aber auch die einzelnen Episoden konnten immer wieder mit pfiffigen und spannenden Storylines punkten. Wenn dann mal eine Folge qualitativ etwas abfiel, konnte man fast sicher sein, dass die nächste das absolut wieder ausbügeln würde.
Ich habe bereits öfter gehört oder gelesen, dass einige Chuck ab der 3. Staffel für zu übertrieben hielten. Meiner Ansicht nach hatte diese kleine Änderung am Intersect aber seine absoluten Vorteile. Nach zwei (großartigen) Staffeln war es eine willkommene Abwechslung. Chuck musste nicht immer nur im Wagen sitzen bleiben, sondern durfte auch mal wirklich etwas bewirken. Es hat der Entwicklung seines Charakters auch absolut nicht geschadet.
Die vierte Staffel hatte dann leider (wie so viele Serien) den ein oder anderen kleinen Durchhänger, die dann aber mit einem tollen Finale wieder gut gemacht wurden. Staffel 5 kommt wie ich bereits erfahren habe, bei vielen Fans überhaupt nicht gut weg. Ich für meinen Teil war begeistert und die finalen 3 Folgen waren dann an Dramatik und Spannung kaum noch zu überbieten. Es war nicht das typische Happy End, das man meistens serviert bekommt. Vielleicht auch nicht das Happy End, dass ich mir zu Beginn der 5. Staffel erhofft hatte. Mit etwas Abstand bin ich wiederum ziemlich glücklich darüber. Nicht jeder hätte sich ein solches Ende zu solch einer beliebten Serie getraut.
Dankbar bin ich der Serie auch für den wundervollen Soundtrack, der einem Folge für Folge geboten wurde. Wo einen bei den meisten Serien heutzutage ständig dieselben, penetranten Popsongs beschallen, schafften es die ausgewählten Songs perfekt die Stimmung einzufangen und das ganze nicht zu aufdringlich zu untermalen. Die meisten laufen bei mir immer wieder rauf und runter.
Jetzt, da es vorbei ist, fühlt es sich so an, als ob man eine lange Beziehung hinter sich hätte. Eine Beziehung, in der man seinen Partner wirklich geliebt hat, dieser einen dann aber verlassen hat. Irgendwas fehlt. Ich denke zurück mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Chuck hat mich über die Jahre immer wieder perfekt unterhalten. Spannung war garantiert, genauso wie Humor und eine wohldosierte Prise an Dramatik und Leid. Das hat bei mir bisher keine andere Serie bewirkt.
Aber an das Ende zu denken macht mich traurig, weil ich mir sicher bin, dass es wohl nie wieder eine Serie wie Chuck geben wird. Um es mit einer Textzeile aus dem Song der letzten Szene („Rivers and Roads“ der Band The Head and the Hearts) zu sagen: „Nothing is as it has been. And I miss your face like hell.“
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