“Das Einzige, wofür wir keinen Gott haben, ist eine verfrühte Ejakulation. Aber ich habe gehört, dass es ziemlich schnell kommen soll!”
Wie könnte ein Artikel, der sich um Mel Brooks dreht, anders beginnen, als mit einem Witz? 85 Jahre hat der als Melvin Kaminsky in Brooklyn geborene König der Parodien nun hinter sich gebracht. Das ist eine ganze Menge Leben, das Mel Brooks aber äußerst sinnvoll ausgefüllt hat. Schon früh entdeckte er sein Talent, Menschen zum Lachen zu bringen. Den Anfängen als Stand-Up-Comedian folgten Engagements als Sketch-Schreiber und Sprecher witziger Schallplatten. Wem die Fähigkeit in die Wiege gelegt wurde, witzig zu sein, der muss irgendwann automatisch ein Medium finden, um alle daran teilhaben lassen zu können. Filme waren genau das, was Mel Brooks brauchte, und auch genau das, was wir brauchten, um die fabelhafte Komik des Mel Brooks erleben zu können.
Schon mit der Serie Mini-Max oder Die unglaublichen Abenteuer des Maxwell Smart zeigte Mel Brooks, dass seine Art des Humors ordentlich Biss hat. Parodien wurden sein Steckenpferd, Satire seine Passion. Frühling für Hitler, den er machen konnte, da Mini-Max so erfolgreich war, wurde ein Riesenhit und brachte Mel Brooks einen Oscar ein. Dass es nicht immer ein Remake sein muss, bewies er damit, dass er den Film vor ein paar Jahren nicht nochmal auflegte, sondern in Form eines Musicals am Broadway aufführen ließ – und auch da räumte Mel Brooks ab, nämlich stattliche 12 Tony Awards.
In erster Linie ist er, das steht außer Frage, bekannt für seine Parodien. Ob Mel Brooks’ Höhenkoller, Spaceballs oder Robin Hood – Helden in Strumpfhosen, alle diese Filme sind eine wunderbare Mischung aus Wortwitz, Klamauk und doch Hintersinn. Ähnlich verhält es sich mit den Werken von Mel Brooks, die nicht bestimmte Filmgenre oder Filme verulken. Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt erklärt uns auf ganz eigene Weise die Epochen der Menschheit, Das Leben stinkt kann sowohl mit Slapstick als auch mit Gefühl und kritischem Ton punkten. Wie ihr seht, ist Mel Brooks eben noch nie ein billiger Zotenreißer gewesen. Dass er über das Komödiengenre hinausblicken kann, zeigte er vor allem mit seinen vom ihm produzierten Filmen. Seine Firma Brooksfilms – die er gründete, um zu vermeiden, dass die Menschen denken, es handle sich um eine Komödie, wenn sie “Mel Brooks präsentiert…” lesen – produzierte u.a. Solarfighters, einen Science-Fiction-Film, Die Fliege und Die Fliege II – Die Geburt einer neuen Generation, sowie Der Elefantenmensch von David Lynch.
Wer uns Stunden voller Freude beschert hat, gleichzeitig aber auch bewerkstelligte, dass in anderen Genre tolle Filme entstehen, vor dem sollten wir alle uns ganz tief verneigen. Glücklicherweise gehört Mel Brooks nicht zu denjenigen, die bei großen Preisverleihungen immer leer ausgegangen sind. Er bekam und bekommt die Anerkennung, die ihm gebührt. Wir wünschen Mel Brooks alles nur erdenklich Gute zum Geburtstag und hoffen, dass er noch eine ganze Zeit lang unter uns verweilt.
Und zum Abschluss noch einige klassische Szene aus Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt.