In Fünf Tage Vollmond spielt Aglaia Szyszkowitz die Johanna Thamsen in jungen Jahren. Im Film ist glücklich verheiratet. Sie liebt ihren Mann Ole, ihre beiden Kinder und das Leben auf der Hallig. Hier beantwortet sie Fragen zu ihrer Fernsehrolle.
Man kennt Sie als toughe Kommissarin und mutige Staatsanwältin. Welche Frauenfiguren verkörpern Sie am liebsten?
Spannend finde ich in sich zerrissene, ambivalente Charaktere, die sich im Laufe einer Geschichte entwickeln und bei allen Konflikten den Herausforderungen des Lebens auch eine humorvolle Seite abgewinnen können.
Was ist Johanna für ein Mensch?
Johanna ist seit meiner Rolle der Mutter in Der große Tom wieder eine Lieblingsfigur von mir. Sie ist eine warmherzige starke Frau, die in den 60er Jahren zusammen mit ihrer Familie auf einer Hallig eine kleine Pension führt und durch die Begegnung mit einem Fremden lange verdrängte Träume und Sehnsüchte wiederentdeckt.
Können Sie Johannas Fernweh trotz ihres harmonischen Lebens mit ihrer Familie auf der Hallig verstehen?
Sehr gut, ich bin selber ein Mensch der schwer zur Ruhe kommt. Ich habe oft noch große Sehnsucht nach Österreich zurückzugehen, bin aber insgesamt jemand, der sich in der Fremde nach Zuhause und zu Hause nach der Ferne sehnt – fast immer.
Als der Wasserbauingenieur Anton Brunner auf die Hallig kommt, ist Johanna von ihm beeindruckt und verliebt sich in ihn. Was hat Anton, was Johannas Ehemann Ole nicht hat?
Sie kennt ihn noch nicht, er ist neu. Anton verkörpert eine Freiheit, Unabhängigkeit und Weltläufigkeit, von der sie oft geträumt hat und die ihr in ihrem begrenzten Lebensraum fehlt.
Zu der Schauspielerin:
Aglaia Szyszkowitz, 1968 in Graz geboren, begann zunächst ein Medizin-Studium, entschied sich dann aber für die Schauspielerei. Sie absolvierte eine Ausbildung an der Schauspielschule des Wiener Volkstheaters und trat danach an den städtischen Bühnen von Krefeld, Würzburg und Münster auf. Ihre erste große Rolle spielte sie 1997 im TV-Thriller Buddies – Leben auf der Überholspur (Regie: Roland Suso Richter) an der Seite von Jürgen Vogel. Der Durchbruch gelang ihr 1998 in der Kinokomödie 2 Männer, 2 Frauen – 4 Probleme!?.
Quelle: Mit Material von ARD